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Mon­tan­uni: Neues Elek­tro­nen­mi­kro­skop ein­ge­weiht

Im Beisein von Ver­tre­tern der Stadt Leoben, der stei­ri­schen Lan­des­re­gie­rung, der Indus­trie und der Öster­rei­chi­schen For­schungs­för­de­rungs­ge­sell­schaft mbH (FFG) wurde heute am Lehr­stuhl für Nicht­ei­sen­me­tall­ur­gie ein in Öster­reich ein­zig­ar­ti­ges Mikro­skop fei­er­lich dem Publi­kum vor­ge­stellt.

Ein ver­tie­fen­des Ver­ständ­nis von mate­ri­al­phy­si­ka­li­schen Vor­gän­gen und deren Aus­wir­kung auf die Mikro­struk­tur ist not­wen­dig, um gezielt die Eigen­schaf­ten von moder­nen Werk­stof­fen zu ver­bes­sern. Der Zusam­men­hang zwi­schen Her­stel­lung, Gefüge und end­gül­ti­gem Eigen­schafts­pro­fil der Werk­stof­fe ist nur mit den neu­es­ten Tech­ni­ken dar­stell­bar und setzt tiefes Exper­ten­wis­sen auf dem Gebiet der Werk­stoff­kun­de voraus. „Eine der­ar­ti­ge Cha­rak­te­ri­sie­rung ver­spricht großes Poten­zi­al für die Neu­ent­wick­lung und Ver­bes­se­rung von Mate­ria­li­en“, ist sich Assoz.Prof. Dr. Stefan Pogat­scher vom Lehr­stuhl für Nicht­ei­sen­me­tall­ur­gie sicher.

Die Anschaf­fung des ana­ly­ti­schen Ras­ter­trans­mis­si­ons­elek­tro­nen­mi­kro­skops Talos F200X G2 der Firma Thermo Sci­en­ti­fic™ erlaubt der Mon­tan­uni­ver­si­tät, ihre Kom­pe­ten­zen im Bereich der Cha­rak­te­ri­sie­rung ent­schei­dend zu erwei­tern. „Mit dem am Lehr­stuhl für Nicht­ei­sen­me­tall­ur­gie im Rahmen der F&E‑Infrastrukturförderung der öster­rei­chi­schen For­schungs­för­de­rungs­ge­sell­schaft instal­lier­ten Gerätes umfasst die orts­auf­ge­lös­te Ana­ly­tik der Mon­tan­uni­ver­si­tät nun alle Län­gen­ska­len vom Nano­me­ter- in den Mikro­me­ter­be­reich,“ bekräf­tigt Lehr­stuhl­lei­ter Univ.-Prof. Dr. Helmut Ant­re­ko­witsch.

Möglich wird dies unter anderem durch die SuperX-EDS-Tech­no­lo­gie, welche eine extrem schnel­le und hoch­auf­lö­sen­de Analyse der che­mi­schen Zusam­men­set­zung über mehrere Detek­to­ren inner­halb des Elek­tro­nen­mi­kro­skops erlaubt. „Zudem hebt die auto­ma­ti­sier­te Tomo­gra­phie die Limi­tie­rung der kon­ven­tio­nel­len Trans­mis­si­ons­elek­tro­nen­mi­kro­sko­pie auf, und ermög­licht die 3D-Dar­stel­lung von ein­zel­nen Mikro­struk­tur­ele­men­ten“, erläu­tert Pogat­scher. Mit dem im Infra­struk­tur­pro­jekt „3DnanoAnalytics“ ange­schaff­ten Mikro­skop kann zukünf­tig die Inter­ak­ti­on zwi­schen kris­tal­lo­gra­phi­schen Defek­ten (Korn- und Pha­sen­gren­zen, Aus­schei­dun­gen, Ver­set­zun­gen usw.) mit che­mi­schen Ele­men­ten im Mate­ri­al noch besser unter­sucht werden. Diese Inter­ak­ti­on bestimmt sehr oft das Mate­ri­al­ver­hal­ten während der Her­stel­lung (z. B. die Umform­bar­keit von Metal­len) oder die Eigen­schaf­ten im Einsatz (z. B. das Kor­ro­si­ons­ver­hal­ten von Alu­mi­ni­um­le­gie­run­gen).

Mit der F&E‑Infrastrukturförderung der öster­rei­chi­schen For­schungs­för­de­rungs­ge­sell­schaft werden Vor­ha­ben zur Anschaf­fung und zum Aufbau von hoch­wer­ti­ger F&E‑Infrastruktur für Grund­la­gen­for­schung sowie für anwen­dungs­ori­en­tier­te For­schung geför­dert. Das Projekt „3DnanoAnalytics“ wurde in der ersten Aus­schrei­bung dieser För­der­schie­ne geneh­migt und wird mit 85 Prozent des Pro­jekt­vo­lu­mens von 1,8 Mio. Euro geför­dert.

Foto: Bei der Eröff­nung v.l.: Vize­rek­tor Dr. Peter Moser, AMAG-Vor­stand Dr. Helmut Kauf­mann, Lehr­stuhl­lei­ter Univ.-Prof. Dr. Helmut Ant­re­ko­witsch, Rektor Wil­fried Eichl­se­der, Gemein­de­rä­tin Margit Kesh­mi­ri, Abge­ord­ne­ter zum Natio­nal­rat Andreas Küh­ber­ger, Mag. Bri­git­te Bednar (FFG),  Dr. Andreas Geisler (FFG), Prof. Dr. Gerhard Lieb­scher (Max-Planck-Insti­tut für Eisen­for­schung), vorne: Vize­rek­to­rin Dr. Martha Mühl­bur­ger, assoz.Prof. Dr. Stefan Pogat­scher Foto­credit: Mon­tan­uni­ver­si­tät Leoben

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