JUST-Redaktion|

AIT eröff­net moderns­tes Wär­me­pum­pen­la­bor Öster­reichs

Hightechinfrastruktur für die Energiewende: Neue Prüfstände ermöglichen realitätsnahe Tests bis 100 kW Heizleistung und stärken Österreichs Rolle als Innovationsstandort für klimaneutrale Wärmetechnologien.

Das AIT Aus­tri­an Insti­tu­te of Tech­no­lo­gy ent­wi­ckelt seit vielen Jahren inno­va­ti­ve Wär­me­pum­pen­sys­te­me für Haus­hal­te und Indus­trie. So wurde bei­spiels­wei­se kürz­lich beim Bio­phar­ma-Her­stel­ler Takeda in Wien eine Hoch­tem­pe­ra­tur­wär­me­pum­pe instal­liert, die Abwärme nutzt und daraus Heiß­dampf für die Pro­duk­ti­on erzeugt – bisher geschah dies mit Erdgas. Dadurch lässt sich die Ener­gie­ef­fi­zi­enz deut­lich stei­gern und der CO2-Ausstoß um 90 Prozent und mehr ver­rin­gern.

Auch im Gebäu­de­be­reich sind Wär­me­pum­pen eine Schlüs­sel­tech­no­lo­gie für die Ener­gie­wen­de: Sie nutzen ver­füg­ba­re Umwelt­wär­me hoch­ef­fi­zi­ent und sind ange­sichts knapper wer­den­der Res­sour­cen unver­zicht­bar für ein nach­hal­ti­ges Behei­zen und Kühlen von Gebäu­den.

Wich­ti­ger Beitrag zur För­de­rung hei­mi­scher Inno­va­tio­nen

In seinem umfas­sen­den Leis­tungs­port­fo­lio – von For­schung und Ent­wick­lung über akkre­di­tier­te Prü­fun­gen bis hin zu Know-how-Trans­fer – nimmt das AIT nun mit der Eröff­nung des moderns­ten Wär­me­pum­pen­la­bors Öster­reichs den nächs­ten Schritt: Auf High­tech­prüf­stän­den können Wär­me­pum­pen­sys­te­me mit bis zu 100 kW Heiz­leis­tung unter rea­li­täts­na­hen Bedin­gun­gen getes­tet und opti­miert werden.
„Ein­rich­tun­gen wie das neue Wär­me­pum­pen­la­bor des AIT leisten einen wich­ti­gen Beitrag, um hei­mi­sche Inno­va­ti­on zu fördern, die Indus­trie zu stärken und Öster­reich als Vor­rei­ter bei nach­hal­ti­gen Ener­gie­tech­no­lo­gien inter­na­tio­nal zu posi­tio­nie­ren. Das AIT ist ein stra­te­gi­scher Weg­be­rei­ter und ermög­licht mit seiner ein­zig­ar­ti­gen For­schungs­in­fra­struk­tur Ent­wick­lung und Spit­zen­for­schung auf inter­na­tio­na­lem Niveau“, betonte Peter Hanke, Bun­des­mi­nis­ter Inno­va­ti­on, Mobi­li­tät und Infra­struk­tur, bei der Eröff­nung des Labors.

Öster­reich zählt zu den füh­ren­den Ländern

Wie Thomas Fleckl, Leiter der Abtei­lung für nach­hal­ti­ge ther­mi­sche Ener­gie­sys­te­me am AIT, erläu­tert, kom­bi­niert die neue Labor­in­fra­struk­tur moderns­te Prüf­stän­de, Simu­la­tio­nen und Mess­me­tho­den und ermög­licht damit die Ent­wick­lung, Qua­li­täts­si­che­rung und Opti­mie­rung zukünf­ti­ger Wär­me­pum­pen­ge­ne­ra­tio­nen. Öster­reich spielt zusam­men mit den nor­di­schen Ländern in Europa eine Füh­rungs­rol­le im Wär­me­pum­pen­be­reich und verfügt über eine starke Her­stel­ler- und For­schungs­land­schaft, die sich in einem inten­si­ven glo­ba­len Wett­be­werb behaup­tet. Die neue Labor­in­fra­struk­tur ist für Indus­trie­kun­den essen­zi­ell, um inno­va­ti­ve Kom­po­nen­ten und Wär­me­pum­pen zu ent­wi­ckeln und zu testen.

Drei Mio. Euro Inves­ti­ti­on

Das neue AIT-Wär­me­pum­pen­la­bor (Bauzeit: 12 Monate, Inves­ti­ti­ons­vo­lu­men: drei Mio. Euro) bietet Prüf­stän­de für Geräte bis 100 kW Heiz­leis­tung und deckt damit ins­be­son­de­re den wach­sen­den Markt im gewerb­li­chen und groß­vo­lu­mi­gen Gebäu­de­be­reich ab. Im Fokus stehen Luft­wär­me­pum­pen – die mit Abstand markt­stärks­te Tech­no­lo­gie – für alle rele­van­ten Käl­te­mit­tel­klas­sen ein­schließ­lich brenn­ba­rer Käl­te­mit­tel. Zur Aus­stat­tung zählen zudem Ein­rich­tun­gen zur Schall­op­ti­mie­rung sowie die Mög­lich­keit zur dyna­mi­schen Betriebs­wei­se in Kom­bi­na­ti­on mit Simu­la­ti­ons­mo­del­len.
Das AIT unter­streicht damit seine zen­tra­le Rolle in der Ent­wick­lung neuer Tech­no­lo­gien und stärkt das Inno­va­ti­ons­öko­sys­tem in Öster­reich. „Erst­klas­si­ge Labor- und Test­ein­rich­tun­gen sind eine zen­tra­le Grund­la­ge für erfolg­rei­che Koope­ra­tio­nen mit der Indus­trie und mit For­schungs­part­nern in ganz Europa“, betont die Drei­er­ge­schäfts­füh­rung des AIT mit Bri­git­te Bach, Andreas Kugi und Alex­an­der Sve­j­kovs­ky.

Brü­cken­schlag zwi­schen ange­wand­ter For­schung und
indus­tri­el­ler Umset­zung

Mit rund 25 Jahren Erfah­rung und mehr als 700 getes­te­ten Wär­me­pum­pen­sys­te­men zählt das AIT zu den füh­ren­den euro­päi­schen For­schungs­in­sti­tu­tio­nen auf diesem Gebiet. Im Fokus steht die Wei­ter­ent­wick­lung effi­zi­en­ter, kli­ma­freund­li­cher Wär­me­pum­pen­tech­no­lo­gien – von der Gebäu­de­tech­nik bis hin zu ver­netz­ten Ener­gie­sys­te­men. Aktuell läuft bei­spiels­wei­se das Projekt „Gas­ther­men­er­satz“, in dem an Lösun­gen gear­bei­tet wird, wie fossile Gas­ther­men in Mehr­par­tei­en­häu­sern künftig durch nach­hal­ti­ge, kom­pak­te und schall­op­ti­mier­te Wär­me­pum­pen­sys­te­me ersetzt werden können. Und ein gemein­sa­mes PhD-Pro­gramm mit der KTH Schwe­den fokus­siert sich auf Inno­va­tio­nen im Bereich der Gebäu­de­hei­zung und ‑kühlung in dicht besie­del­ten städ­ti­schen Gebie­ten.

Save the Date:

Tech­no­lo­gy Talks Austria 2026: 10. und 11. Sep­tem­ber 2026 im Muse­ums­Quar­tier Wien

www.ait.ac.at

www.technology-talks-austria.at

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