Martin Walpot|

Symbole aus Holz für eine lebens­wer­te Welt

Der international erfolgreiche Künstler, Aktionist und Umweltschützer Emmerich Weissenberger schafft Symbole aus Holz für eine nachhaltigere, friedvollere Welt.

Ein Gespräch über Hoff­nung und Inklu­si­on nach der Corona-Pan­de­mie, sein aktu­el­les Projekt Las Mer­ce­des, das bedroh­tes Urwald­ge­biet im Herzen Kolum­bi­ens schützt, und den Aufruf an Men­schen, Gutes zu tun.

DER UNTER­NEH­MER und Kunst­för­de­rer Martin Essl hat Emme­rich Weis­sen­ber­ger und Nora Ruzsics beauf­tragt, ein Corona-Denkmal zu gestal­ten. Als als Symbol der Hoff­nung soll es für eine neue Renais­sance von Inklu­si­on und Nach­hal­tig­keit in der Zeit nach Corona stehen. Die fünf­ein­halb Meter hohe und knapp drei mal drei Meter breite, bar­rie­re­frei begeh­ba­re Skulp­tur trägt die Form einer Lem­nis­kate, einer schlei­fen­för­mi­gen Kurve in Form einer Acht. „Die lie­gen­de Acht hat eine starke sym­bo­li­sche Kraft und wirkt beru­hi­gend auf Körper und Geist. Das Denkmal, ori­en­tiert sich mit seinen zwei Schlei­fen, die in den Himmel steigen und von dort in unend­li­chen Kreisen wieder zum Boden zurück­kom­men, an dieser Form.

Die beiden Flügel fassen die zen­tra­len Prin­zi­pi­en Inklu­si­on und Nach­hal­tig­keit zusam­men, während der Raum dazwi­schen der all­um­fas­sen­den Liebe gewid­met ist, erklä­ren die Künst­ler die Skulp­tur, welche seit Sep­tem­ber am neu gestal­te­ten Vor­platz des Uni­ver­si­täts­kli­ni­kums AKH Wien steht.

Beson­ders ist nicht nur die Message des Objek­tes, sondern auch dessen Mate­ri­al: „Das Denkmal wurde CO2-neutral in alter Zim­mer­manns­tech­nik aus mas­si­ven Schwarz­kie­fern gefer­tigt, die der Kli­ma­wan­del im Dun­kel­stei­ner­wald ver­trock­nen ließ“, erklärt Weis­sen­ber­ger.

Die Bron­ze­ver­si­on der Lem­nis­kate wird im Rahmen der „Welt­tour­nee des Monu­ments der Hoff­nung“ dem­nächst Men­schen welt­weit inspi­rie­ren, „gemein­sam eine lebens­wer­te, fried­li­che Welt zu schaf­fen“, sagt Weis­sen­ber­ger, der sich in inter­na­tio­na­len Pro­jek­ten uner­müd­lich für den Umwelt- und Kli­ma­schutz ein­setzt.

Wälder schüt­zen, Gutes Tun

Eines dieser Pro­jek­te ist Las Mer­ce­des. „Wir wollen ein durch Abhol­zung und Wei­de­wirt­schaft bedroh­tes Urwald­ge­biet im Herzen Kolum­bi­ens in Süd­ame­ri­ka durch Kunst, Akti­vis­mus und CO2-Aus­gleich retten und schüt­zen“, erklärt Weis­sen­ber­ger.

In Zusam­men­ar­beit mit dem ÖIN, der BOKU Wien und Art­Em­bas­sy Kol­lek­tiv Weis­sen­ber­ger Ruzsics wurde das For­schungs- und Kunst­pro­jekt auf einer Kern­flä­che von über 550 Hektar geschaf­fen. Zusam­men mit vielen kolum­bia­ni­schen Part­nern wird gemein­sam ein Modell für eine zukunfts­fä­hi­ge Land­nut­zung ent­wi­ckelt, die Wohl­stand ermög­licht.

Statt Kühen weiden optimal an Boden­le­ben und Arten­viel­falt ange­pass­te Büf­fel­her­den. Eine Baum­schu­le zur Wie­der­auf­fors­tung dient der Agro­forst­wirt­schaft. Die tro­pi­schen Wald­gär­ten stiften Nutzen für Men­schen und Wild­tie­re. „Wir konnten die Schutz­flä­che vom ersten Kern­ge­biet mitt­ler­wei­le uns 30-Fache auf über 18.000 Hektar ver­grö­ßern und werden nun Flächen im Norden Kolum­bi­ens ein­be­zie­hen“, so Weis­sen­ber­ger, der den sozia­len Aspekt des Pro­jek­tes betont: „Wir arbei­ten mit den Men­schen am guten Leben für alle – am ‚buen vivir‘.“ Dazu möchten die Künst­ler aktiv Men­schen ein­la­den, mit dem Kauf von CO2-Zer­ti­fi­ka­ten am Projekt mit­zu­wir­ken – und Gutes fürs Klima zu tun.

Bio­gra­fie

Emme­rich Weis­sen­ber­ger
Geboren in 1966 in Graz
Diplom an der Aka­de­mie der bil­den­den Künste Wien
Maler, Bild­hau­er, Zeich­ner, Aktionist,Künstlerkollektiv Art­Em­bas­sy, ÖIN
Öster­rei­chi­sches Insti­tut für Nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung
Lebt und arbei­tet im Schloss Landersdorf/NÖ

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