New Energy for Industry: Am Weg zur CO2-neutralen Industrie

2018 wurde das Netzwerk NEFI – New Energy for Industry mit dem Ziel gegründet, den Weg für eine voll­stän­di­ge Dekar­bo­ni­sie­rung, also den Einsatz von 100 Prozent erneu­er­ba­rer Energie in der Industrie auf­zu­zei­gen. Mitt­ler­wei­le zählt NEFI über 80 Part­ner­un­ter­neh­men. Darüber hinaus sind zahl­rei­che öster­rei­chi­sche For­schungs- und Ent­wick­lungs­in­sti­tu­tio­nen im Netzwerk dabei. NEFI wird aus Mitteln der Länder Stei­er­mark und Ober­ös­ter­reich, der For­schungs­för­de­rungs­ge­sell­schaft FFG und des Klima- und Ener­gie­fonds finan­ziert. Wirt­schafts­lan­des­rä­tin Barbara Eibinger-Miedl und Umwelt­lan­des­rä­tin Ursula Lackner machten sich an der Mon­tan­uni­ver­si­tät Leoben ein Bild vom aktuellen Stand des Projektes.

„New Energy For Industry“ setzt den Fokus auf eine Dekar­bo­ni­sie­rung des öster­rei­chi­schen Indus­trie­sek­tors durch inno­va­ti­ve Tech­no­lo­gien „Made in Austria“. Damit trägt NEFI maß­geb­lich zur Sicherung des Indus­trie­stand­orts in Öster­reich und einer maß­geb­li­chen Stei­ge­rung der natio­na­len Wert­schöp­fung bei. Um diese ambi­tio­nier­ten Ziele zu erreichen, arbeitet NEFI in sechs defi­nier­ten Inno­va­ti­ons­fel­dern. Diese sind in tech­no­lo­gi­sche und sys­te­mi­sche Arbeits­be­rei­che auf­ge­teilt, in denen inno­va­ti­ve Schlüs­sel­tech­no­lo­gien ent­wi­ckelt werden:

• Ener­gie­ef­fi­zi­enz und neue Prozesse
• Erneu­er­ba­re Energie, Spei­che­rung und Last­steue­rung
• Industry to grid
• Gesetz­ge­bung, Inno­va­ti­on und For­schungs­po­li­tik
• Sys­tem­lö­sun­gen und Infra­struk­tur
• Neue Geschäfts­mo­del­le

„Stei­ri­sche Unter­neh­men und For­schungs­ein­rich­tun­gen zählen bei der Wei­ter­ent­wick­lung erneu­er­ba­rer Energien inter­na­tio­nal zu den Vor­rei­tern. Das Projekt NEFI verstärkt diese Ent­wick­lung und leistet damit einen Beitrag zur weiteren Attrak­ti­vie­rung des Wis­sen­schafts- und Wirt­schafts­stand­or­tes Stei­er­mark. Die für die Dekar­bo­ni­sie­rung ent­wi­ckel­ten Schlüs­sel­tech­no­lo­gien fördern die Nach­hal­tig­keit der hei­mi­schen Industrie. NEFI ist damit auch ein weiteres Vor­zei­ge­bei­spiel für die Koope­ra­ti­on zwischen Wis­sen­schaft und Wirt­schaft in der Stei­er­mark“, so Lan­des­rä­tin Barbara Eibinger-Miedl.

„Unter dem Gesichts­punkt, dass der Kli­ma­wan­del in der Stei­er­mark ange­kom­men ist und wir seine Folgen bereits heute spüren, ist der Ausstieg aus fossilen Ener­gie­trä­gern eine der großen Her­aus­for­de­run­gen unserer Zeit. Um die Stei­er­mark auch für unsere Kinder und Enkel lebens­wert zu erhalten, braucht es einen breiten Schul­ter­schluss: Wirt­schaft, Bevöl­ke­rung und Politik müssen Hand in Hand ihr Bestes geben. Projekte wie NEFI zeigen, dass wir uns durch gemein­sa­me Anstren­gun­gen in der Forschung und Ent­wick­lung Schritt für Schritt unserem Ziel nähern und den Indus­trie­stand­ort Stei­er­mark zukunfts­fit machen“, so Lan­des­rä­tin Ursula Lackner.

Bisher Inves­ti­tio­nen von 20 Millionen Euro ausgelöst

Infolge der ersten Pro­jekt­pha­se 2018/2019 konnten Inves­ti­tio­nen von über 20 Millionen Euro ausgelöst werden. In der zweiten Phase 2019/2020 wurden wis­sen­schaft­li­che Projekte mit einem Gesamt­vo­lu­men von 23,6 Millionen Euro ein­ge­reicht. Die Ent­schei­dung über die Vergabe der För­der­mit­tel wird vor­aus­sicht­lich Ende August erfolgen.

Inno­va­tions-Ökosystem

Das an der Mon­tan­uni­ver­si­tät Leoben ansässige „NEFI_Lab“ beschreibt sich als Inno­va­tions-Ökosystem, das eine frucht­ba­re Basis für eine gelungene Zusam­men­ar­beit zwischen Forschung und Industrie bietet. Im NEFI_Lab werden Szenarien zur Dekar­bo­ni­sie­rung ent­wi­ckelt und Tech­no­lo­gie- und Wis­sens­trans­fer industrie- und bran­chen­über­grei­fend gefördert. Darüber hinaus wird an einer Stärkung des regio­na­len Netzwerks durch Ein­be­zie­hung von Indus­trie­ver­tre­tern, Bevöl­ke­rung und Politik gear­bei­tet.

„Die Dekar­bo­ni­sie­rung der Industrie ist eine wesent­li­che Säule, um unsere Kli­ma­zie­le zu erreichen. Sie wird in Öster­reich nur dann gelingen, wenn bei der Umstel­lung der indus­tri­el­len Prozesse auf erneu­er­ba­re Energie Stand­ort­si­cher­heit gegeben ist und Öster­reich seine Vor­rei­ter­rol­le als Exporteur hoch­wer­ti­ger Tech­no­lo­gien bei­be­hal­ten kann. Dass das geht, wollen wir in NEFI zeigen“, so der Leiter des NEFI-Labs Univ.Prof. Thomas Kien­ber­ger.

Weniger CO2-Emis­sio­nen und erhöhte Spei­cher­ka­pa­zi­tä­ten

Eines der vom NEFI_Lab umge­setz­ten Projekte ist „OXYSTEEL“. Dabei werden in Koope­ra­ti­on mit der Brei­ten­feld Edelstahl AG und der Messer Austria GmbH Tech­no­lo­gien zur Stei­ge­rung der Ener­gie­ef­fi­zi­enz und Senkung der CO2-Emis­sio­nen im Elek­tro­stahl­werk erforscht und getestet.

Im Rahmen des Projektes „HyStEPs“ wird ein inno­va­ti­ves Hybrid­spei­cher­kon­zept ent­wi­ckelt, um die Spei­cher­ka­pa­zi­tät von bestehen­den Dampf­spei­chern um bis zu 40 % zu erhöhen. Damit könnte die Effizienz deutlich gestei­gert werden.

Foto: Mon­tan­uni­ver­si­tät

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