Daten sind das Gold unserer Forschung

Die Montanuniversität Leoben forciert eine umfassende Digitalisierung von Forschung, Lehre und Organisation und hat dieses Thema fest im Rektorat verankert: Thomas Prohaska wurde zum Vizerektor für Lehre, Internationales und Digitalisierung ernannt.

Die Mon­tan­uni­ver­si­tät Leoben hat eine große Offensive in Richtung Digi­ta­li­sie­rung gestartet. „Wir sind in einzelnen Bereichen schon sehr gut auf­ge­stellt, aber die Ent­wick­lung ist sehr dynamisch“, erläutert Thomas Prohaska, Vize­rek­tor für Lehre, Inter­na­tio­na­les und Digi­ta­li­sie­rung. Diese Akti­vi­tä­ten betreffen alle drei wesent­li­chen Säulen der Uni­ver­si­tät –Lehre, Forschung und Orga­ni­sa­ti­on. Die geplanten Maßnahmen wurden in sechs Leit­stra­te­gien for­mu­liert.

Der erste Schwer­punkt betrifft die effektive Unter­stüt­zung der Trans­for­ma­ti­on der wis­sen­schaft­li­chen Fach­be­rei­che. Dabei geht es einer­seits um ein „Ups­kil­ling“ der For­schen­den und Stu­die­ren­den und ande­rer­seits um das Bündeln und Vernetzen der vor­han­de­nen Vor-Ort-Exper­ti­sen, die auch in einem neuen „Haus der Digi­ta­li­sie­rung“ vereint werden sollen.

Manage­ment von For­schungs­da­ten

Die zweite Leit­stra­te­gie ist die Eta­blie­rung eines pro­fes­sio­nel­len For­schungs­da­ten­ma­nage­ments (RDM). „Daten sind das Gold unserer Forschung“, weiß Vize­rek­tor Prohaska, der auch Leiter des Lehr­stuhls für All­ge­mei­ne und Ana­ly­ti­sche Chemie ist. Das betrifft u. a. die Eta­blie­rung pro­fes­sio­nel­ler RDM-Prozesse, Struk­tu­ren und Skills – mit einem starken Fokus auf den Schutz der Daten.

Eine weitere Leit­stra­te­gie widmet sich der Imple­men­tie­rung zeit­ge­mä­ßer, moderner, nut­zer­freund­li­cher digitaler Inter­faces, Prozesse und Infra­struk­tu­ren. Das beinhal­tet bei­spiels­wei­se die Eta­blie­rung eines KI-basierten Chatbots, der Wissen aus Daten­ban­ken für Nutzer:innen auf­be­rei­tet. Überdies soll eine effektive „digital Gover­nan­ce“ mit einer wirksamen Trans­for­ma­ti­ons­or­ga­ni­sa­ti­on etabliert werden.

Sinn­vol­ler Einsatz von KI in der Lehre

Geschaf­fen werden sollen weiters Vor­aus­set­zun­gen für erst­klas­si­ges „Tech­no­lo­gy Enhanced Teaching and Learning“. Dies umfasst zum einen eine Pro­fes­sio­na­li­sie­rung der Lehre hin­sicht­lich digitaler Lehr­for­ma­te sowie Aus- und Wei­ter­bil­dung und zum anderen eine Modu­la­ri­sie­rung und Digi­ta­li­sie­rung der Lehr­in­hal­te – wobei bar­rie­re­frei­em Lernen und Chan­cen­gleich­heit ein sehr hoher Stel­len­wert ein­ge­räumt wird.

Die Ent­wick­lung digitaler Lehr­an­ge­bo­te soll überdies zur globalen Posi­tio­nie­rung der Mon­tan­uni­ver­si­tät beitragen, etwa in Form von MOOCS (Massive Open Online Courses) oder Micro­creden­ti­als (kompakte Ver­mitt­lung abge­grenz­ter The­men­be­rei­che, die bei Bedarf zu ganzen Kursen kom­bi­niert werden können) in jenen Bereichen, in denen die Mon­tan­uni­ver­si­tät globale The­men­füh­rer­schaft hat.

„Per­sön­li­che Inter­ak­ti­on ist wesent­lich“

Mit der Umsetzung der neuen Digi­ta­li­sie­rungs­stra­te­gie wurde bereits begonnen, wie Markus Orthaber, Leiter des Center for Teaching and Learning (CTL) an der Mon­tan­uni­ver­si­tät, berichtet. „Es geht uns in erster Linie darum, Know-how zu ver­mit­teln und die vor­han­de­nen Zugänge zu einer modernen Lehre in die Breite zu bringen.“ Als Beispiele nennt er die Unter­stüt­zung bei der Gestal­tung von Moodle-Kursen oder von Lehr­vi­de­os – wobei eng mit anderen Community und Insti­tu­tio­nen koope­riert wird (etwa mit der Stei­ri­schen Hoch­schul­kon­fe­renz oder der TU Austria).

Künst­li­che Intel­li­genz spielt dabei vielfach eine zentrale Rolle. „Wichtig ist uns, Lehrende und Stu­die­ren­de dazu zu moti­vie­ren, gene­ra­ti­ve KI kritisch und sinnvoll ein­zu­set­zen, damit ein Mehrwert für die Lernenden entsteht“, erläutert Leonore Peer, Leiterin des Center for Languages, Learning and Culture (LLC) der Mon­tan­uni­ver­si­tät.

Ein zentraler Aspekt darf trotz aller neuen Lehr- und Lern­me­tho­den nicht verloren gehen: die soziale Kompetenz. „Die per­sön­li­che Inter­ak­ti­on ist ganz wesent­lich“, betont Vize­rek­tor Prohaska.

www.unileoben.ac.at

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