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Nova Goricia/Gorizia ruft!

Eine Kulturhauptstadt als Bühne der Zukunft. Grenzen – sie durchziehen unsere Welt, unsere Geschichte, unser Denken. Sie können schützen, aber sie können auch trennen.

Doch was wäre, wenn wir sie nicht als Mauern, sondern als Ein­la­dung ver­stün­den? Go!2025, die Kul­tur­haupt­stadt Europas, insze­niert ein gran­dio­ses Schau­spiel der Grenz­auf­lö­sung und beweist: Kultur ist der Schlüs­sel, der uns aus der Enge befreit.

Die Tra­gi­ko­mö­die der Grenzen?

Nova Gorica/Gorizia – eine Stadt mit zwei Namen, zwei Spra­chen, zwei Ver­gan­gen­hei­ten und einer gemein­sa­men Zukunft. Einst ein Büh­nen­bild der Tren­nung, heute eine Kulisse der Annä­he­rung. Doch worin besteht der eigent­li­che Coup? Nicht darin, dass eine phy­si­sche Grenze fällt, sondern dass sich die Men­schen die Frei­heit nehmen, sie zu igno­rie­ren. „Die Schran­ken sind nur noch in den Köpfen“ – höchste Zeit für den Abriss, denn wer will schon in einer Welt leben, in der ein Schlag­baum über Freund­schaft ent­schei­det?

Während in vielen Teilen der Welt Mauern errich­tet und Grenzen ver­stärkt werden – sei es durch phy­si­sche Bar­rie­ren oder durch natio­na­lis­ti­sche Rhe­to­rik –, beweist Nova Gorica/Gorizia, dass Zusam­men­wach­sen keine bloße Utopie bleiben muss. In einer Zeit, in der Abgren­zung und Abschot­tung oft als ver­meint­li­che Lösun­gen prä­sen­tiert werden, setzt Go!2025 ein kraft­vol­les Gegen­zei­chen: Hier werden Grenzen nicht ver­stärkt, sondern über­wun­den, nicht ver­tei­digt, sondern gefei­ert.

Der Zauber der Viel­stim­mig­keit

Nova Gorica/Gorizia ist ein Ort, an dem Spra­chen und Kul­tu­ren inein­an­der­flie­ßen wie die Stimmen eines viel­stim­mi­gen Chors. Ita­lie­ni­sche Eleganz trifft auf slo­we­ni­sche Bestän­dig­keit, k.u.k.-Nostalgie auf sla­wi­sche Wärme – und doch ist es gerade diese Viel­falt, die den Klang der Stadt so har­mo­nisch macht.

Go!2025 feiert genau das: die Auf­he­bung der Dif­fe­ren­zen zuguns­ten einer kul­tu­rel­len Sym­pho­nie. Ob durch avant­gar­dis­ti­sche Kunst­in­stal­la­tio­nen, Thea­ter­per­for­man­ces oder musi­ka­li­sche Expe­ri­men­te – das Pro­gramm ver­spricht, selbst den skep­tischs­ten Grenz­be­am­ten zum Mit­wip­pen zu bewegen.

Was trennt uns wirk­lich?

Ist es wirk­lich Geschich­te, Sprache, Ideo­lo­gie – oder schlicht Bequem­lich­keit? Denn ja, Grenzen schaf­fen Ordnung, sie bieten Halt. Aber sie nehmen uns auch die Mög­lich­keit, Neues zu ent­de­cken. Während Natio­na­lis­ten überall auf der Welt behaup­ten, dass Grenzen Sicher­heit bringen, zeigt Nova Gorica/­Gorizia, dass wahre Sicher­heit im Aus­tausch liegt, in der Begeg­nung, in der Über­win­dung des Tren­nen­den.

Das Fes­ti­val­jahr 2025 in Gorizia will diese Ordnung hin­ter­fra­gen und statt­des­sen das Expe­ri­ment wagen: Was geschieht, wenn Kultur Grenzen nicht nur über­win­det, sondern aus ihnen etwas völlig Neues formt? Werden wir ver­wirrt sein? Möglich. Aber auch fas­zi­niert. Und viel­leicht – ganz viel­leicht – ein biss­chen freier.

Nova Gorica/Gorizia als Labor der Zukunft

Go!2025 ist mehr als ein Fes­ti­val, es ist ein Labor für eine Gesell­schaft ohne künst­li­che Trenn­li­ni­en. Hier wird Europa nicht ver­han­delt, sondern gelebt – in Stra­ßen­kon­zer­ten, in hit­zi­gen Debat­ten, in nächt­li­chen Tanz­fes­ten, die keine Sperr­stun­de kennen. Wer also glaubt, Grenzen seien not­wen­dig, der möge kommen und sich eines Bes­se­ren beleh­ren lassen. Und falls jemand fragt, wo genau die Grenze ver­läuft: Einfach wei­ter­tan­zen, die Antwort kommt schon.

Die Ein­la­dung zur Grenz­über­schrei­tung

Die Kul­tur­haupt­stadt Nova Gorica/Gorizia ist kein Ort für Zau­de­rer. Sie ist ein Ver­spre­chen an all jene, die die Welt nicht in Schub­la­den, sondern in Mög­lich­kei­ten denken. Go!2025 lockt mit einem Pro­gramm, das die Sinne reizt, die Gedan­ken auf­wir­belt und uns alle ein biss­chen weniger zaghaft macht.

Wer sich also nach dem Unmög­li­chen sehnt – nach einem Europa ohne Bar­rie­ren, nach einem Mit­ein­an­der ohne Ein­schrän­kun­gen – der sollte seine Koffer packen und nach Nova Gorica/Gorizia reisen. Denn hier ist das, was trennt, längst zur Bühne gewor­den. Und die Vor­stel­lung hat gerade erst begon­nen.

Im Kul­tur­jahr GO!2025, in dem Nova Gorica (Slo­we­ni­en) und Gorizia (Italien) gemein­sam als grenz­über­schrei­ten­de Kul­tur­haupt­stadt Europas auf­tre­ten, erwar­tet Sie ein viel­fäl­ti­ges Pro­gramm unter dem Motto „BOR­DER­LESS“. Hier sind
her­aus­ra­gen­de Ver­an­stal­tun­gen, die Sie nicht ver­pas­sen sollten:

„Treff­punkt“ mit Alex­an­der Gadjiev (17.–20. Juli 2025):

Der inter­na­tio­nal aner­kann­te Pianist Alex­an­der Gadjiev ver­bin­det an zwei Kon­zert­aben­den den Euro­pa­platz, die Solkan- Brücke und die Basi­li­ka auf dem Hei­li­gen Berg (Sveta Gora) mit­ein­an­der.

„Andy Warhol: Beyond Borders“ (20. Dezem­ber 2024 bis 5. Mai 2025):

Eine Aus­stel­lung, die das Werk von Andy Warhol prä­sen­tiert und dabei die Grenzen der Pop-Art neu inter­pre­tiert.

„Smugg­ling Tour“ (ab 8. Februar 2025):

Ein tou­ris­ti­sches Erleb­nis, das die Geschich­te des Schmug­gels in der Region the­ma­ti­siert.

„The Faces of GO! 2025“ (1. Januar bis 31. Dezem­ber 2025):

Eine Aus­stel­lung, die die Gesich­ter hinter den
füh­ren­den Pro­jek­ten des Kul­tur­jah­res vor­stellt.

„EPIC – Euro­pean Plat­form for the Inter­pre­ta­ti­on of the 20th Century“ (ab 9. Mai 2025):

Ein neuer Aus­stel­lungs­raum in einem ehe­ma­li­gen Lager­haus neben dem Bahnhof, der sich der Inter­pre­ta­ti­on des 20. Jahr­hun­derts widmet.

„Gren­zen­lo­ser Körper“ (Anfang Juli 2025): 

Eine zeit­ge­nös­si­sche Tanz­per­for­mance
mit dem Slogan „GO! GREN­ZEN­LOS“

 

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