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Öster­rei­chi­sche High-Speed-Tech­no­lo­gie für schnel­le Medi­ka­men­ten­pro­duk­ti­on

Welt­weit laufen Studien, um auf Basis exis­tie­ren­der Medi­ka­men­te bzw. bekann­ter Wirk­stof­fe eine The­ra­pie gegen das neu­ar­ti­ge Coro­na­vi­rus zu suchen. Denn dass bald mit einer Impfung zu rechnen ist, kann nicht garan­tiert werden. Mehr als 20 Wirk­stof­fe werden als hoch­ak­tiv ein­ge­stuft, wobei kli­ni­sche Tests gerade anlau­fen.

Eines wird aber außer Acht gelas­sen: „Der Wirk­stoff allein löst das Problem nicht“, betont Johan­nes Khinast, Pro­fes­sor an der TU Graz und wis­sen­schaft­li­cher Leiter des K1-For­schungs­zen­trums RCPE. „Sobald ein geeig­ne­ter Wirk­stoff gefun­den wird, muss das Medi­ka­ment in kür­zes­ter Zeit Pati­en­tIn­nen zugäng­lich gemacht werden. Mit tra­di­tio­nel­len Metho­den dauert der Her­stel­lungs­pro­zess aller­dings Monate, wobei nun aber jeder Tag wichtig ist, um die inter­na­tio­na­le Krise ein­zu­däm­men. Unser Zentrum beschäf­tigt sich seit Jahren mit Schnell­ver­fah­ren, wie man Not­fall­me­di­ka­men­te in kür­zes­ter Zeit her­stel­len kann. Daher möchten wir eine öster­rei­chi­sche Pro­duk­ti­ons­fir­ma eta­blie­ren, um schnell auf Krisen und Epi­de­mien reagie­ren zu können.“

Unab­hän­gig­keit von Medi­ka­men­ten­lie­fe­run­gen aus China und Indien

Der Groß­teil der phar­ma­zeu­ti­schen Wirk­stof­fe für Öster­reich wird in China oder Indien pro­du­ziert. Die aktu­el­le Situa­ti­on zeigt, wie wichtig es wäre, hier Unab­hän­gig­keit zu schaf­fen und die Pro­duk­ti­on wieder nach Europa zu ver­la­gern. Dies könnte aber höhere Kosten bedeu­ten. „Wir haben aber die Tech­no­lo­gie, ein Medi­ka­ment schnell und in großen Mengen zu pro­du­zie­ren, ohne die Kosten zu erhöhen. Das wäre für Öster­reich ein Sicher­heits­sys­tem, das nicht allzu viel Geld kostet und uns im Notfall ver­sor­gen könnte“, berich­tet Khinast.

Neue High-Speed-Tech­no­lo­gie für eine schnel­le­re Pro­duk­ti­on

Auf­grund strik­ter Qua­li­täts­vor­ga­ben ist die Her­stel­lung von Medi­ka­men­ten ein zeit­in­ten­si­ver und teurer Prozess. Die Phar­ma­pro­duk­ti­on dauert bis zu einem Jahr, da Medi­ka­men­te in Chargen pro­du­ziert werden: Nach jedem Schritt wird die Anlage abge­stellt und das Zwi­schen­pro­dukt getes­tet. „Mit der vom RCPE ent­wi­ckel­ten High-Speed-Tech­no­lo­gie fließen die Sub­stan­zen unter gleich­blei­ben­den Bedin­gun­gen und mit kon­stan­ter Qua­li­tät durch die Anlage und werden durch moderne Sen­so­rik in Echt­zeit über­wacht. Auf diese Weise können Medi­ka­men­te in einigen Tagen pro­du­ziert und die Kosten niedrig gehal­ten werden, da zum einen Qua­li­täts­schwan­kun­gen (und damit Aus­schuss) ver­mie­den werden können und zum anderen die Anlagen im Ver­gleich zur klas­si­schen Phar­ma­pro­duk­ti­on wesent­lich kleiner und damit bil­li­ger sind. Das gilt auch für die Lager­hal­tung“, erklärt Khinast.

„Auch die Kom­bi­na­ti­on der Wirk­stoff­syn­the­se und der fol­gen­den Pro­duk­ti­ons­schrit­te wäre an einem Stand­ort vereint. Mit dieser neuen Pro­duk­ti­ons­stät­te könnten wir nicht nur zur Bewäl­ti­gung der Corona-Krise Wesent­li­ches bei­tra­gen, sondern auch für künf­ti­ge Epi­de­mien und Medi­ka­men­ten­eng­päs­se gut gerüs­tet sein“, ergänzt Oliver Kappe, Pro­fes­sor an der Uni­ver­si­tät Graz und wis­sen­schaft­li­cher Leiter des K‑Projekts „Center for Con­ti­nuous Flow Syn­the­sis and Pro­ces­sing“ am RCPE.

 

Foto­credit: Markus Trinkel

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