Think micro!

Egal ob Medizintechnik, automatisierte Produktion, Zustandsüberwachung oder andere Bereiche der Technik: Alle Systeme müssen immer kleiner, schneller, leistungsfähiger werden. Das Materials Center Leoben (MCL) trägt mit seiner Kompetenz wesentlich dazu bei.

Am MCL werden Eigen­schaf­ten und Anwend­bar­keit von Werk­stof­fen erforscht. Ein wichtiger Bereich ist dabei die Simu­la­ti­on. „Wir ent­wi­ckeln unter anderem mathe­ma­ti­sche Modelle für die Zustands­über­wa­chung von Werk­stof­fen. Wir können zum Beispiel am Rechner simu­lie­ren, wie sich flüssiges Metall bei Tem­pe­ra­tur­än­de­run­gen oder wie sich ein Bauteil unter bestimm­tem Druck verhält“, erklärt Manfred Mücke, Group Leader Embedded Computing am MCL.

„Zusammen mit ent­spre­chen­der Sensorik und Micro­con­trol­lern entwerfen wir Systeme zur Qua­li­täts­kon­trol­le oder Zustands­über­wa­chung. Dieses Know-how nützen wir, um für Pro­dukt­ent­wick­ler und Her­stel­ler in vielen Bereichen, etwa in Wind­ener­gie, Beleuch­tungs­tech­nik oder smart Health, die Anwend­bar­keit ihrer Algo­rith­men für Micro­con­trol­ler zu testen.“ Die Grund­pro­ble­ma­tik: All­ge­mei­ner Algo­rith­men­ent­wurf nimmt keine Rücksicht auf Strom­ver­sor­gung, Spei­cher­platz, Rech­ner­leis­tung oder Platz­ver­hält­nis­se.

„Das funk­tio­niert aber nicht, wenn Endgeräte klein und tragbar sein müssen, zum Beispiel Smart­wat­ches, Hörgeräte oder smarte Sensoren in der Industrie“, weiß Manfred Mücke. Dann kommen Micro­con­trol­ler zum Einsatz. Diese Minia­tur­rech­ner, oft kleiner als ein Fin­ger­na­gel, sind aufgrund ihrer Größe begrenzt in Leistung und Spei­cher­platz. „Deshalb ist es für Pro­dukt­ent­wick­ler und Her­stel­ler, die ihre Produkte auto­ma­ti­sie­ren oder minia­tu­ri­sie­ren wollen, wichtig zu wissen, ob und wie ihr Algo­rith­mus auf dem Micro­con­trol­ler aus­ge­führt werden kann und in welcher Zeit“, so Mücke. „Was auf einem her­kömm­li­chen Rechner in wenigen Sekunden aus­ge­führt wird, kann (muss aber nicht) auf einem Micro­con­trol­ler viel länger dauern – eine wichtige Infor­ma­ti­on, die für die Ent­wick­lung eines neuen Produktes ent­schei­dend sein kann. Das MCL kann diese Expertise und ent­spre­chen­de Dienst­leis­tun­gen den Unter­neh­men und Partnern aus allen Branchen zur Verfügung stellen.“

MCL als Träger des IC-MPPE-­COMET-Zentrums wird von den Bun­des­mi­nis­te­ri­en BMK und BMAW sowie von den Bun­des­län­dern Stei­er­mark, Ober­ös­ter­reich und Tirol gefördert. Die COMET-Förderung wird von der FFG abge­wi­ckelt. Grund­la­gen und Methodik für die o. g. Ent­wick­lun­gen werden im stra­te­gi­schen COMET-Projekt P1.11 Hybrid 2.0 erar­bei­tet.

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