JUST-Redaktion|

Ener­gie­spa­ren­de Kunst­stoff-Pro­duk­ti­on

Kunststoffe sind in unserer Welt unverzichtbar. Am Kompetenzzentrum Polymere Competence Center Leoben wird daran geforscht, Kunststoffe energieeffizienter zu machen.
Kunststoff-Produktion.

Kunst­stof­fe sind in unserer moder­nen Welt unver­zicht­bar. Bei der Iso­la­ti­on von Strom­ka­beln gibt es keine Alter­na­ti­ve zu ihnen, aus der Beklei­dung sind sie nicht weg­zu­den­ken und im Auto­mo­bil­bau erfül­len sie viele wich­ti­ge Funk­tio­nen. Am Kom­pe­tenz­zen­trum Poly­me­re Com­pe­tence Center Leoben PCCL wird an der ener­gie­ef­fi­zi­en­ten Kunst­stoff-Pro­duk­ti­on geforscht.

Schon bei der Pro­duk­ti­on kann Energie ein­ge­spart werden, schil­dert Dieter P. Gruber, Pri­vat­do­zent am PCCL. Hier gehe es vor allem darum, den Aus­schuss zu ver­rin­gern: „Das ist ein sen­si­bles Thema, denn man will ja im Sinne der Kunden Qua­li­tät pro­du­zie­ren. Aller­dings stellt sich die Grund­satz­fra­ge – was ist eine simple Varia­ti­on, zum Bei­spiel in der Farbe, und was ist ein echter Fehler?“ Hier würden oft zu strenge Kri­te­ri­en ange­legt, ist der Wis­sen­schaft­ler über­zeugt.

Maschi­nel­le Hilfe bei Kunst­stoff-Pro­duk­ti­on

Abhilfe können maschi­nel­le Prüf­sys­te­me schaf­fen, an denen am PCCL gear­bei­tet wird. „Men­schen ent­schei­den eher für das Weg­wer­fen, eine Maschi­ne prüft objek­tiv. Bis zu 80 Prozent des Aus­schus­ses in einer Pro­duk­ti­on könnten durch die Anwen­dung objek­ti­ver Prüf­kri­te­ri­en ein­ge­spart werden.“

Zwar würden aus­ge­schie­de­ne Teile nach Mög­lich­keit wie­der­ver­wer­tet, aber: „Hier könnte man schon bei der Planung der Kunst­stoff­tei­le auf Mate­ria­li­en setzen, die leich­ter recy­cel­bar sind und die zu höher­wer­ti­gen Pro­duk­ten führen.“ Viel Energie könnte laut Gruber auch bei den Pro­duk­ti­ons­sys­te­men selbst ein­ge­spart werden. Ser­vo­mo­to­ren seien effi­zi­en­ter als Hydrau­lik­an­la­gen. Bei der Kühlung gebe es Spar­po­ten­zi­al. Ebenso bei der Trock­nung, wo Vaku­um­an­la­gen Vor­tei­le gegen­über Heiß­luft­trock­nern hätten. „Da sind in manchen Berei­chen bis zu 85 Prozent weniger Ener­gie­ver­brauch drinnen.“

Optik ist nicht alles

Gene­rell plä­diert Gruber dafür „die Auf­ge­regt­heit über die Optik von Bau­tei­len auf ein natür­li­ches Maß her­un­ter­zu­schrau­ben“. Diese herr­sche gar nicht vor­ran­gig bei den End­kun­den, sondern bei den Her­stel­lern. Diese wollen eine best­mög­li­che Qua­li­tät ablie­fern und setzen sich dadurch bei der Kunst­stoff-Pro­duk­ti­on selbst enorm unter Druck. „Eine nach­voll­zieh­ba­re Prüfung und mehr Tole­ranz im Umgang mit aller­kleins­ten Fehlern würde allen Betei­lig­ten helfen.“ Immer­hin habe, so Gruber, aus öko­no­mi­schen Gründen bereits ein gewis­ses Umden­ken begon­nen.

Mehr Infor­ma­tio­nen:
www.pccl.at

Weitere Beiträge

Arosa auf den Spuren des Lang­wie­ser Via­dukts

Anläss­lich des 111-jäh­ri­gen Jubi­lä­ums des Lang­wie­ser Via­dukts – einst die größte und weitest gespann­te Stahl­be­ton-Eisen­bahn­brü­cke der Welt – hat das neue Viadukt Museum Lang­wies eröff­net. Direkt beim Bahnhof Lang­wies gelegen, lädt das Museum alle Inter­es­sier­ten an Eisen­bahn­ge­schich­te, Archi­tek­tur, Technik und alpiner Kultur ein, die fas­zi­nie­ren­de Geschich­te des Via­dukts und der Chur-Arosa-Bahn­li­nie zu ent­de­cken.

Story lesen