Gesund­heits­pro­gramm für Fräs­werk­zeu­ge

Ein Gesund­heits­pro­gramm für Zer­spa­nungs­werk­zeu­ge wird von der Material Center Leoben Forschung GmbH (MCL) ent­wi­ckelt. Die Kom­bi­na­ti­on aus Sen­sor­tech­nik, Com­pu­ter­mo­del­len und zer­stö­rungs­frei­en Mate­ri­al­un­ter­su­chun­gen soll das Manage­ment von Werk­zeu­gen in indus­tri­el­len Prozessen opti­mie­ren.

Wir haben uns ver­schie­de­ne Werkzeuge für die Zer­spa­nung, also Bohren, Fräsen oder Drehen angesehen, um besser zu verstehen, auf welche Weise sie abnutzen und kaputt­ge­hen“, schildert Thomas Klünsner, Leiter der For­schungs­grup­pe Hart­me­tal­le am MCL. Durch Belastung, Wärme und Span­nun­gen entstehen an der Schnitt­kan­te der Werkzeuge Mikro­ris­se, die dazu führen, dass Teile des Werkzeugs aus­bre­chen. Dies wiederum ver­rin­gert zuerst die Qualität der Werk­stü­cke und führt schluss­end­lich zum Unbrauch­bar­wer­den des Werkzeugs.

„Der Schaden an den Werk­zeu­gen selbst ist gar nicht das, was die Indus­trie­be­trie­be viel Geld kostet“, sagt Klünsner. „Die wirk­li­chen Kosten entstehen durch unge­plan­te Still­stands­zei­ten der Maschinen.“ Durch einen recht­zei­ti­gen Austausch der Werkzeuge könnten diese Steh­zei­ten gezielt gesteuert werden. Die Partner des MCL seien aller­dings nicht nur die Anwender, sondern auch die Her­stel­ler der Werkzeuge. „Die wollen schließ­lich, dass ihre Produkte funk­tio­nie­ren.“

Anspruchs­voll werden die Unter­su­chung und die Simu­la­ti­on der Vorgänge in den Werk­zeu­gen durch die Tatsache, dass diese aus Keramik-Metall-Ver­bund­stof­fen gefertigt sind. „Diese beiden Werk­stoff­grup­pen haben unter­schied­li­che Eigen­schaf­ten und die Dynamik der Zer­stö­rung kommt aus beiden Welten“, erklärt der Mate­ri­al­for­scher. Um die Eigen­schaf­ten der Ver­bund­ma­te­ria­li­en zu ver­bes­sern und noch genauer an das jeweilige Anwen­dungs­ge­biet anzu­pas­sen, werden am MCL ebenfalls Com­pu­ter­si­mu­la­tio­nen verwendet. „Das ver­rin­gert die Zahl der Expe­ri­men­te mit ver­schie­de­nen Stoff­zu­sam­men­set­zun­gen, was natürlich den Aufwand für die Ent­wick­lung drastisch reduziert.“

Ziel ist es, der Industrie bei ihren Fer­ti­gungs­pro­zes­sen zu helfen, unter­streicht Klünsner. „Wir wollen ver­läss­lich und in Echtzeit sagen können, wie es der Schnitt­kan­te gerade geht, während mit ihr gefräst wird. Die Industrie kann so lernen, wie ihre Werkzeuge reagieren.“

För­der­ge­ber

MCL als Träger des Kom­pe­tenz­zen­trums IC-MPPE wird von den Bun­des­mi­nis­te­ri­en BMK und BMDW sowie von den Ländern Stei­er­mark, Ober­ös­ter­reich und Tirol – im COMET-Programm der FFG – gefördert. Die hier vor­lie­gen­den Ent­wick­lun­gen wurden zusätz­lich im Rahmen von FFG-För­der­pro­gram­men wie Front­run­ner und Pro­duk­ti­on der Zukunft erzielt.

Mehr Infor­ma­tio­nen:
www.mcl.at

Foto­credit: MCL

„SCIENCE“ WIRD MIT FINAN­ZI­EL­LER UNTER­STÜT­ZUNG IN VÖLLIGER UNAB­HÄN­GIG­KEIT UNTER DER REDAK­TIO­NEL­LEN LEITUNG VON ANDREAS KOLB GESTALTET.

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