Zukunf­s­wei­sen­des aus dem Microgrid-Labor

Am Technologie- und Forschungszentrum (TFZ) Wieselburg wurde im Frühjahr 2020 in einer Kooperation zwischen BEST – Bioenergy and Sustainable Technologies, der Fachhochschule Wiener Neustadt – Campus Wieselburg und den Gemeinden Wieselburg und Wieselburg-Land ein zukunftsweisendes Microgrid-Forschungslabor initiiert.
Ein Blick auf die Anlage der Bioenergy and Sustainable Technologies GmbH, kurz BEST genannt.
Ein Blick auf die Anlage der Bioenergy and Sustainable Technologies GmbH, kurz BEST genannt. Fotocredit: BEST GmbH/Michael Stadler.

Am Tech­no­lo­gie- und For­schungs­zen­trum (TFZ) Wie­sel­burg wurde im Frühjahr 2020 in einer Koope­ra­ti­on zwischen BEST – Bioenergy and Sus­tainable Tech­no­lo­gies, der Fach­hoch­schu­le Wiener NeustadtCampus Wie­sel­burg und den Gemeinden Wie­sel­burg und Wie­sel­burg-Land ein zukunfts­wei­sen­des Microgrid-Labor initiiert. Schon durch erste Maßnahmen konnte gezeigt werden, dass 97 % des lokal bereit­ge­stell­ten PV-Stroms auch lokal ver­braucht wurden.

Micro­grids: Die Erklärung zum Trendwort

Micro­grids sind kleine, lokale Ener­gie­net­ze, die Betriebe und Gemeinden selbst­stän­dig mit Energie versorgen. Das For­schungs­la­bor in Wie­sel­burg vernetzt bestehen­de Tech­no­lo­gien wie Hack­gut­kes­sel, Wär­me­pum­pe, Absorp­ti­ons­käl­te­an­la­ge und ther­mi­sche Speicher mit neu instal­lier­ten Tech­no­lo­gien wie Pho­to­vol­ta­ik-(PV)-Anlage, Bat­te­rie­spei­cher und Lade­säu­len für E‑Autos zu einem sek­tor­über­grei­fen­den Microgrid. Diese For­schungs­ar­bei­ten werden einen wichtigen Baustein bei der Umsetzung von zukünf­ti­gen Ener­gie­ge­mein­schaf­ten dar­stel­len.

Testphase hat begonnen

Aktuell werden die ersten Testläufe eines opti­mier­ten über­ge­ord­ne­ten Ener­gie­ma­nage­ment­sys­tems durch­ge­führt. Bereits vor der Instal­la­ti­on der neuen Tech­no­lo­gien kam ein von BEST ent­wi­ckel­tes Pla­nungs­tool zum Einsatz. Allein durch die optimale Planung und Ein­bin­dung der PV-Anlage und des Bat­te­rie­spei­chers konnte nach ca. einem Jahr Betrieb ein PV-Eigen­nut­zungs­grad von 97 % erreicht werden. Es wurden im ersten Jahr ca. 18 Tonnen CO2-Emis­sio­nen reduziert. Das ent­spricht in etwa den CO2-Emis­sio­nen von 50.000 Personen-Flug­ki­lo­me­tern. Durch das über­ge­ord­ne­te Ener­gie­ma­nage­ment­sys­tem werden zukünftig auch Netz­ge­büh­ren reduziert, da z.B. Last­spit­zen gezielt vermieden werden können.

Initia­to­ren hinter dem Microgrid-Labor

Das Projekt wird vom Land Nie­der­ös­ter­reich Abteilung Wirt­schaft, Tourismus und Tech­no­lo­gie im FTI – Forschungs‑, Tech­no­lo­gie- und Inno­va­ti­ons­pro­gramm gefördert. Die Gesamt­pro­jekt­lei­tung hat das Kom­pe­tenz­zen­trum BEST inne. Unter­stützt wird das Projekt vom Technopol Wie­sel­burg, der ecoplus, der TZF-Betriebs GmbH sowie den Gemeinden Wie­sel­burg und Wie­sel­burg-Land. Weitere Pro­jekt­part­ner sind die Wien Energie, Netz Nie­der­ös­ter­reich und die FH Wiener Neustadt Campus Wie­sel­burg.

BEST – Bioenergy and Sus­tainable Tech­no­lo­gies GmbH wird im Rahmen des Programms COMET – Com­pe­tence Centers for Excellent Tech­no­lo­gies aus Mitteln des Kli­ma­schutz­mi­nis­te­ri­ums (BMK), des Wirt­schafts­mi­nis­te­ri­ums (BMDW) und der Länder Stei­er­mark, Nie­der­ös­ter­reich und Wien gefördert und von der natio­na­len För­der­agen­tur FFG betreut.

Der Artikel erschien zuerst in “JUST-Science”. Das Magazin wird mit finan­zi­el­ler Unter­stüt­zung in völliger Unab­hän­gig­keit von der JUST-Redaktion gestaltet.

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