JOANNEUM RESEARCH übernimmt Mehrheit am „Virtual Vehicle“

Fort­be­stand des COMET-For­schungs­zen­trums „Virtual Vehicle“ gesichert

Graz, 29. Oktober 2024 – Das COMET-Kom­pe­tenz­zen­trum „Virtual Vehicle“ (Vir­tu­el­les Fahrzeug – ViF) ist mit rund 300 Mit­ar­bei­ten­den das größte euro­päi­sche For­schungs­zen­trum für virtuelle Fahr­zeug­ent­wick­lung. Durch die Übernahme von 50,1 Prozent der Gesell­schafts­an­tei­le durch die stei­ri­sche For­schungs­ge­sell­schaft JOANNEUM RESEARCH bleibt das Zentrum in seiner bis­he­ri­gen Größe erhalten und ist für die Zukunft gesichert.

Wirt­schafts- und For­schungs­lan­des­rä­tin Barbara Eibinger-Miedl:

„Der tech­no­lo­gi­sche Wandel stellt die stei­ri­schen Unter­neh­men im Mobi­li­täts­sek­tor vor große Her­aus­for­de­run­gen. Doch diese Ver­än­de­run­gen bieten auch Chancen, die wir für unseren Standort nutzen müssen. Bereits heute nehmen stei­ri­sche Betriebe und For­schungs­ein­rich­tun­gen eine führende Rolle bei der Ent­wick­lung von Mobi­li­täts­lö­sun­gen für die Zukunft ein. Das Virtuelle Fahrzeug hat als inter­na­tio­nal renom­mier­tes Spit­zen­for­schungs­zen­trum eine besonders bedeu­ten­de Rolle. Umso wichtiger ist es, das Zentrum in seiner aktuellen Größe lang­fris­tig abzu­si­chern. Durch das ver­stärk­te Enga­ge­ment von JOANNEUM RESEARCH können wir dies sicher­stel­len und setzen ein wichtiges Zeichen für die Mobi­li­täts­bran­che in der Stei­er­mark.“

COMET-Zentrum mit inter­na­tio­na­ler Aus­rich­tung

Das ViF verfolgt das Ziel, die Mobilität der Zukunft sicherer, effi­zi­en­ter und nach­hal­ti­ger zu gestalten. Im Rahmen des COMET-Programms wird das Zentrum als „K2-Zentrum“ vom Bund und dem Land Stei­er­mark finan­zi­ell gefördert. Zu den Gesell­schaf­tern gehören neben JOANNEUM RESEARCH die TU Graz, AVL List, MAGNA Steyr, Sie­mens­Mo­bi­li­ty, Infineon und voest­al­pi­ne Metal Engi­nee­ring. Zusätz­lich zur Förderung wird das ViF durch For­schungs­auf­trä­ge finan­ziert, die zu 53 Prozent aus dem Inland, zu 39 Prozent aus dem EU-Ausland und zu sieben Prozent aus Nicht-EU-Ländern stammen. Koope­ra­tio­nen bestehen mit 30 natio­na­len und 50 inter­na­tio­na­len Indus­trie­part­nern sowie mit 18 natio­na­len und 30 inter­na­tio­na­len wis­sen­schaft­li­chen Insti­tu­tio­nen.

2027 läuft die Förderung von K2-Zentren im COMET-Programm aus. Für das ViF würde dies eine Umwand­lung in ein K1-Zentrum bedeuten und somit eine Reduktion der Finan­zie­rung von 28 Millionen Euro jährlich auf etwa 14 Millionen Euro. Auch die Zahl der Mit­ar­bei­ten­den müsste gesenkt werden, was die inter­na­tio­na­le Bedeutung des Zentrums stark beein­träch­ti­gen könnte. Dies hätte ange­sichts der Her­aus­for­de­run­gen im Mobi­li­täts­sek­tor negative Aus­wir­kun­gen auf den Wirt­schafts- und Wis­sen­schafts­stand­ort Stei­er­mark.

Sicherung des ViF durch JOANNEUM RESEARCH und Partner

Dank der Unter­stüt­zung des Bundes, des Landes Stei­er­mark und JOANNEUM RESEARCH bleibt das ViF in seiner bis­he­ri­gen Dimension auch über 2027 hinaus erhalten. JOANNEUM RESEARCH hat 50,1 Prozent der Anteile über­nom­men, während die anderen Gesell­schaf­ter ihre Anteile angepasst haben. Zusätz­li­che Mittel und For­schungs­auf­trä­ge sichern den Fort­be­stand des ViF und werden durch das Land Stei­er­mark, das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Kli­ma­schutz und die Indus­trie­ge­sell­schaf­ter zur Verfügung gestellt.

Heinz Mayer, Geschäfts­füh­rer der JOANNEUM RESEARCH:

„Das ViF als größtes COMET-K2-Zentrum und JOANNEUM RESEARCH bieten eine einmalige stra­te­gi­sche Chance. Die Koope­ra­ti­on steigert die nationale und inter­na­tio­na­le Sicht­bar­keit im For­schungs­um­feld deutlich. Forschung und Inno­va­ti­on in der digitalen und grünen Mobilität werden durch die Zusam­men­ar­beit mit Wirt­schaft und Industrie nach­hal­tig gestärkt. Dadurch pro­fi­tiert auch die Wett­be­werbs­fä­hig­keit des Wirt­schafts- und Wis­sen­schafts­stand­orts Stei­er­mark.“

Georg List, Vice President Corporate Strategy, AVL List GmbH:

„Als Vertreter der Indus­trie­ge­sell­schaf­ter des Virtual Vehicle freue ich mich sehr, dass wir den erfolg­rei­chen Kurs des Zentrums durch die Inte­gra­ti­on mit JOANNEUM RESEARCH fort­set­zen können. Auch die enge Zusam­men­ar­beit mit der Industrie wird gestärkt. Die stei­ri­schen Indus­trie­un­ter­neh­men und For­schungs­part­ner sind mit inno­va­ti­ven Lösungen bestens auf­ge­stellt. Forschung und Inno­va­ti­on sind für die Wett­be­werbs­fä­hig­keit der Stei­er­mark ent­schei­dend.“

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