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JUST-Redaktion|

Zwölf Schön­hei­ten vom Lande

Oft liegen sie etwas abseits der üblichen Pfade. Oft entdeckt man sie zufällig und findet sich auf einmal inmitten einer pittoresken Altstadt wieder. Die Rede ist von zwölf ganz besonderen Dörfern und Kunststädten in Friaul-Julisch Venetien zwischen Bergen und Meer. Garanten für feinste Urlaubserinnerungen.

Wie oft kommt es vor, dass man von der Haupt­rou­te für einen schnel­len Espres­so abbiegt – und plötz­lich landet man in einem Kleinod von Dorf, das sofort mit seinem his­to­ri­schen Flair, seinem Gas­sen­ge­wirr, seinen präch­ti­gen Bür­ger­häu­sern und Palazzi und seiner Natur­schön­heit als Kulisse bezau­bert. Keine Sel­ten­heit in Friaul-Julisch Vene­ti­en. Zwölf solcher Schön­hei­ten vom Land haben wir in einer Rund­rei­se besucht.

In Fagagna nord­west­lich von Udine beginnt die Reise. Der Ort liegt auf einem Hügel mit Traum­aus­blick auf die Ebene. Die Ruinen der Burg befin­den sich an einem Ort, der bereits zur Römer­zeit besie­delt war. Unter den öffent­li­chen Gebäu­den sticht das Gemein­de­haus mit schöner Loggia heraus, oben auf dem Hügel findet man die Pfarr­kir­che Santa Maria Assunta mit einem stolzen Glo­cken­turm. Nicht weit weg liegt die Natur­oa­se der Quadris, nach einem Wie­der­an­sied­lungs­pro­gramm schwe­ben nun wieder weiße Störche durch die Lüfte.

Gleich in der Nähe thront San Daniele auf einer Anhöhe, schon von Weitem sicht­bar mit seiner roten Dächer­land­schaft. Hier leben die Meister eines der Schmuck­stü­cke der ita­lie­ni­schen Fein­kost, die San-Daniele-Schin­ken-Pro­du­zen­ten. Denn nur hier, dank eines ein­zig­ar­ti­gen Mikro­kli­mas, reift dieser beson­de­re Schin­ken. San Daniele ist aber viel mehr als eine Schin­ken­stadt. Das blen­den­de Weiß des Doms aus dem 18. Jahr­hun­dert ver­zau­bert genauso wie der Fres­ken­zy­klus in der ehe­ma­li­gen Kirche Sant’Antonio Abate, der San Daniele den Bei­na­men „kleines Siena im Friaul“ ein­brach­te.

Die nächste Station Spi­lim­ber­go ist eine der schöns­ten und inter­es­san­tes­ten Kunst­städ­te Friaul-Julisch Vene­ti­ens. Char­man­tes Kopf­stein­pflas­ter, alte Bür­ger­häu­ser, Arkaden mit Stein­häu­sern und Holz­bal­ko­nen fesseln die Besu­cher. Die Alt­stadt hat bis heute ihren mit­tel­al­ter­li­chen Grund­riss erhal­ten, jedes Jahr im August wird diese glanz­vol­le Ver­gan­gen­heit mit dem Fest Rie­vo­ca­zio­ne Storica della Macia ein­drucks­voll leben­dig. Ein Mar­ken­zei­chen von Spi­lim­ber­go ist auch die Mosa­ik­schu­le, die für ihre Dekor­mo­sai­ke bekannt ist.

Maniago ist welt­be­rühmt für die Her­stel­lung von Messern und jeder Art von Schneid­werk­zeu­gen. Den Beginn der Geschich­te der Schlos­ser aus Maniago kann man auf 1453 datie­ren. Maniago wird geprägt durch seine große Piazza Italia, das pul­sie­ren­de Herz der Stadt. Hier stehen die wich­tigs­ten his­to­ri­schen Bau­wer­ke: Der Dom aus dem 15. Jahr­hun­dert in friu­la­ni­schem Spät­go­tik­stil, im Palazzo D’Attimis Maniago zeigen Fresken den Mar­kus­lö­wen und sind ein Zeugnis der langen Herr­schaft Vene­digs. Hinter dem Palazzo steht die Ruine der alten Burg, die im 11. Jahr­hun­dert erbaut wurde.

20 Auto­mi­nu­ten Rich­tung Westen kommt man nach Pol­ceni­go. Mit­tel­al­ter­li­che Häuser und Paläste werden von Wäldern umringt. Die gesamte Natur, in die dieser Ort ein­ge­bet­tet ist, zeich­net sich durch einen aus­ge­spro­che­nen Was­ser­reich­tum aus. Neben den Quellen des Flusses Livenza sind auch die nahe­ge­le­ge­nen Quellen des Flusses Gor­gaz­zo mit kris­tall­kla­rem tür­ki­sen Wasser, das aus einer Karst­höh­le ent­springt, von fas­zi­nie­ren­der Schön­heit.

Sacile gilt als der Garten Vene­digs. Warum, wird sofort klar, wenn man durch die west­lichs­te Stadt der Region Friaul-Julisch Vene­ti­en wandert. Die unzäh­li­gen Was­ser­ka­nä­le und kleinen Brücken gaben der Stadt an der Livenza den Spitz­na­men. Zahl­rei­che Palazzi ver­lei­hen Sacile das Flair einer typi­schen Renais­sance­stadt: Bei­spie­le dafür sind die herr­li­che Loggia Comu­na­le und vor allem der Palazzo Ragaz­zo­ni Flangi­ni Billia. Unbe­dingt einen Besuch wert sind der Dom San Nicolò und die Piazza del Popolo, die von wun­der­schö­nen Arka­den­bau­ten gesäumt ist.

Wieder zurück Rich­tung Osten kommt man nach Por­de­none. Die gemalte Stadt: So wird Por­de­none wegen ihrer vielen mit Fresken ver­zier­ten Paläste genannt, die auf dem Corso Vitto­rio Ema­nue­le II. der Alt­stadt in den Bann ziehen. Links und rechts findet man Arkaden im vene­zia­ni­schen Stil vor den Häusern, die ein Fla­nie­ren bei jedem Wetter möglich machen. Die Cafés, Kon­di­to­rei­en und ele­gan­ten Geschäf­te sind ideal für einen Spa­zier­gang zwi­schen Shop­ping und Kunst. Natur­fans zieht es zum fried­li­chen Fluss Non­cel­lo, nur wenige Schrit­te vom Zentrum.

Weiter geht es in Val­va­so­ne. Mit seinen hüb­schen Gassen und einigen herr­schaft­li­chen Paläs­ten aus dem 14. bis 17. Jahr­hun­dert bewahr­te sich der Ort sein mit­tel­al­ter­li­ches Aus­se­hen. Die impo­san­te Burg ist bekannt für ihre Fresken aus der Spät­go­tik und aus dem Rina­sci­men­to sowie ein kost­ba­res Holz­thea­ter aus dem 18. Jahr­hun­dert. Sehens­wert sind im Dom SS.mo Corpo di Cristo die Reli­quie des hei­li­gen Tisch­tuchs und eine meis­ter­haf­te Orgel, das einzige Bei­spiel in Italien für die vene­zia­ni­sche Orgel­bau­er­kunst aus dem 16. Jahr­hun­dert.

In San Vito al Taglia­men­to findet man gleich mehrere Schätze. Belieb­tes Foto­mo­tiv des anmu­ti­gen, ele­gan­ten Städt­chens mit Mit­tel­al­ter­flair ist die reich mit Fresken bemalte Burg mit einem Burg­gra­ben und drei Zugangs­tür­men. Wun­der­bar anzu­se­hen sind die Paläste und reli­giö­sen Sehens­wür­dig­kei­ten wie der Dom – eine wahre Kunst­ga­le­rie mit zahl­rei­chen Gemäl­den und Fresken. Wei­te­rer Höhe­punkt: die Kirche Santa Maria dei Battuti, ein Juwel der friu­la­ni­schen Renais­sance mit herr­li­chen Fresken von Pom­po­nio Amalteo.

Auf eine lange Geschich­te blickt Sesto al Reghena zurück mit Wurzeln bis in die vor­rö­mi­sche Zeit. Die größte Ent­wick­lung machte der Ort mit der Grün­dung der Bene­dik­ti­ner­ab­tei in der ersten Hälfte des 8. Jahr­hun­derts. In der Basi­li­ka befin­den sich zahl­rei­che Fresken aus der Schule Giottos und die Urne der hei­li­gen Ana­sta­sia. Auf dem Platz vor der Abtei kann man den Gemein­de­pa­last bewun­dern, den Glo­cken­turm und den Torre Grimani mit schönen Male­rei­en und dem Markus-Löwen, der letzte von ursprüng­lich sieben Türmen.

Meer­luft schnup­pert man im ehe­ma­li­gen Fischer­ort Marano Lag­una­re. Fast 400 Jahre gehörte er zur Repu­blik Venedig – eine Ver­gan­gen­heit, die teil­wei­se heute noch spürbar ist. Der Baustil der alten Häuser, der Dialekt und die typi­schen Mee­res­spe­zia­li­tä­ten erin­nern an diese Zeit. Die Alt­stadt wimmelt von Gassen und kleinen Plätzen, die Gebäude sind mit Bass­re­li­efs, Stein­ge­sich­tern und Wappen geschmückt, die von der langen Geschich­te zeugen. Marano ist auch ein idealer Aus­gangs­punkt, um die Lagune zu erkun­den: eine Land­schaft von außer­or­dent­li­cher Schön­heit.

Der Schluss­punkt der Reise ist Pal­ma­no­va. Am 7. Oktober 1593 wurde der Grund­stein der Festung gelegt. Dank ihrer per­fek­ten neun­za­cki­gen Stern­an­la­ge, der impo­san­ten Stadt­to­re und der drei Fes­tungs­rin­ge aus dem 16., 17. und 19. Jahr­hun­dert ist Pal­ma­no­va das Modell einer Ide­al­stadt der Renais­sance und ein gutes Bei­spiel für her­vor­ra­gen­de Mili­tär­bau­ten. Beein­dru­ckend ist die zen­tra­le Piazza Grande, früher ein Exer­zier­platz, heute mit seinen Cafés und Geschäf­ten ein belieb­ter Treff­punkt. Viele Stunden kann man hier ver­brin­gen. Und das ist wohl der Reiz an allen zwölf Orten: Dolce Vita in Rein­kul­tur.

 

 

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