Mensch im Blickpunkt

Life Science nennt man den Bereich der Wissenschaft, der daran arbeitet, unser Leben länger und gesünder zu machen. Großzügige Förderungsprogramme der FFG im Auftrag des Wirtschaftsministeriums helfen dabei.

Nur um ein Gefühl für die Entwicklung zu bekommen: Seit den 1950er-Jahren ist die durchschnittliche Lebenserwartung in Österreich um über 16 Jahre gestiegen! Einen wesentlichen Anteil an diesem erfreulichen Ergebnis hat auch die Wissenschaft. Österreich zählt zu den Top-Pharma- und -Life-Science-Standorten weltweit mit internationaler Forschung und einem stetig expandierenden Unternehmensumfeld.

Mit einem Anteil von sieben Prozent am Bruttoinlandsprodukt und rund 60.000 Arbeitsplätzen ist der Life-Science-Sektor nicht nur von zentraler Bedeutung für die Gesundheitsversorgung, sondern auch für den Wirtschaftsstandort Österreich. Um dies zu verdeutlichen, hier ein paar Zahlen: Die mehr als 1000 Unternehmen der Life-Science-Branche erzielten im Jahr 2020 einen Umsatz von mehr als 25 Milliarden Euro. Mit einer Forschungsquote von über 20 Prozent zählt die Branche zu den führenden Innovatoren mit einem Beschäftigungsplus von fast neun Prozent seit 2018. Start-ups sowie Klein- und Mittelunternehmen im Bereich Biotechnologie haben oft Forschungsquoten um die 70 Prozent. Um diese beeindruckende Position auszubauen, hat die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) das seit 2022 existierende und sehr erfolgreiche Life-Science-Forschungsinvestitionspaket für die Jahre 2024 bis 2026 in der Höhe von 45 Millionen Euro verlängert.

Programm „Austrian Life Sciences“

Gefördert werden Forschungs- und Entwicklungsprojekte, klinische Studien beziehungsweise Leitprojekte mit kleineren und größeren Projektvolumen. Die Förderungsobergrenzen liegen bei einer Million Euro bei Unternehmensprojekten der industriellen Forschung, drei Millionen Euro im Falle von Unternehmensprojekten der experimentellen Entwicklung und klinischen Studien sowie vier Millionen Euro bei Leitprojekten. Das Geld wird gezielt dazu verwendet, unternehmerische, angewandte Forschung im Pharma- und Life-Science-Bereich zu fördern. „Das Programm Austrian Life Sciences wird von der FFG im Auftrag des Wirtschaftsministeriums umgesetzt und enthält maßgeschneiderte Formate für den gesamten Entwicklungszyklus“, weiß FFG-Geschäftsführerin Henrietta Egerth. „Damit werden Förderlücken geschlossen und das Portfolio im Bereich industrielle Forschung und klinische Studien erweitert. Die Themenschwerpunkte fokussieren auf die Bereiche Arzneimittel, Medizinprodukte, Digitalisierung und Produktionsprozesse. Das Paket enthält zudem eine Fördermöglichkeit für klinische Studien von Unternehmen.“

Herausfordernde Branche

Die FFG verfolgt mit der neuen Auflage des „Austrian Life Sciences“-Programmes grundsätzlich zwei Ziele. Das erste ist die Steigerung der Attraktivität des Forschungsstandortes Österreich. Gerade die Bereiche Pharmazie/Biotechnologie sind geprägt von großen technologischen Entwicklungsrisiken, die hohe Kosten und lange Entwicklungszeiten nach sich ziehen – inklusive des entsprechenden unternehmerischen Risikos. Deshalb braucht es entsprechende Fördermöglichkeiten entlang der gesamten Werteschöpfungskette, um den Menschen im Land wirksame, sichere, leistbare und jederzeit verfügbare Arzneimittel und Medizinprodukte zur Verfügung stellen zu können. „Zusätzlich muss eine Abwanderung von Frachkräften verhindert werden, um den Forschungsstandort Österreich zu sichern und dessen Attraktivität zu erhöhen“, erklärt Henrietta Egerth. „Um das zu erreichen, müssen Mittel zu jedem Zeitpunkt der Entwicklungsphase zur Verfügung stehen.“

Klinische Studien

Das zweite Ziel von „Austrian Life Sciences“ ist die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit Österreichs als Standort für klinische Studien. Diese sind deshalb so relevant, weil sie eine Schlüsselkomponente bei der Umsetzung von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Gesundheitspraxis sind. Weil Nutzen und Sicherheit der Patientinnen und Patienten immer im Vordergrund stehen und deshalb strenge Regulatorien einzuhalten sind, ist die Arzneimittelentwicklung im Vergleich zu anderen Branchen nicht nur langwieriger, sondern auch komplexer, risikoreicher und vor allem kapitalintensiver. Henrietta Egerth: „Bei der Auswahl von Studienzentren und -standorten zählen für Unternehmen der Life-Sciences-Branche unter anderem die schnelle Umsetzung, Zuverlässigkeit, Patientenzahl und Qualität sowie attraktive Finanzierungsmöglichkeiten zu den wichtigsten Faktoren. Genau hier setzen wir mit dem Förderungsprogramm Austrian Life Sciences an.“

Weitere Informationen:
Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH
Sensengasse 1
A-1090 Wien
Tel.: +43 (0)5 7755-0
www.ffg.at

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