Wein Steiermark und die renommiertesten Weingüter der Region öffneten ihre Tore in den prunkvollen Räumlichkeiten der Alten Universität Graz, um die großen Weine aus den besten Rieden der Steiermark zu präsentieren.
Eine Auswahl von über 350 Tropfen
Mehr als 350 erlesene Tropfen von 55 Weingütern aus den DAC-Gebieten Südsteiermark, Weststeiermark und Vulkanland Steiermark standen den Besuchern zur Verkostung bereit. Dabei wurden nicht nur gereifte Weine vorgestellt, sondern auch die drei herausragenden Jahrgänge 2020, 2021 und 2022 in den Mittelpunkt gerückt.
Der Terroircharakter im Fokus
Während dieser gut besuchten Veranstaltung lag der Fokus vor allem auf dem einzigartigen Terroircharakter der Riedenweine. Dieser Ausdruck variierte je nach Rebsorte und Jahrgang und zeigte sich mineralisch, riedentypisch, würzig, hochreif und lagerfähig. Die Gelegenheit, diese kostbaren Weine persönlich bei den Winzerinnen und Winzern zu probieren, war ein einmaliges Erlebnis. Der Zeitpunkt im frühen September war ideal, da viele Winzer ihre Riedenweine im Herbst des darauf folgenden Jahres abfüllen, um ihnen genügend Zeit zur optimalen Reifung zu geben.
Steirische Riedenweine mit geschützter Herkunft
In der Steiermark gibt es etwa 580 gesetzlich definierte Rieden, die durch die Rieden-Verordnung der steirischen Landesregierung im Februar dieses Jahres geschützt wurden. Dies bedeutet, dass Konsumentinnen und Konsumenten nun volle Transparenz über die Herkunft von Trauben und Weinen erhalten.
Wein vom Berg. Mit Hand und Herz.
Steirische Riedenweine gehören zur höchsten Stufe der DAC Pyramide und tragen das Prädikat „mit geschützter Herkunft“. Die Trauben für diese Weine werden von Hand gelesen und stammen oft aus steilen Hanglagen. Jede Riede hat einen einzigartigen Charakter, der von Ausrichtung, Sonneneinstrahlung und Bodenbeschaffenheit geprägt ist. Die Kunst, unverwechselbare Weine mit individuellem Charakter zu keltern, liegt in den Händen des Winzers. Erlaubte Rebsorten für DAC-Riedenweine sind Sauvignon Blanc, Weißburgunder, Grauburgunder, Morillon, Welschriesling, Riesling, Muskateller, Traminer und Schilcher – jeweils trocken ausgebaut. Steirische Riedenweine dürfen gemäß dem DAC-Herkunftssystem ab dem 1. Mai des darauf folgenden Jahres verkauft werden, obwohl viele Winzer den Weinen noch mehr Zeit geben, weshalb sie oft erst Ende des darauffolgenden Jahres erhältlich sind.
Der Geschmack des Steirischen Weines
Die Steiermark mit ihrer beeindruckenden Hügellandschaft bietet eine Fülle an spannenden Weinherkünften, die die Grundlage für die drei Kategorien im DAC-System bilden. Steirischer Wein ist auf allen Ebenen fruchtig, vielfältig und trocken. Riedenweine präsentieren sich mineralisch, riedentypisch, würzig, hochreif und lagerfähig. Sie fordern den Weinkenner dazu heraus, die Ausdrucksformen der besten Lagen und deren Nuancen zu erkunden. Gebietsweine sind frisch, leicht, lebendig und trinkfreudig und spiegeln die Vielfalt der Steiermark wider. Ortsweine repräsentieren die Kraft der Mitte: elegant, harmonisch, reif, gehaltvoll und extraktreich.
Sensorische Bodenprofile
Vor der Verkostung erstellten sechs renommierte Sommeliers sensorische Profile der sechs wichtigsten Böden der Steiermark und analysierten ihren unverwechselbaren Einfluss auf den Wein. Diese Experten gaben Einblicke in die Charakteristiken von Vulkanstein, Schiefer, Opok, Sandstein, Kalk und Schotter.
Riedenweine – „Kaminweine“ mit Lagerpotential
Riedenweine zeichnen sich in der Regel durch ihre Kräftigkeit, Fülle und einen etwas höheren Alkoholgehalt aus. Sie besitzen ein hohes Lagerpotenzial und entfalten ihre volle Pracht oft erst nach einigen Jahren in der Flasche. Um sie in vollen Zügen zu genießen, ist es empfehlenswert, ihnen Zeit zum Atmen zu geben, bevor Sie sie verkosten. Verwenden Sie bauchige Gläser und servieren Sie sie bei einer Temperatur von 10 bis 12 Grad Celsius, um ihre Aromen optimal zu entfalten. Riedenweine harmonieren besonders gut mit dunklem Fleisch und ausgefallenen Gerichten, insbesondere die Burgundersorten passen hervorragend zu herzhaften Speisen, während der Schilcher ideal zu würzigem Käse passt.
