DAS METALLURGISCHE KOMPETENZZENTRUM K1-MET in Linz ist bekannt für seine enge Zusammenarbeit mit der Industrie. Dass Klimaschutz hier gelebt wird, zeigen auch die Mitarbeiter:innen. 90 Prozent von ihnen kommen tagtäglich mit dem Rad oder den Öffis in die Arbeit.
Eine der Radfahrerinnen ist Irmela Kofler. Mit Oktober startet das von ihr betreute Forschungsprojekt ZEUS, Zero Emission throUgh Sectorcoupling, mit einem Budget von 17 Millionen Euro. Thema ist die Herstellung von grünem Wasserstoff über eine 6‑Megawatt-PEM-Elektrolyseanlage. Die Expertin beschäftigte sich bereits in ihrer Dissertation mit dem Thema erneuerbare Treibstoffe: „Wir wollen zeigen, wie die Dekarbonisierung von schwer zu dekarbonisierender Industrie funktionieren kann. Den gesamten Prozess darstellen zu können, von der CO2-Emission über die Abscheidung bis hin zur Rückführung und erneuten Verwertung um den Kohlenstoffkreislauf zu schließen, ist faszinierend.“
Die Projektverantwortliche erläutert: „Anhand einer Demoanlage, deren 1:1‑Umsetzung im Industrieformat machbar ist, wollen wir zeigen, dass es nicht nur möglich ist grünen Wasserstoff zu erzeugen, sondern auch CO2 in einen Wertstoff umzuwandeln.“ Durch sogenannte katalytische Methanisierung wird, so Kofler, aus dem Industrieabgas CO2 Methan (= synthetisches Erdgas) hergestellt, was die Einsparung wertvoller fossiler Rohstoffe bedeutet. Durch elektrochemische Synthese kann zudem Ameisensäure produziert werden, die in der chemischen Industrie sehr gefragt ist. Auch das schont fossile Quellen. Hinzu kommt noch Synthesegas als Produkt der Umwandlung, dieses kann wieder als Energielieferant und Reduktionsmittel in den Stahlerzeugungsprozess rückgeführt werden.
Als studierte Chemikerin, die in Verfahrenstechnik promoviert hat, deckt Kofler, die seit nunmehr acht Jahren auf diesem Gebiet arbeitet, ein breites Wissensspektrum ab. Neben den Mitarbeiter:innen des Projektes sind auch viele namhafte nationale Beteiligungen aus Industrie und Wissenschaft mit an Bord.