Elektronik ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Doch ihre Produktion ist energieintensiv, verbraucht wertvolle Ressourcen und erzeugt große Mengen problematischer Abfälle.
Die Ursache liegt im Kern der Technologie: Siliziumwafer und deren energieaufwendige Verarbeitung. „Im EU-geförderten Projekt GreenOMorph gehen wir einen anderen Weg. Ziel ist die Entwicklung neuartiger, umweltfreundlicher elektronischer Bauteile auf Basis organischer Materialien – organische Elektronik – und die Abkehr von der Maxime ‚Performance um jeden Preis‘“, erläutert Herbert Gold, Senior Researcher bei Joanneum Research MATERIALS.
„Wir suchen nach Durchbrüchen im Lebenszyklus des Produkts und setzen auf biobasierte Materialien sowie auf additive Fertigungsverfahren“, so der Forscher. Anstelle von Silizium kommen PET-Substrate, Gold- und Silberelektroden sowie PFAS-freie Isolatoren zum Einsatz. Die Herstellung benötigt rund zwei Drittel weniger Energie, das Bauteil selbst verbraucht im Betrieb bis zu 1000-mal weniger Strom.
Der Nachteil: Organische Elektronik kommt an die Leistungsfähigkeit gängiger Halbleitersysteme nicht heran. „Die Frage ist, ob der Einsatz von Hochleistungschips tatsächlich immer notwendig ist“, insistiert der Physiker. „Für klassische IoT-Anwendungen würde der Einsatz organischer Elektronik mit geringerer Performance völlig genügen.“