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Lernen in der Krise, Lernen aus der Krise

Zwei Monate haben vieles ver­än­dert. Vieles ist den Men­schen bewuss­ter gewor­den, Prio­ri­tä­ten haben sich ver­scho­ben. In der Unter­neh­mens­welt haben Themen wie Digi­ta­li­sie­rung und Geschäfts­mo­dell-Ent­wick­lung einen neuen Stel­len­wert bekom­men. Die FH CAMPUS 02 steuert schon jetzt auf einen Bewer­bungs­re­kord zu. Und sie hat die Zeit des Lock­downs für viele Akti­vi­tä­ten genutzt.

Bei der Bewer­bung für Bache­lor­stu­di­en hat die Zahl der Bewer­be­rIn­nen um 39 %, bei den Mas­ter­stu­di­en um 41 % gegen­über dem Stich­tag im Vorjahr zuge­nom­men. Das Bewer­bungs­ver­fah­ren läuft kom­plett online —  eines der Ergeb­nis­se des Lock­down-Manage­ments.

Für die Her­aus­for­de­run­gen, vor denen nun die Wirt­schaft steht, gibt es in allen Stu­di­en­gän­gen der FH CAMPUS 02 die ent­spre­chen­den Stu­di­en­in­hal­te – pra­xis­be­zo­gen mit aka­de­mi­schem Hin­ter­grund. So trifft auch der neue Stu­di­en­gang, der im Herbst erst­ma­lig an der FH CAMPUS 02 starten wird, „Busi­ness Data Science“ genau den Nerv der Zeit: große Daten­men­gen richtig zu ana­ly­sie­ren und zu inter­pre­tie­ren, ist nicht nur für Gesundheits‑, sondern auch für Busi­ness­ent­schei­dun­gen heut­zu­ta­ge grund­le­gend.

„Gerade die Krise hat deut­lich gezeigt, dass Infor­ma­tik eine Lebens­ader vieler Unter­neh­men ist“, betont Erich Brugger, Geschäfts­füh­rer der FH CAMPUS 02. „Im Akkre­di­tie­rungs­ver­fah­ren zur Geneh­mi­gung des Stu­di­en­gangs hat ein inter­na­tio­na­les Gut­ach­t­er­team bestehend aus Wis­sen­schaft­lern, Berufs­prak­ti­kern und Stu­die­ren­den­ver­tre­tern eine sehr posi­ti­ve Emp­feh­lung an das beschluss­fas­sen­de Gremium abge­ge­ben.“

Dass unser Stu­di­en­an­ge­bot aus­ge­zeich­net ist, bestä­tigt auch das Anfang Mai von der deut­schen Wochen­zei­tung „Die Zeit“ initi­ier­te CHE-Ranking der Hoch­schu­len in Deutsch­land und Öster­reich. Die FH CAMPUS 02 liegt im abso­lu­ten Spit­zen­feld.

Die Umstel­lung des Lehr­be­triebs an der FH

Am 10. März traf das Schrei­ben von Bun­des­mi­nis­ter Faßmann ein, dass der Lehr­be­trieb auf Distance Lear­ning umzu­stel­len ist. Am 13. März wurden an der FH CAMPUS 02 bereits alle Lehr­ver­an­stal­tun­gen online abge­hal­ten.

Rek­to­rin Kris­ti­na Edlin­ger-Ploder ist stolz auf die erfolg­rei­che, rasche Umstel­lung: „Es wurde binnen kurzer Zeit geschafft, für jene Formate, die bislang die phy­si­sche Präsenz der Stu­die­ren­den in den FH-Räum­lich­kei­ten erfor­der­ten, syn­chro­ne und asyn­chro­ne Online-Lehr- und Lern­set­tings anzu­bie­ten. Unsere Leh­ren­den bewie­sen Fle­xi­bi­li­tät und erhöh­tes Enga­ge­ment, um ihre qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Lehre in Rekord­zeit in den vir­tu­el­len Raum zu ver­la­gern.“

Das Zentrum für Hoch­schul­di­dak­tik an der FH CAMPUS 02 hat binnen kür­zes­ter Zeit in 25 Work­shops und 40 indi­vi­du­el­len Schu­lun­gen 220 haupt- und neben­be­ruf­lich Leh­ren­de fit für die Online-Lehre gemacht. In den nunmehr vir­tu­ell abge­hal­te­nen Lehr­ver­an­stal­tun­gen wird nun eine Viel­zahl an digi­ta­len Tools ein­ge­setzt, um die Lehre abwechs­lungs­reich, inno­va­tiv und inter­ak­tiv zu gestal­ten.

Die didak­ti­schen Bemü­hun­gen kommen bei der Ziel­grup­pe sehr gut an. Ende März haben die Betrei­ber der Stu­do­App eine Befra­gung an Öster­reichs Hoch­schu­len durch­ge­führt, wie zufrie­den die Stu­die­ren­den nach der Umstel­lung auf E‑Learning an ihrer Hoch­schu­le sind. Die FH CAMPUS 02 schaff­te es auf den her­vor­ra­gen­den zweiten Platz.

Digi­ta­li­sie­rung in Lehre, Auf­nah­me­ver­fah­ren und Prü­fun­gen

Mehr als 1300 Stu­die­ren­de, etwa 250 haupt- und neben­be­ruf­lich Leh­ren­de sowie Mit­ar­bei­te­rIn­nen mussten sich umstel­len: Arbei­ten im Home­of­fice, Unter­rich­ten über digi­ta­le Platt­for­men, Stu­die­ren mittels neuer Medien. Um mög­lichst einfach Chats, Video­kon­fe­ren­zen und Unter­la­gen­aus­tausch nutzen zu können, wurde die Soft­ware Micro­soft Teams ein­ge­setzt. Die inter­ak­ti­ve Gestal­tung der syn­chro­nen Online-Lehre, digi­ta­le Tools für die (a)synchrone Lehre und die Erstel­lung von Lehr­vi­de­os domi­nie­ren jetzt die Schu­lungs­in­hal­te des Zen­trums für Hoch­schul­di­dak­tik.

Die ersten Bewer­bungs­schrit­te werden schon seit Jahren digital durch­ge­führt. Nun wurden auch die Tests und das Auf­nah­me­ge­spräch kom­plett auf digi­ta­le Kom­mu­ni­ka­ti­on umge­stellt.

Wir stellen außer­dem sicher, dass alle Stu­die­ren­den das Semes­ter abschlie­ßen können – bei­spiels­wei­se durch video­über­wach­te Paper-Pencil Klau­su­ren oder münd­li­che Prü­fun­gen mittels Video­kon­fe­renz. Rund 200 Prü­fun­gen gilt es fair, aber auch in einem ent­spre­chend siche­ren Rahmen abzu­wi­ckeln.

Für das noch lau­fen­de Som­mer­se­mes­ter 2020 gilt: der gesamte Lehr­be­trieb wird bis zum Semes­ter­en­de online durch­ge­führt.

Kom­pe­ten­zen bereit­stel­len, Hil­fe­stel­lun­gen leisten

Um das Know-How der FH Com­mu­ni­ty mög­lichst vielen zur Ver­fü­gung zu stellen, haben sich viele in den Dienst der guten Sache gestellt.

Das INNOLAB der FH CAMPUS 02 initi­ier­te die Platt­form „team­un­ter­neh­mer­tum“, die Unter­neh­me­rIn­nen mit Fragen an rund 200 frei­wil­li­ge Unter­stüt­ze­rIn­nen wei­ter­lei­te­ten. Mehr als 100 Unter­neh­men haben diese Mög­lich­keit genutzt. Ein beson­ders typi­sches Bei­spiel für die FH CAMPUS 02: Aus der Anfrage der Inha­be­rin eines Grazer Concept Stores wurde ein Projekt zum Thema einer Lehr­ver­an­stal­tung im Bache­lor­stu­di­um Mar­ke­ting & Sales.

Um Eltern und vor allem ihren Kindern die vie­ler­orts drin­gend benö­tig­te Unter­stüt­zung beim Home Schoo­ling zu ermög­li­chen, initi­ier­te die FH CAMPUS 02 die Platt­form „term­ler­nen 02“, und brachte so Hil­fe­su­chen­de mit frei­wil­li­gen Hel­fe­rIn­nen zusam­men.

Stei­ri­schen Unter­neh­men den Vorrang zu geben, galt auch für die not­wen­dig gewor­de­nen Infra­struk­tur­maß­nah­men der FH CAMPUS 02. Vom Mund-Nasen-Schutz über Schutz­schil­der bis zu Hygiene-Sta­tio­nen hat die FH von stei­ri­schen Unter­neh­men gekauft.

Was wir aus der Krise lernen

Für die FH CAMPUS 02 war es ein rascher, inten­si­ver und weg­wei­sen­der Lern­pro­zess.

Das Online-Studium war eine posi­ti­ve Lösung und die Erfah­run­gen werden in die weitere Gestal­tung der Cur­ri­cu­la ein­flie­ßen, dann als Blended Lear­ning wobei Online-Lehre mit Prä­senz­ver­an­stal­tun­gen ver­knüpft werden. Denn per­sön­li­che Kom­mu­ni­ka­ti­on, direk­ter Aus­tausch, Team­ar­bei­ten lassen sich auf Dauer nicht gänz­lich digital erset­zen. Eine Ent­flech­tung der anwe­sen­heits­in­ten­si­ven Zeiten hat aber sicher Zukunft, gerade für die berufs­be­glei­tend Stu­die­ren­den.

Die Erfah­run­gen der letzten Wochen weisen auch einen Weg zur Öko­lo­gi­sie­rung. Man wird darüber nach­den­ken müssen, wie sehr sich der öko­lo­gi­sche Fuß­ab­druck ver­bes­sern lässt, wenn man durch weniger Anwe­sen­heits­zei­ten die Fahrten zur und von der FH redu­ziert. Für die Unter­neh­men all­ge­mein ist es sicher auch ein Anreiz, vom Sit­zungs­tou­ris­mus zu mehr digi­ta­len Mee­tings zu wech­seln.

Ohne Zweifel stecken große didak­ti­sche Mög­lich­kei­ten in der digi­ta­len Kom­po­nen­te des Lehrens und Lernens. Doch die Vor­be­rei­tung der Lehr­ver­an­stal­tun­gen ver­langt einen deut­lich höheren Arbeits­auf­wand. Schon deshalb erscheint die For­de­rung der Fach­hoch­schul­kon­fe­renz berech­tigt, die För­der­sät­ze für Stu­di­en­plät­ze um zumin­dest 10 Prozent zu valo­ri­sie­ren (Chart siehe Anhang).

Alle sind gerade in einem Hoch: die schlimms­te Phase der Pan­de­mie scheint bewäl­tigt zu sein. Der gesund­heits­be­ding­te Lock­down weicht immer mehr den Öff­nun­gen. Aber die Wirt­schaft ist noch lange nicht wieder im Hoch. Der Still­stand hat Wirt­schafts­kraft gekos­tet, die Märkte werden sich erst langsam wieder rege­ne­rie­ren. Viele stehen buch­stäb­lich gespro­chen vor einem neuen Anfang.

Mehr als 5.000 Absol­ven­tIn­nen der FH CAMPUS 02 und die aktuell rund 1.000 berufs­tä­ti­gen Stu­die­ren­den stehen in ihren Unter­neh­men vor her­aus­for­dern­den Auf­ga­ben. „Aber wir können zuver­sicht­lich sein, dass wir ihnen das fach­li­che Rüst­zeug und das unter­neh­me­ri­sche Denken ver­mit­telt haben, inno­va­tiv am neuen Auf­schwung zu arbei­ten.“, ist Kris­ti­na Edlin­ger-Ploder zuver­sicht­lich.

Foto­credit: Mel­bin­ger

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