Legierung für hohe Tem­pe­ra­tu­ren

Eine neuartige Stahllegierung für den Einsatz in Hochtemperaturbereichen wie in Kraftwerksturbinen wurde am Materials Center Leoben entwickelt.
Fotocredit: Michael Mayer

BISHER WURDEN hoch­be­las­te­te Teile für Ver­bren­nungs­tur­bi­nen oder Flug­zeug­trieb­wer­ke aus spe­zi­el­len Nickel-Legie­run­gen her­ge­stellt. In sieben Jahren Forschung im Rahmen des COMET-Programms hat die Materials Center Leoben Forschung GmbH (MCL) einen Weg gefunden, das seltene Nickel zu ersetzen: Statt­des­sen wird dem Stahl Aluminium und in geringen Mengen Sau­er­stoff und Yttrium zugesetzt. Ent­spre­chend den Elementen ist der Name des neuen Werk­stoffs: FeAlOY – in Anspie­lung auf „alloy“,englisch für Legierung.

Wir haben die Legierung, die in ihren Eigen­schaf­ten die her­kömm­li­chen Werk­stof­fe auf Nickel­ba­sis sogar über­trifft, von Grund auf ent­wi­ckelt. Es war eine sehr komplexe Ange­le­gen­heit“, erzählt der Group Leader Steel Engi­nee­ring am MCL, Gerald Ressel. Die neue Legierung sei durch expe­ri­men­tel­le Arbeit gefunden worden. „Dafür haben wir sogar eine eigene Pul­ver­müh­le ent­wi­ckelt“, verrät Pro­jekt­lei­ter Michael Mayer. Ein Patent­ver­fah­ren läuft gerade. An der Ent­wick­lung intensiv beteiligt waren auch Forscher vom Institute of Physics of Materials im tsche­chi­schen Brünn.

Ein­ge­setzt werden können FeAlOY-Bauteile im Tem­pe­ra­tur­be­reich von 1.200 Grad Celsius. Dort halten sie auch starken mecha­ni­schen Belas­tun­gen stand. Die Ener­gie­wen­de wird den Werkstoff nicht über­flüs­sig machen, ist Ressel überzeugt: „Auch grüne Energie braucht Ver­bren­nungs­kraft­wer­ke, um das Netz zu sta­bi­li­sie­ren.“

www.mcl.at

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