Wissen hat Kon­junk­tur

WIFI-Stei­er­mark-Insti­tuts­lei­ter Martin Neubauer über das Leben mit und nach Corona beim bedeu­tends­ten hei­mi­schen Schulungs- und Wei­ter­bil­dungs­an­bie­ter. Das WIFI setzt auf eine intel­li­gen­te und effi­zi­en­te Ver­schrän­kung von Präsenz- und Online­un­ter­richt mit hoher Usability.

Wie ist das WIFI Stei­er­mark mit der Corona-Krise, speziell mit den Schlie­ßun­gen im Lockdown umge­gan­gen?

Martin Neubauer: Wir haben gleich gewusst: Wir dürfen den Kopf nicht in den Sand stecken. Uns war klar, dass wir unsere Online­ka­pa­zi­tä­ten in kürzester Zeit ver­viel­fa­chen mussten. Das ent­spre­chen­de Know-how dafür hatten wir zum Glück schon im Haus. Das Wich­tigs­te für uns war, dass wir bei der Qualität keine Abstriche machen dürfen. Daher haben wir das didak­ti­sche Wissen unserer Trainer sofort in inten­si­ven Workshops auf­ge­frischt, um so viele Kurse wie möglich online wei­ter­füh­ren zu können.

Hat die Krise Einfluss auf die zukünf­ti­ge Gestal­tung der Angebote – etwa mehr E‑Lear­ning-Kurse? Oder versuchen Sie, so bald wie möglich zur vor­he­ri­gen „Nor­ma­li­tät“ zurück­zu­keh­ren?

Neubauer: Der größte Fehler wäre, die zwei Welten getrennt zu sehen. Online­un­ter­richt und Prä­senz­un­ter­richt greifen inein­an­der, es gibt da kein Entweder-oder. Wir haben erkannt, dass wir stärker auf die Kom­bi­na­ti­on von Präsenz und online setzen müssen. Nur mit Inte­gra­ti­on statt Sepa­ra­ti­on können wir metho­disch, didak­tisch und kauf­män­nisch erfolg­reich sein.

Welche bedeu­ten­de Erkennt­nis, welchen Per­spek­ti­ven­wech­sel verdanken Sie dieser Krise?

Neubauer: Ich habe erkannt, dass man – wenn man den Online­be­reich verstärkt in die Programme inte­grie­ren will – den Themen Auf­merk­sam­keit und Moti­va­ti­on ganz besonders viel Auf­merk­sam­keit schenken muss. Online funk­tio­nie­ren kleinere Bildungs-Portionen besser, deshalb setzen wir hier zunehmend auf über­schau­ba­re Zwi­schen­sprints statt auf einen Kurs-Marathon.

Wie wird es Ihrer Meinung nach generell in der Aus- und Wei­ter­bil­dungs­bran­che wei­ter­ge­hen? Hat Corona Aus­wir­kun­gen etwa auf das Bil­dungs­an­ge­bot generell, werden z. B. bestimmte Kurse stärker gefragt sein?

Neubauer: Ich hoffe doch sehr, dass das Virus die Lern­zel­len in den Köpfen der Menschen nicht neu­tra­li­siert hat. Ich glaube aber, dass jetzt in der unmit­tel­ba­ren Krise das Fak­ten­wis­sen wieder Kon­junk­tur hat. Das heißt aber nicht, dass man die Soft Skills ver­nach­läs­si­gen soll. Ist die Krise vorbei, dann ist genau das wieder gefragt. Ich bin mir sicher, dass sich die Wirt­schaft rasch wieder erholen wird. Das heißt: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, Lücken zu füllen und die Zeit proaktiv mit Wei­ter­bil­dung zu nutzen – auch im fir­men­in­ter­nen Bereich, wo Unter­neh­men ganze Kurse für ihre Mit­ar­bei­ter buchen können.

Mehr Infor­ma­tio­nen:
www.stmk.wifi.at

Foto­credit: Robert Frankl

Ent­gelt­li­che Ein­schal­tung

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