Ziel des Projekts ist es, innovative Technologien für die thermochemische Rückgewinnung von Phosphor zu entwickeln, um so Kreislaufwirtschaft, Klimaschutz und Ressourceneffizienz zu fördern.
Gefördert wird das Projekt im Rahmen der FFG-Ausschreibung „Rohstoffe 2024“ durch die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG). Geleitet wird PHOBOS von Dr. Zlatko Raonic, unterstützt von einem multidisziplinären Team der Montanuniversität Leoben.
Innovative Ansätze zur Rückgewinnung strategischer Rohstoffe
Im Zentrum des Projekts steht die thermische Inwertsetzung von Klärschlamm (KS) – einem bislang weitgehend deponierten Abfallstoff. Durch die Nutzung eines induktiv beheizten Schüttschichtreaktors kann Phosphor aus Klärschlammasche (KSA) und Klärschlammkohle (KSK) effizient rückgewonnen werden. Dieser Prozess verfolgt einen Zero-Waste-Ansatz und ermöglicht eine defossilisierte Prozessführung.
Neben Phosphor entstehen weitere wertvolle Stoffströme wie eine reaktive Mineralfraktion und eine eisenreiche Fraktion, die vielfältige Einsatzmöglichkeiten in der Industrie bieten.
Forschung mit hoher industrieller Anwendbarkeit
Das rückgewonnene Phosphor kann als Rohstoff für die Düngemittelindustrie eingesetzt werden. Die Mineralfraktion dient als Bindemittelkomponente in der Baustoffindustrie, etwa in Zementen oder Spezialbaustoffen. Die eisenreiche Fraktion wiederum eignet sich zur Herstellung von Fällmitteln, was zu einem geschlossenen Eisenkreislauf in der Abwasserbehandlung beiträgt.
Die hohe industrielle Anwendbarkeit und die Vielfalt der Verwertungsmöglichkeiten machen PHOBOS zu einem zukunftsweisenden Projekt im Bereich nachhaltiger Ressourcenverwertung.
Sektorübergreifende Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg
PHOBOS wird in enger Kooperation mit Industrie- und Forschungspartnern aus der Abwasserwirtschaft, der Veraschungs- und Pyrolysetechnik sowie weiteren technologischen Bereichen durchgeführt. Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit stärkt den sektorübergreifenden Wissensaustausch und bringt neue Impulse für eine ganzheitliche Kreislaufwirtschaft in Österreich.
Beitrag zur Rohstoffsicherheit und CO₂-Reduktion
Durch die Rückgewinnung von Phosphor aus Sekundärquellen wie Klärschlamm leistet PHOBOS einen wichtigen Beitrag zur Reduktion von CO₂-Emissionen, zur Schonung natürlicher Ressourcen und zur Verringerung der Importabhängigkeit bei strategisch wichtigen Rohstoffen.
„Das Projekt schafft die Grundlage für die industrielle Skalierung einer nachhaltigen Technologie, die über den aktuellen Stand der Technik hinausgeht und die nationale Rohstoffverfügbarkeit stärkt“, so Projektleiter Dr. Raonic.
PHOBOS als Meilenstein für nachhaltige Rohstoffverwertung
Das FFG-geförderte Projekt PHOBOS kombiniert Spitzenforschung, technologische Innovation und praktische Anwendbarkeit in einem Bereich, der für die Zukunft der Rohstoffversorgung und Umwelttechnologie von zentraler Bedeutung ist. Mit dem klaren Fokus auf Kreislaufwirtschaft, Klimaschutz und industrielle Umsetzbarkeit wird PHOBOS zu einem wegweisenden Modellprojekt für nachhaltige Phosphorrückgewinnung in Europa.