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Was­ser­stoff ist die Zukunft der Luft­fahrt

Österreich soll bis 2040 klimaneutral werden. Dazu muss auch die Luftfahrt einbezogen werden. Wasserstoff wird dabei in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.
Luftfahrt will Klimaneutralität. Credit: IStock (Jag_cz ).

Der öster­rei­chi­sche Mobi­li­täts­mas­ter­plan 2030 zeigt Wege auf, wie 100 Prozent der Flug­zeu­ge bis 2040 kli­ma­neu­tral werden können. Was­ser­stoff wird für die Dekar­bo­ni­sie­rung der Luft­fahrt in Zukunft eine wich­ti­ge Rolle spielen. Um das Ziel einer kli­ma­neu­tra­len Luft­fahrt zu errei­chen, wurde die Initia­ti­ve „Take Off“ gestar­tet. Mit ihr werden Inno­va­tio­nen mit pri­mä­rem Anwen­dungs­po­ten­zi­al in der zivilen Luft­fahrt geför­dert.

Die Aus­schrei­bung zielt auf die Schaf­fung einer kli­ma­freund­li­chen, wett­be­werbs­fä­hi­gen und siche­ren Luft­fahrt. Die Schwer­punk­te des Pro­gramms sind kli­ma­fit­te Markt­seg­men­te, eine kli­ma­neu­tra­le Urban Air Mobi­li­ty und der Einsatz von Sus­tainable Avia­ti­on Fuels inklu­si­ve Was­ser­stoff. Geför­dert werden koope­ra­ti­ve F&E‑Projekte, Son­die­run­gen, Qua­li­fi­zie­rungs­netz­wer­ke sowie der Aufbau von F&E‑Infrastruktur. Für die Aus­schrei­bung stellt das Kli­ma­schutz­mi­nis­te­ri­um BMK 12 Mil­lio­nen Euro zur Ver­fü­gung, abge­wi­ckelt wird das Pro­gramm von der Öster­rei­chi­schen For­schungs­för­de­rungs­ge­sell­schaft FFG.

Luft­fahrt und Mobi­li­tät in einem enormen Ver­än­de­rungs­pro­zess

Der Start­schuss erfolg­te vor Kurzem mit dem Avia­ti­on Forum Austria 2022. Es stand unter dem Motto „Luft­fahrt neu denken – 20 Jahre Take Off vom Wachs­tum zum Sys­tem­wan­del“. FFG-Geschäfts­füh­rer Klaus Pseiner beschrieb die aktu­el­le Situa­ti­on: „Die Luft­fahrt und die Mobi­li­tät ins­ge­samt befin­den sich in einem enormen Ver­än­de­rungs­pro­zess. Fliegen ist und bleibt fas­zi­nie­rend. Dank der For­schungs­com­mu­ni­ty und ihren intel­li­gen­ten Inno­va­tio­nen sehen wir zuver­sicht­lich in eine grüne, effi­zi­en­te, digi­ta­le und inter­mo­da­le Zukunft des Flie­gens. Als FFG unter­stüt­zen wir aktiv diese Trans­for­ma­ti­on, fördern die Zusam­men­ar­beit zwi­schen Inno­va­ti­ons­play­ern und sind ver­läss­li­che Partner – auch in Zukunft.“

Für die Luft­fahrt der Zukunft spiele nach­hal­tig erzeug­ter Was­ser­stoff eine Schlüs­sel­rol­le, ist Patrick Fixmer von Airbus über­zeugt. Dieser lasse sich einer­seits direkt in Brenn­stoff­zel­len oder ande­rer­seits in den Trieb­wer­ken nutzen. Ebenso unver­zicht­bar sei Was­ser­stoff bei der Erzeu­gung von nach­hal­ti­gen Flug­kraft­stof­fen (Sus­tainable Avia­ti­on Fuels – SAF). „Airbus-Flug­zeu­ge sind bereits heute in der Lage, 50 Prozent SAF zu tanken, die Zulas­sung für 100 Prozent läuft gerade“, schil­dert Fixmer den Stand der Technik.

Fliegen ist belieb­ter denn je

Fliegen erfreut sich nach wie vor einer unge­bro­che­nen Beliebt­heit. Valerie Hackl, Geschäfts­füh­re­rin von Austro Control: „Mit der Luft­fahrt geht es wieder auf­wärts. Wir haben gerade einen Rekord­som­mer ver­zeich­net: Der Juli 2022 war mit mehr als 102.000 Flügen der ver­kehrs­reichs­te Monat in der Geschich­te von Austro Control. Am 31. Juli waren mit knapp über 3.500 Flügen so viele Flug­zeu­ge wie noch nie an einem Tag im öster­rei­chi­schen Luft­raum unter­wegs.“ Für die Zukunft werde es darum gehen, durch den Einsatz neuer Tech­no­lo­gien das zu erwar­ten­de Ver­kehrs­wachs­tum wei­ter­hin sicher und effi­zi­ent, vor allem aber auch kli­ma­neu­tral abwi­ckeln zu können.

„Als Luft­fahrt­bran­che arbei­ten wir inten­siv an einer opti­mier­ten Gestal­tung des Luft­rau­mes, mit effi­zi­en­te­ren Flug­zeu­gen und neuen Antriebs­for­men. Austro Control ist hier aktiver Mit­ge­stal­ter: durch kürzere Flug­rou­ten als Pionier im Freerou­te-Airspace-System, und im Früh­jahr konnte auch das erste E‑Flugzeug in Öster­reich zuge­las­sen werden.“

Ist eine kli­ma­neu­tra­le Luft­fahrt über­haupt denkbar?

Auf dem Weg in die Kli­ma­neu­tra­li­tät wird die Luft­fahrt inten­siv auch durch Inno­va­tio­nen aus Öster­reich vor­an­ge­trie­ben. „Die öster­rei­chi­sche Luft­fahrt­zu­lie­fer­indus­trie ist als „Tier 1“-Partner welt­weit aner­kannt. Maß­geb­lich dafür ist, dass öster­rei­chi­sche Unter­neh­men Inno­va­tio­nen anbie­ten, die es nur in Öster­reich gibt. Die hohe F&E‑Quote und die Inno­va­ti­ons­kraft der Unter­neh­men, gebün­delt mit tech­no­lo­gi­schem Vor­sprung, einer effi­zi­en­ten Fer­ti­gung und einem hohen Qua­li­täts­ni­veau, zeich­nen uns als Partner heute beson­ders aus.“ So erklärt Robert Macht­lin­ger vom hei­mi­schen Luft­fahrt­zu­lie­fe­rer FACC Öster­reichs Vor­rei­ter­rol­le im Luft­fahrt­be­reich.

Öster­rei­chi­sche Forschungs­förderungsgesellschaft FFG
För­der­ser­vice +43 (0) 5 7755–0
foerderservice@ffg.at
www.ffg.at

Die Öster­rei­chi­sche For­schungs­för­de­rungs­ge­sell­schaft FFG ist die natio­na­le För­der­agen­tur für ange­wand­te For­schung und Ent­wick­lung in Öster­reich und unter­stützt öster­rei­chi­sche Unter­neh­men, For­schungs­in­sti­tu­tio­nen und For­schen­de mit einem umfas­sen­den Angebot an För­de­run­gen und Ser­vices. Die FFG steht im Eigen­tum der Repu­blik Öster­reich. Eigen­tü­mer­ver­tre­ter des Bundes sind das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Kli­ma­schutz, Umwelt, Energie, Mobi­li­tät, Inno­va­ti­on und Tech­no­lo­gie (BMK) und das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Arbeit und Wirt­schaft (BMAW).

Credit: IStock (Jag_cz )

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