JUST-Redaktion|

Sichere KI-Anwen­dung in der Medizin

Grazer Know-Center erforscht inno­va­ti­ve Metho­den für die Medizin 4.0

Bessere Dia­gno­se, schnel­le­re Ent­wick­lung von Medi­ka­men­ten, indi­vi­dua­li­sier­te The­ra­pien – die Anwen­dun­gen von künst­li­cher Intel­li­genz (KI) im Life-Science-Bereich bergen enormes Poten­zi­al. Im Ide­al­fall wird die Digi­ta­li­sie­rung mehr Raum für die Pati­en­ten­be­treu­ung schaf­fen, das medi­zi­ni­sche Per­so­nal ent­las­ten und dadurch dem bestehen­den Pflege- und Fach­kräf­te­man­gel ent­ge­gen­wir­ken. Doch der Einsatz von KI in diesem sen­si­blen Bereich ist nicht frei von Risiken. Regu­lie­rungs­be­hör­den und Pati­en­ten­grup­pen fordern zu Recht stren­gen Daten­schutz, Sicher­heit vor Cyber­kri­mi­na­li­tät und maxi­ma­le Trans­pa­renz.

Genau hier setzt die For­schung des Know-Centers an: „Unser Ziel ist, ver­trau­ens­wür­di­ge und trans­pa­ren­te KI-Anwen­dun­gen über den gesam­ten phar­ma­zeu­ti­schen und medi­zi­ni­schen Ent­wick­lungs­pro­zess hinweg zu gewähr­leis­ten. Dafür setzen wir inno­va­ti­ve kryp­to­gra­fi­sche Metho­den ein, die es erlau­ben, ver­schlüs­sel­te medi­zi­ni­sche Daten aus­zu­tau­schen und zu ana­ly­sie­ren, ohne dass diese Daten während der Aus­wer­tung im Klar­text aus­les­bar sind. Nur die ursprüng­li­chen Daten­ei­gen­tü­mer können das Ergeb­nis ent­schlüs­seln. So wird Pri­vat­sphä­re gewähr­leis­tet und alle pro­fi­tie­ren von bes­se­ren und genaue­ren Aus­wer­tun­gen“, erklärt Ste­fa­nie Lind­staedt, CEO des Know-Centers.

Daten­schutz und Trans­pa­renz

Im von der FFG geför­der­ten Projekt „KI in der Pflege“ ent­wi­ckelt das Know-Center bei­spiels­wei­se KI-Algo­rith­men, die bei der Dia­gnos­tik und Pfle­ge­plan­er­stel­lung in der Alters­pfle­ge unter­stüt-zen sollen. Als Basis dient die Exper­ti­se der Pfle­ge­mit­ar­bei­ter und eine Daten­bank mit über 2000 Kli­en­ten. Metho­den wie Natural Lan­guage Pro­ces­sing und seman­ti­sche Daten­ana­ly­sen werden ver­wen­det, um große Daten­men­gen maschi­nell zu ver­ar­bei­ten und für weitere Ana­ly­sen struk­tu­riert auf­zu­be­rei­ten. Ziel ist eine teil­au­to­ma­ti­sier­te Pfle­ge­plan­er­stel­lung, um Effi­zi­enz und Qua­li­tät der Pflege dau­er­haft zu ver­bes­sern.

Ein wei­te­rer Fokus des Know-Centers ist, KI für Anwen­der nach­voll­zieh­bar und trans­pa­rent zu machen. Denn Ver­trau­en in die zugrun­de lie­gen­den Ana­ly­se­ver­fah­ren sowie Kon­troll­mög­lich­kei­ten sind wesent­lich für die Akzep­tanz von KI-Ver­fah­ren in der Medizin. Durch Zusatz­in­for­ma­tio­nen können Ergeb­nis­se leicht erklär­bar und nach­voll­zieh­bar gemacht werden, indem zum Bei­spiel bei der Bil­der­ken­nung von Rönt­gen­auf­nah­men die­je­ni­gen Berei­che mar­kiert werden, die für die KI aus­schlag­ge­bend für das jewei­li­ge Ergeb­nis waren.

Mehr Infor­ma­tio­nen:
www.know-center.at

Foto­credit: Shut­ter­stock

„Science“ wird mit finan­zi­el­ler Unter­stüt­zung in völ­li­ger Unab­hän­gig­keit gestal­tet.

Weitere Beiträge

Arosa auf den Spuren des Lang­wie­ser Via­dukts

Anläss­lich des 111-jäh­ri­gen Jubi­lä­ums des Lang­wie­ser Via­dukts – einst die größte und weitest gespann­te Stahl­be­ton-Eisen­bahn­brü­cke der Welt – hat das neue Viadukt Museum Lang­wies eröff­net. Direkt beim Bahnhof Lang­wies gelegen, lädt das Museum alle Inter­es­sier­ten an Eisen­bahn­ge­schich­te, Archi­tek­tur, Technik und alpiner Kultur ein, die fas­zi­nie­ren­de Geschich­te des Via­dukts und der Chur-Arosa-Bahn­li­nie zu ent­de­cken.

Story lesen