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Sichere Quan­ten­kom­mu­ni­ka­ti­on

Auf Basis der Erkennt­nis­se von Phy­sik­no­bel­preis­trä­ger Anton Zei­lin­ger ent­wi­ckelt das AIT Aus­tri­an Insti­tu­te of Tech­no­lo­gy neue Tech­no­lo­gien und bringt diese zur Anwen­dung.

Eine der wich­tigs­ten Maß­nah­men gegen Cyber­kri­mi­na­li­tät ist das Ver­schlüs­seln von Daten. Moderne Kryp­to­gra­fie­ver­fah­ren sind zwar de facto unent­schlüs­sel­bar, haben aber den Haken, dass der Schlüs­sel auf einem absolut siche­ren Weg über­tra­gen werden muss. Dabei hilft in Zukunft die Quan­ten­phy­sik: Mit­hil­fe von „ver­schränk­ten“ Teil­chen kann man ver­trau­li­che Infor­ma­tio­nen aus­tau­schen – bzw. bemerkt man sofort, wenn jemand bei dieser Kom­mu­ni­ka­ti­on mithört. Dass dieses Prinzip in der Praxis nutzbar ist, hat der Wiener Quan­ten­phy­si­ker Anton Zei­lin­ger (Uni Wien, ÖAW) vor rund 25 Jahren in Form der soge­nann­ten „Tele­por­ta­ti­on“ gezeigt. Für diese Arbei­ten zur quan­ten­phy­si­ka­li­schen Ver­schrän­kung wurde Zei­lin­ger nun – gemein­sam mit seinen Fach­kol­le­gen John Clauser und Alain Aspect – mit dem Phy­sik­no­bel­preis des Jahres 2022 aus­ge­zeich­net.

For­schen­de des AIT waren von Anfang an an Zei­lin­gers Ver­su­chen betei­ligt: Sie ent­wi­ckeln die tech­ni­schen Aus­rüs­tun­gen für die Quan­ten­kryp­to­gra­fie. Mitt­ler­wei­le genießt das AIT einen inter­na­tio­nal her­vor­ra­gen­den Ruf als Spe­zia­list sowohl für ter­res­tri­sche als auch für satel­li­ten­ba­sier­te Quan­ten­kryp­to­gra­fie. Aktuell gilt die For­schung der Minia­tu­ri­sie­rung der für die Quan­ten­kom­mu­ni­ka­ti­on nötigen Geräte und der Ent­wick­lung euro­pa­wei­ter Netze. Diese Arbei­ten finden u. a. im Rahmen des großen euro­päi­schen Quantum-Flag­ship-Pro­gramms statt, an dem das AIT feder­füh­rend betei­ligt ist. Im Horizon-2020-Projekt OPENQKD (im Rahmen der EuroQCI-Initia­ti­ve) wird unter der Leitung des AIT über­dies ein Quanten-Testbed ein­ge­rich­tet – mit dem Ziel, ein siche­res Netz­werk für Quan­ten­kom­mu­ni­ka­ti­on in Europa auf­zu­bau­en.

Mehr Infor­ma­tio­nen:
www.ait.ac.at

Foto­credit: AIT/GettyImages

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