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Fach­hoch­schu­len als Antrieb für die stei­ri­sche Wirt­schaft

Am 1. Oktober 2018 star­te­ten an den stei­ri­schen Fach­hoch­schu­len die neuen Stu­di­en­gän­ge „Busi­ness Soft­ware Deve­lo­p­ment“ und „Mobile Soft­ware Deve­lo­p­ment“ in Zusam­men­ar­beit mit der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Graz. Auf­grund des aus­ge­lau­fe­nen Fach­hoch­schul­ent­wick­lungs- und Finan­zie­rungs­plans braucht der FH-Sektor für den not­wen­di­gen Ausbau aber eine Valo­ri­sie­rung der För­der­sät­ze und die Frei­ga­be neuer Stu­di­en­plät­ze. Auch eine Basis­fi­nan­zie­rung im Bereich For­schung und Ent­wick­lung wird seit Jahren ver­scho­ben.

Der 01. Oktober ist für die stei­ri­schen Fach­hoch­schu­len FH JOAN­NE­UM und FH CAMPUS 02 ein guter. Binnen 18 Monaten ist es gelun­gen, eine für die Wirt­schaft drin­gend not­wen­di­ge und für die Stu­die­ren­den finan­zi­ell und qua­li­ta­tiv opti­ma­le Aus­bil­dung zu schaf­fen: Die dualen Bache­lor­stu­di­en­gän­ge „Busi­ness Soft­ware Deve­lo­p­ment“ an der FH CAMPUS 02 und „Mobile Soft­ware Deve­lo­p­ment“ an der FH JOAN­NE­UM tragen dazu bei, den durch die Digi­ta­li­sie­rung stetig stei­gen­den Bedarf an IT-Exper­tin­nen und ‑Exper­ten zu decken.

Die Beson­der­hei­ten der Stu­di­en­gän­ge im Bereich der Ange­wand­ten Infor­ma­tik: Die Stu­die­ren­den werden an den Stu­di­en­gän­gen im ersten Stu­di­en­jahr haupt­säch­lich von Leh­ren­den der Fakul­tät für Infor­ma­tik der TU Graz unter­rich­tet. Ab dem dritten Semes­ter wird die Prä­senz­zeit an den Fach­hoch­schu­len auf zwei Tage pro Woche begrenzt und die Stu­die­ren­den arbei­ten in Aus­bil­dungs­be­trie­ben. Seit heute sitzen die Stu­die­ren­den zum ersten Mal im Hörsaal.

Fach­hoch­schu­len als stand­ort­po­li­ti­scher Motor für Ent­wick­lung und Qua­li­fi­zie­rung

Nach drei Jahren Aus­bil­dung werden die Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten der dualen IT-Stu­di­en­gän­ge gemein­sam mit den bis­he­ri­gen rund 18.000 Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten der stei­ri­schen Fach­hoch­schu­len Her­vor­ra­gen­des in der Wirt­schaft leisten. Möglich wurde die neue Aus­bil­dung, durch eine Aus­schrei­bung des Bundes im August 2017 über 450 neue Stu­di­en­plät­ze im MINT-Bereich. Seither hat es keine weitere gegeben. Die Fach­hoch­schu­len weisen immer wieder auf aus­ste­hen­de Ent­schei­dun­gen hin. Im Rahmen der Fach­hoch­schul­kon­fe­renz wurden die wich­tigs­ten For­de­run­gen zusam­men­ge­fasst:

1. Valo­ri­sie­rung der Stu­di­en­platz­för­de­rung

Seit Grün­dung der Fach­hoch­schu­len (1993) sind die För­der­sät­ze nur zweimal erhöht worden – letzt­mals 2016. Die FH-Träger haben in den 25 Jahren ihres Bestehens bereits die Hälfte der Kos­ten­stei­ge­run­gen durch Effi­zi­enz­maß­nah­men bezie­hungs­wei­se Abgangs­de­ckun­gen selbst getra­gen. Um die hohe Qua­li­tät wei­ter­hin sicher­zu­stel­len, ist es not­wen­dig, eine Anpas­sung vor­zu­neh­men.

2. Ausbau des FH-Sektors

Aktuell werden öster­reich­weit jähr­lich an die 50.000 Bewer­be­rIn­nen für FH-Stu­di­en­gän­ge abge­wie­sen – ein Groß­teil davon, weil es zu wenige Stu­di­en­plät­ze gibt. Gleich­zei­tig sucht die Wirt­schaft hän­de­rin­gend nach qua­li­fi­zier­ten Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten. 15 Prozent der öster­rei­chi­schen Stu­die­ren­den absol­vie­ren ihre Aus­bil­dung aktuell an einer Fach­hoch­schu­le. 29 Prozent aller Per­so­nen, die jedes Jahr ein Hoch­schul­stu­di­um abschlie­ßen, kommen aktuell von Fach­hoch­schu­len. Im Bereich der Inge­nieurs­wis­sen­schaf­ten kommt der FH-Sektor sogar auf 33 Prozent der öster­reich­wei­ten Hoch­schul­ab­schlüs­se in diesem The­men­feld.

3. Sicher­stel­lung einer For­schungs­fi­nan­zie­rung

Fach­hoch­schu­len gewähr­leis­ten ent­spre­chend ihres gesetz­li­chen Auf­trags ein wis­sen­schaft­lich fun­dier­tes, pra­xis­be­zo­ge­nes Studium. Im Gegen­satz zu den Uni­ver­si­tä­ten gibt es darüber hinaus keine nach­hal­ti­ge For­schungs­fi­nan­zie­rung des Bundes. Dabei bringt die Diver­si­fi­zie­rung der For­schungs­land­schaft Vor­tei­le, da die Fach­hoch­schu­len mit rund 1.500 Unter­neh­men pro Jahr (davon 62 Prozent KMUs) koope­rie­ren und so den Wis­sens­trans­fer in die mit­tel­stän­di­sche Wirt­schaft und in die Regio­nen schaf­fen.

Die stei­ri­schen Fach­hoch­schu­len FH JOAN­NE­UM und FH CAMPUS 02 als Teil der stei­ri­schen Hoch­schul­land­schaft ergän­zen sich in ihrer jewei­li­gen Schwer­punkt­set­zung und ver­bin­den Wis­sen­schaft und Wirt­schaft optimal. Mit über 18.000 Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten seit Grün­dung der ersten stei­ri­schen Fach­hoch­schu­le 1995 sind sie ver­läss­li­che Partner für die Unter­neh­men in der Region. Gleich­zei­tig werden Dritt­mit­tel in Höhe von jähr­lich 7,5 Mio. Euro in ange­wand­ter For­schung und Ent­wick­lung akqui­riert, die im kom­pe­ti­ti­ven Wett­be­werb erreicht werden.

 

Foto v.l.: Martin Payer, Josef Herk, Kris­ti­na-Edlin­ger-Ploder, Erich Brugger, Karl Peter Pfeif­fer, Georg Knill, Foto­credit: Mel­bin­ger

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