eFuels sind synthetische Kraftstoffe, die unter Einsatz von elektrischer Energie aus Wasser und Kohlenstoffdioxid hergestellt werden. „Sie werden künftig von zentraler Bedeutung bei der Speicherung, beim Transport und bei der Nutzung erneuerbarer Energien sein – unter anderem in zahlreichen Anwendungen von Großmotoren“, erläutert die wissenschaftliche Leiterin des Large Engines Competence Center (LEC) in Graz, Nicole Wermuth. „Großmotoren wiederum werden insbesondere in der Schifffahrt und in hochflexiblen Kraftwerken unverzichtbar bleiben und können durch technische Innovationen sowie alternative Kraftstoffe entscheidend zur Dekarbonisierung beitragen.“
Am LEC forscht man seit fast 30 Jahren daran, Großmotoren nachhaltiger und klimafreundlicher zu machen. Bei „grünen“ eFuels zählt das Kompetenzzentrum zu den internationalen Pionieren. Sie haben das Potenzial, fossile Kraftstoffe zu ersetzen und damit den CO2-Ausstoß deutlich zu senken. Neben Wasserstoff und Methanol steht vor allem Ammoniak im Fokus, betont LEC-Mitbegründer Andreas Wimmer. Gegenüber Wasserstoff bietet Ammoniak Vorteile hinsichtlich Speicherung und lässt sich daher sowohl für den Energietransport mit Schiffen als auch für den saisonalen Energieausgleich in flexiblen Kraftwerken sehr gut einsetzen.
Im Rahmen des von der Forschungsförderungsgesellschaft FFG unterstützten COMET-Programms „LEC Green Energy and Transportation Systems“ arbeitet das Grazer Forschungsteam daran, das „Gesamtsystem Ammoniak-Motor“ weiter zu optimieren. Die aktuellen Ergebnisse seien vielversprechend: „Trotz der ungünstigen Verbrennungseigenschaften von Ammoniak lassen sich mit unseren optimierten Brennverfahren Wirkungsgrade erzielen, die über jenen konventioneller Motorkonzepte liegen“, heißt es am LEC. Wird „grüner“ Ammoniak eingesetzt, gelten die Verfahren als nahezu klimaneutral.
Beim eKKon-Kongress wurden die LEC-Forscher Marc Klawitter und Luca Güsser mit dem eFuel Young Scientist Award ausgezeichnet – „ein Zeichen für die hohe wissenschaftliche Qualität und Attraktivität des Forschungszentrums für junge Talente“, freut man sich beim COMET-Kompetenzzentrum.




