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Power-Tex: aus Reibung Strom

Mit Unterstützung der FFG hat das Vorarlberger Textilunternehmen Grabher Group eine Faser entwickelt, die Elektrizität aus Reibung gewinnt. Das Power-Tex getaufte Material könnte nicht nur Sportbekleidung mit Messsensoren mit Energie versorgen.
Fotocredit: Istockphoto (metamorworks)

IN EINIGE FUNK­TIO­NA­LE Klei­dungs­stü­cke sind bereits heute Sen­so­ren ein­ge­las­sen, die Vital­funk­tio­nen messen. Smart Shirts liefern Infor­ma­tio­nen zu Puls, Atem­fre­quenz, Kalo­rien­ver­brauch und vielen wei­te­ren Trai­nings­da­ten. Elek­tro­nik und Bat­te­rie sind dabei in einer 18 Gramm leich­ten Einheit unter­ge­bracht, die vordem Waschen und zum Laden einfach abge­nom­men wird. Für die Vor­arl­ber­ger Grabher Group ist das nur die zweit­bes­te Lösung.

Im von der For­schungs­för­de­rungs­ge­sell­schaft FFG geför­der­ten Projekt „Power-Tex“ forscht sie nach einer neu­ar­ti­gen, kos­ten­güns­ti­gen und faser­ba­sier­ten Lösung, die die benö­tig­te Energie selbst erzeu­gen kann. Ziel ist es, Bat­te­rien über­flüs­sig zu machen. Als beson­ders viel-ver­spre­chend hat sich der Ansatz erwie­sen, die Reibung zwi­schen den Fasern zur Ener­gie­ge­win­nung zu nutzen. Gespei­chert in einem Tex­til­su­per­kon­den­sa­tor steht damit aus­rei­chend Strom für die Mikro­elek­tro­nik zur Ver­fü­gung. Größter Vorteil bei dieser Lösung: Das gesamte Produkt ist wasch­bar wie ein nor­ma­les Klei­dungs­stück.

„Die Bewe­gung der Power-Tex-Fasern erzeugt eine elek­tri­sche Span­nung“, erklärt Gaffar Hossein, For­schungs­lei­ter bei der V‑Trion-For­schungs­ge­sell­schaft von Grabher in Lust­en­au. Für Hossein ist auch der Einsatz in Schuh­soh­len denkbar – bei jedem Schritt würde ein biss­chen elek­tri­sche Energie erzeugt. Tex­til­frem­de Tech­no­lo­gien ver­ste­hen und unter­schied­li­che Kom­pe­ten­zen in Fasern zu inte­grie­ren, ist eine der großen Stärken der Grabher Group. Die eigens ent­wi­ckel­te Melt­blown-Anlage für feinste Fasern ist welt­weit ebenso ein­zig­ar­tig wieder 12-Kubik­me­ter-Nie­der­druck­plasmare­ak­tor am Unter­neh­mens­stand­ort. Nur auf dieser Basis lässt sich eine der­ar­ti­ge Ent­wick­lung über­haupt rea­li­sie­ren.

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