Eingebettet in eine prachtvolle Parkanlage, die sich mit einer Vielzahl heimischer Pflanzen präsentiert, fühlt man sich gleichsam in eine Landschaft versetzt, in der die Natur mit allen Sinnen zu Hause ist. Vögel zwitschern vertraut, kleine Tiere zeigen sich neugierig, als wären sie alte Bewohner, die jeden Besucher freundlich willkommen heißen.
Der Empfang fühlt sich an, als hätten alle Anwesenden nur auf diesen einen Gast gewartet. Es ist imposant, ohne pompös zu wirken. Kein barockes Spektakel, sondern pure Eleganz, die sich in tiefster Zurückhaltung manifestiert. Die Servicequalität könnte aus einem Film stammen: perfekt inszeniert, voller Anmut und doch so unaufdringlich, dass man sich nie ins Rampenlicht gedrängt fühlt.
Schon der erste Moment ist weniger Check-in als erwartungsvoller Auftakt.
Ein Garten, der nicht zeigt, sondern hütet
Eingebettet in eine Parkanlage, die man fast als botanisches Wunder bezeichnen muss, nimmt man das stille Bemühen wahr, das diesem Paradies zugrunde liegt. Man fragt sich unweigerlich, wie viele Gärtner wohl Tag für Tag im Verborgenen wirken, damit jeder Grashalm aussieht, als sei er soeben selbst vom Himmel gefallen. Ein gepflegter Mosaikboden der Natur, der weder Show noch Theater braucht – und doch einen Auftritt par excellence hinlegt.
Im La Pointe Pool Cabana landet ein leichter Lunch auf dem Tisch – und ein Versprechen: dass Gastfreundschaft auch ohne Verbeugungen auskommt, und Herzlichkeit ohne Unterwürfigkeit. Es ist diese Art von Gastfreundlichkeit, die entsteht, wenn ein Team nicht zum Lächeln instruiert wurde – sondern wenn es den Sinn seiner Aufgabe verinnerlicht hat.
Die Villa, die man danach bezieht, ist das sinnliche Echo dieser Haltung. Sie wirkt nicht nur perfekt designt, sondern durchdacht. Farben, Texturen, Proportionen – alles fügt sich selbstverständlich zu einem harmonischen Ganzen. Es scheint, das Architekten, Designer, Planer, im freiem Spiel der Kräfte sich austoben konnten damit ein Raum für jene Art von Gelassenheit, entsteht, wenn Sparsamkeit kein Konzept war. Luxus? Das wäre ein viel zu technisches Wort. Nein – diese Villa ist eher eine Frage, die einem sanft gestellt wird: „Wie möchten Sie leben – wirklich leben?“ Dass man darauf nicht sofort antworten muss, ist der erste kleine Triumph dieses Hauses.
Rum, der Geschichten erzählt
Olivier Ramtohul, der Meister der Rumverkostung, ist längst selbst ein Teil dieses Kunstwerks. Seit über 30 Jahren prägt er mit seinem Wissen und seiner Leidenschaft die Seele des Resorts. Seine Kreationen sind nicht bloß Geschmackserlebnisse – sie sind Geschichten, die er erzählt, während er sie serviert. Zitronengras, Maracuja, Ananas – Aromen, sie sind lebendige Inselbiografie verdichtet in Gläsern. Man nippt nicht, man folgt. Und irgendwann stellt man fest, dass der Boden unter den Füßen eine gewisse Elastizität bekommen hat. Nicht vom Alkohol – sondern vom Gefühl, hier gelte ein anderes Gravitationsgesetz: das der Leichtigkeit.
Ein Abstecher in die Welt der Leichtigkeit – der Riva Beach Club
Wenn später der Riva Beach Club erwacht, dann wirkt er wie eine Postkarte aus Ibiza, unterschrieben mit einem „Ciao“ aus Capri. DJane, Infinity-Pool, Cabanas – alles leicht, lässig, frei von jener „Schaut her“-Attitüde, die man sonst so oft findet. Die Pasta? Ein solches Gedicht, dass man ein klein wenig Mitleid mit ganz Italien empfindet. Sie müssen nun Konkurrenz im Indischen Ozean fürchten. Hier lernt man: Auch Lebensfreude kann elegant sein.
Steve, der Kochflüsterer – Kochen als gelebte Heiterkeit
Der Marktbesuch mit Steve, dem Küchenchef des La Terrasse, ist wie ein warmherziger Kurzfilm über das Wesentliche. Mauritius kennt keine Märkte, die für Kameras posieren. Aber Steve begrüßt seine Zutaten wie alte Freunde – unaufgeregt, präzise, mit dieser Art Gelassenheit, die sofort Vertrauen schafft. Zurück in der Küche kochen wir gemeinsam – nicht um zu lernen, sondern um zu verstehen: Geschmack entsteht aus Aufmerksamkeit, nicht aus Technik. Steve lacht viel. Und plötzlich schmeckt Kochen nach einer Erinnerung, die man für immer bewahren möchte.
Ein Strand, der nicht Kulisse spielt
Der Spaziergang zum Tapasake ist ein Stillleben aus Licht. Hellbeiger Sand, türkis leuchtendes Wasser, Palmen, die so ikonisch dastehen, dass sie früher als Fototapeten endeten.
Man braucht nur zehn Schritte, um zu begreifen, warum diese Tapeten nie funktioniert haben: Sie waren gut gemeint – aber völlig unzureichend.
Diese Stimmung, dieses Licht, diese Brise… das lässt sich nicht festhalten, außer im eigenen Kopf.
Vielleicht ist das der Grund, warum die Gäste hier nicht ununterbrochen filmen. Keine endlosen Reels, keine Selfie-Marathons, keine Jagd nach der perfekten Pose. Nur vereinzelt jene, die es nicht verstanden haben.
Alle anderen tun etwas Ungewohntes: Sie sind einfach da.
Tapasake – ein Haus auf Stelzen und doch federleicht
Das Tapasake selbst sitzt stolz und gleichzeitig zärtlich über dem Wasser. Ein Haus auf Stelzen, das die Lagune betrachtet wie einen langjährigen Freund. Drinnen ist die Atmosphäre ein leiser Tanz: Iberische Wärme trifft japanische Klarheit. Ein Sundowner auf der Terrasse ist ein Ritual. Das Licht, das über die Lagune zieht, entfacht das innere Leuchten auch bei denen, die vermeintlich schon alles gesehen haben.
Und das Dinner? Ein stilvoll orchestriertes Flüstern aus Umami, Eleganz und Mut. Nichts will beeindrucken – und tut es gerade deshalb.
Ein Spa wie ein Gedicht aus Wasser und Stille
In der Lobby des Resorts gibt es eine Abzweigung, die zunächst harmlos wirkt – bis sich der Blick öffnet, in eine üppige, tropische Vegetation – Walt Disney hätte es nicht besser zeichnen können. Ein geschwungener Steg aus lotusblattähnlichen Formen führt durch tropisches Grün. Wasser glitzert, Vögel flüstern, und für einen kurzen Moment fragt man sich, ob es unhöflich wäre, hier einfach stehen zu bleiben und nichts zu tun. Der Guerlain Spa am Ende dieses Weges ist eine Manifestation von französischer Eleganz und Luxus. Man tritt ein, in einen Tempel voll sanftem Licht und zartem Duft. Die Inszenierung der ikonischen Flakons laden zum neugierigem gustieren der beduftenden Fächern ein. Nach der gebuchten Behandlung möchte man einfach nur im Atrium am Infinity Pool unter Palmen verweilen.
Prime – wo Wood kocht, indem er bleibt, wie er ist
Abends im Prime begegnet man Wood – einem Koch, der alles ist, was moderne Küchenrockstars nicht mehr sein können: authentisch, herzlich, vollkommen unaufgeregt. Vielleicht ist er gerade deswegen eine Wohltat. Seine Ravioli sind ein Umami-Feuerwerk, das eigentlich Michelin-Sterne vom Himmel regnen lassen müsste. Und die Steaks – Wagyu, Kobe – zergehen auf der Zunge und erzeugen ein Funkeln am Gaumen. Ein Essen, das zeigt: Perfektion ist nicht laut. Sie ist präzise.
Ein Resort, das aus Überzeugung in die Natur investiert
Und weil Schönheit ohne Verantwortung ein billiges Ornament wäre, engagiert sich das One&Only im Mangrovenprojekt – leise, ernsthaft, konsequent. Keine PR-Pose, kein „Greenwashing“. Nur das Bewusstsein, dass dieses Resort ohne seine Natur nur halb so schön wäre. Das Mangrovenprojekt ist keine Marketingmaßnahme, sondern gelebte Überzeugung: Das Management weiß um die kostbare Symbiose mit der Umgebung. Man lebt nicht von der Natur – man lebt mit ihr, durch sie und für sie. Daher wird hier nicht nur „unterstützt“, sondern bewusst Verantwortung übernommen. Keine leeren Versprechen, sondern ehrliches Engagement, das die Schönheit und das ökologische Gleichgewicht der Lagune schützt und langfristig sichert.
Der eigentliche Luxus? Die Leichtigkeit.
Vielleicht ist es das, was diesen Ort so besonders macht: Trotz aller Exklusivität, trotz jener Preise, die man besser sitzend erfährt, ist die Atmosphäre befreit. Geld spielt keine Rolle – und verliert genau deshalb seine Macht. Die Gäste sind entspannt, freundlich, unprätentiös. Das Personal ebenso. Hier wird nicht gearbeitet, um Erwartungen zu erfüllen, sondern um eine Idee lebendig zu halten – jene des offenen Herzens und der stillen Exzellenz. Eine Idee, die ganz offensichtlich von oben nach unten gelebt wird.
Und am Ende versteht man Hermann Hesse:
„Es muss auch Spiel und Unschuld sein und Blütenüberfluss, sonst wär die Welt uns viel zu klein und Leben kein Genuss“
















