Mit rund 200 Teilnehmer:innen aus Wirtschaft, Forschung, Politik und Verwaltung wurde die Steiermark zum Zentrum für zukunftsweisende Energielösungen. Organisiert von EnergieZukunft WEIZplus, fokussierte das Forum auf die entscheidenden Fragen der Energiewende und industriellen Transformation.
Tag 1: Zukunft der Erneuerbaren-Energie-Gemeinschaften im Fokus
Am ersten Veranstaltungstag stand in der Wirtschaftskammer Weiz die Entwicklung von Erneuerbaren-Energie-Gemeinschaften (EEGs) im Mittelpunkt. Mit spannenden Pitches – darunter Österreichs erste Wärme-Energie-Gemeinschaft – zeigte das Forum, wie durch sektorübergreifende Kopplung, soziale Innovationen und smarte Technologien lokale Energiesysteme resilient und gerecht gestaltet werden können.
Energiearmut bekämpfen und Mittagsspitzen nutzen
Ein zentrales Thema war die soziale Dimension der Energiewende: Wie gelingt die Einbindung energiearmer Haushalte in Energiegemeinschaften? Zudem wurde betont, wie wichtig es ist, den Stromverbrauch in die Mittagsstunden zu verlagern, um das Potenzial der Photovoltaik optimal zu nutzen.
„Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften sind vor allem ein regionales und gesellschaftliches Projekt. Sie bieten die Chance, die Energiewende regional zu gestalten – kostengünstig, solidarisch und erneuerbar,“
– Rafael Bramreiter, Vorstand EnergieZukunft WEIZplus
Tag 2: Industrielle Transformation „Raus aus Öl und Gas“
Der zweite Tag im Forum Kloster Gleisdorf widmete sich der Dekarbonisierung der Industrie. Drei hochkarätige Keynotes sowie eine Podiumsdiskussion beleuchteten grünes Gas, Wasserstoff und sektorübergreifende Wärmelösungen als Zukunftsstrategien für energieintensive Branchen.
Best Practices: Wirtschaftlicher Nutzen durch Dekarbonisierung
Die präsentierten Best-Practice-Beispiele zeigten, dass Investitionen in Klimaschutztechnologien langfristig wirtschaftlich sinnvoll sind. Lokale Produktion wird durch geringere CO₂-Emissionen aufgewertet, und die Standortsicherheit steigt.
„Der Weg aus fossilen Energien ist nicht nur ökologisch notwendig, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll. Innovative Lösungen schaffen Resilienz, sichern Standorte und machen uns zukunftsfit.“
– Thomas Wiedner, Head of next-incubator, Energie Steiermark AG
Kreislaufwirtschaft und Industrial-Urban Symbiosen
Ein weiteres zentrales Thema war die Notwendigkeit von neuen Prozesstechnologien, Energieeffizienz und einer konsequenten Kreislaufwirtschaft. Durch sogenannte Industrial-Urban Symbiosen lassen sich Ressourcenströme besser nutzen und Primärenergie einsparen.
„Die Erreichung der Klimaziele in der Industrie erfordert mehr als nur Effizienz – sie braucht eine konsequente Kreislaufwirtschaft und intelligente Ressourcennutzung,“
– Christoph Brunner, Geschäftsführer AEE INTEC
Fazit: Gemeinsam für eine nachhaltige Energiezukunft
Das Transform Energy Forum setzte ein starkes Zeichen für Zusammenarbeit über Sektoren und Institutionen hinweg. Politik, Wirtschaft, Forschung und Zivilgesellschaft zeigten gemeinsam: Die Energiewende ist gestaltbar – regional, sozial und technologisch.
Die Veranstaltung schloss mit einem intensiven Networking, bei dem neue Partnerschaften und Projektideen entstehen konnten. Eine Fortsetzung des Formats ist für 2026 bereits geplant.