Batterien sind zentrale Bausteine einer nachhaltigen Energiezukunft – doch Europa steht vor großen Herausforderungen entlang der Wertschöpfungskette. Beim Workshop „Batterien als Schlüssel einer nachhaltigen Wertschöpfung“ wurde deutlich: Der Wille zur Veränderung ist vorhanden, aber es braucht klare Strategien, Spezialisierung und Entschlossenheit.
Eva Gerold, Assistenzprofessorin an der Montanuniversität Leoben, verwies in ihrem Impulsvortrag auf die dynamische Entwicklung in der Zellchemie, etwa durch den zunehmenden Einsatz von Lithium-Eisenphosphat-Batterien. Dies erschwere das Recycling, da die Vielfalt an Zelltypen flexible Prozesse erfordere. Ambitionierte Quoten seien notwendig, ebenso die Weiternutzung gebrauchter Batterien. Recycling sei zentral für Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit. Die darauffolgende Diskussion im Podium war kontroversiell und spannend.
Jost Bernasch, Geschäftsführer VIRTUAL VEHICLE, betonte das Potenzial digitaler Zwillinge für chemische und thermische Sicherheit. Europa könne auf asiatische Entwicklungen aufbauen und eigene Chancen nutzen. Vizepräsident Georg List von AVL sah die Stärken Europas in Testsystemen, Nachhaltigkeit und Systemverständnis – nicht in der Zellfertigung. Kooperation und Fokus auf Differenzierung seien entscheidend. Die Vizerektorin der TU Graz, Andrea Höglinger, sprach sich für eine stärkere Fokussierung aus, um zentrale Fragen etwa bei biobasierten Materialien rasch zu klären.
Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung Österreich, sah die einzige Chance Europas in Nischentechnologien. Vieles sei bereits an China verloren, nun gelte es, die politischen Rahmenbedingungen rasch anzupassen.
Fazit: Asien ist voraus. Europa muss spezialisieren, skalieren und gezielt testen. Der Mut zur Lücke kann zur Stärke werden.