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KI-Bike für bessere Radwege

Fahrradfahren macht nur auf guten Wegen wirklich Spaß. Deren Zustand wird derzeit noch umständlich mit mehr oder weniger tauglichen Mitteln geprüft. Salzburg Research wird das ändern.

Jeder Radweg ist nur so gut wie seine Ober­flä­chen­be­schaf­fen­heit. Diese muss regel­mä­ßig kon­trol­liert werden, um recht­zei­tig sich anbah­nen­de Risse oder Schlag­lö­cher loka­li­sie­ren zu können. Nur dann kann der Stra­ßen­er­hal­ter reagie­ren, bevor der Radweg zur Rum­pel­pis­te wird. Derzeit wird diese Prüfung mit einer Vibra­ti­ons­mes­sung gemacht. Es wird also über­prüft, wie hoch die Schwin­gungs­be­las­tung für Draht­esel und Reiter auf einem bestimm­ten Radweg ist.

Dabei gäbe es eine viel genaue­re und ein­fa­che­re Methode: LiDAR. Der Name ist ein Akronym und bedeu­tet „Light Detec­tion and Ranging“, also ein System zur Gene­rie­rung von hoch­auf­lö­sen­den 3D-Infor­ma­tio­nen rein durch Licht. Diese schnel­le und ein­fa­che Methode wird für die Kon­trol­le der Ober­flä­chen­be­schaf­fen­heit von Auto­bah­nen oder höher­ran­gi­gen Straßen bereits ver­wen­det, hat aber einen ent­schei­den­den Nach­teil auf Rad­we­gen: Die dafür ver­wen­de­ten Mess­fahr­zeu­ge sind einfach zu groß und zu schwer.

Mess­fahr­rad

Deshalb hat man bei Salz­burg Rese­arch ein han­dels­üb­li­ches Fahrrad zum smarten Sen­sor­fahr­rad auf­ge­rüs­tet. „Das Gerät verfügt über eine Reihe von Sen­so­ren, dar­un­ter GPS, mehrere Träg­heits­mess­ein­hei­ten, 2D-Kameras und fünf LiDAR-Sen­so­ren. Jeder LiDAR-Sensor am Fahrrad zeigt in eine andere Rich­tung, um eine voll­stän­di­ge 360-Grad-Ansicht der Umge­bung des Fahr­rads zu erfas­sen“, erklärt Pro­jekt­lei­ter Moritz Beeking.

Mit den LiDAR-Sen­so­ren wurde die Umge­bung des Rades durch hoch­fre­quen­te Laser-Abstands­mes­sun­gen in Form einer soge­nann­ten Punkt­wol­ke, bestehend aus 240.000 Punkten, zehnmal pro Sekunde auf­ge­nom­men und drei­di­men­sio­nal dar­ge­stellt. Die spe­zi­ell trai­nier­te künst­li­chen Intel­li­genz kann jeden Mess­punkt iden­ti­fi­zie­ren, zum Bei­spiel ob er zur Straße gehört, zur Vege­ta­ti­on oder einem Gebäude. Moritz Beeking: „So könnten bei­spiels­wei­se für die Instand­hal­tung von Rad­we­gen zunächst alle zuge­hö­ri­gen Punkte extra­hiert und daraus ein Ober­flä­chen­mo­dell erstellt werden.“ Weil das smarte Sen­sor­fahr­rad aber seine ganze Umge­bung „im Blick“ hat, kann es noch viel mehr. Zum Bei­spiel das Ana­ly­sie­ren von gefähr­li­chen Ver­kehrs­si­tua­tio­nen oder der Einsatz der Mess­da­ten für Warn­kon­zep­te für mehr Sicher­heit auf Rad­we­gen.

www.salzburgresearch.at

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