Die Werke von Stephan Balkenhol, Herbert Brandl, Katharina Grosse, Martin Kippenberger, Julian Khol, Hans Kupelwieser, Joseph Marsteurer, Fritz Panzer, Anton Petz, Karl Prantl, Thomas Stimm, Ai Weiwei, Sabine Wiedenhofer, Levente Szücs, Franz West und Erwin Wurm stellen nicht nur formale Fragen, sondern öffnen Wahrnehmungsräume – physisch, emotional, politisch.
m Zentrum der Ausstellung steht die Verschmelzung und gegenseitige Durchdringung zweier künstlerischer Gattungen: Malerei und Skulptur. Wo endet die Fläche, wo beginnt das Volumen? Welche Rolle spielt der Körper – sei es als reales Subjekt, als Objekt der Darstellung oder als imaginierter Bezugspunkt – im Spannungsverhältnis zwischen Werk und Raum? Und welche gesellschaftlichen, kulturellen oder politischen Zuschreibungen gehen mit Form einher?
Die Künstler setzen sich in sehr individueller Weise mit diesen Fragen auseinander. Während etwa Katharina Grosse mit Farbe Räume besetzt und Malerei als performativen Akt versteht, modelliert Stephan Balkenhol Körper aus Holz, die in ihrer stillen Präsenz Fragen nach Individualität und Zeitlichkeit aufwerfen. Ai Weiwei nutzt skulpturale Formen als Träger politischer Botschaften, während Franz West die Beziehung zwischen Kunstwerk und Betrachter neu definiert – als interaktive, körperliche Erfahrung.
Die Ausstellung lädt dazu ein, die Grenzen zwischen innen und außen, Oberfläche und Tiefe, Repräsentation und Abstraktion neu zu denken. Dabei wird „Form“ nicht nur als ästhetische Kategorie, sondern als Träger von Bedeutung und gesellschaftlicher Relevanz begreifbar. Auch das Verhältnis von Werk und Raum wird radikal hinterfragt: Viele der gezeigten Arbeiten treten in einen direkten Dialog mit der Architektur der Galerie – sie intervenieren, irritieren, verschieben Maßstäbe.
Nicht zuletzt ist RAUM//KÖRPER//FORM auch eine Reflexion über das Medium der Ausstellung selbst. Wie lassen sich Werke in einem Raum inszenieren, ohne sie zu isolieren oder zu kontextualisieren? Wie wird der Raum zum Resonanzkörper für Körper und Formen, für Materialität und Idee?
Diese Gruppenschau versteht sich als offenes Feld, als Denk- und Erfahrungsraum, der das Publikum zur aktiven Wahrnehmung auffordert. Zwischen physischer Präsenz und konzeptueller Tiefe entsteht ein vielstimmiges Panorama künstlerischer Auseinandersetzungen mit dem, was uns umgibt, formt – und bewegt.
RAUM//KÖRPER//FORM
18. Juni–12. Juli 2025
Galerie Reinisch, Hauptplatz 6, Graz
Galerie Reinisch Contemporary
Tel: +43 699 123 814 22
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www.reinisch-graz.com