JUST-Redaktion|

Wenn Flächen spre­chen lernen

Auf höchs­tem Niveau. Mit seiner Kunst des Ver­le­gens bringt Kurt Jelinek den Böden Fran­zö­sisch, Unga­risch und Wie­ne­risch bei.

Betrach­tet man das Port­fo­lio von Kurt Jelinek und seinem Team, das im Laufe der Jahre zu einem beein­dru­cken­den Kon­vo­lut ange­wach­sen ist, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Obwohl der Boden immer „nur“ eine zwei­di­men­sio­na­le Fläche ist, hat Boden­holz es geschafft, diese auf unter­schied­lichs­te Art und Weise zum Spre­chen zu bringen. Die Viel­falt, die sich hier prä­sen­tiert, liegt in der Natur der Sache: Niemals gleicht ein Boden dem anderen, auch wenn das Mate­ri­al in seiner Bezeich­nung viel­leicht das gleiche ist. „Es ist wie in einer Familie: der gleiche Stamm, aber alle Mit­glie­der unend­lich indi­vi­du­ell. Das ist genau das, was ich an Holz so sehr liebe“, sagt Kurt Jelinek, der jedes Mal selbst begeis­tert ist, was Eiche & Co schon im Roh­zu­stand anbie­ten können.

Auch das Hand­werk ist viel­sei­tig und abwechs­lungs­reich, denn Boden ist nicht gleich Boden, ebenso wenig das Parkett und schon gar nicht die Art der Ver­le­gung. „Es ist schon ein großer Unter­schied, ob man einen Die­len­bo­den, ein Tafel­par­kett oder einen Intar­si­en­bo­den verlegt“, sagt Kurt Jelinek. „Das Wich­tigs­te ist es aber, dass man die besten Vor­aus­set­zun­gen schafft, und die begin­nen bei der gemein­sa­men Planung mit dem Kunden, wo unter anderem auch die Ver­le­ge­rich­tung fest­ge­legt ist, die für die Wirkung eines Raumes ent­schei­dend ist. Es ist nämlich ein großer Unter­schied, ob man Fisch­grät oder Dielen wählt. Während Fisch­grät meis­tens von der Raum­mit­te oder von einem Tür­durch­gang aus verlegt wird, beginnt man bei der Diele etwa ganz anders.“

Eine der wich­tigs­ten Vor­aus­set­zung ist natür­lich der perfekt vor­be­rei­te­te Unter­grund als Basis, auf der man aufbaut. Der Estrich wird auf Rest­feuch­tig­keit geprüft, dann wird gespach­telt und alles nivel­liert mit spe­zi­el­lem Augen­merk auf angren­zen­de Bau­tei­le. Während in Neu­bau­ten oft eine Fuß­bo­den­hei­zung verbaut wird, wo ein Estrich vor­han­den, aber noch nicht ganz trocken ist, findet man im Altbau, wo es wie­der­um kaum einen rechten Winkel gibt, die typi­schen Schüt­tun­gen und Pols­ter­höl­zer vor – darauf muss man ent­spre­chend reagie­ren. Ist im Altbau ein Estrich verlegt, werden die höchs­ten Punkte abge­fräst und die tiefs­ten höhen­ge­spach­telt, um eine schöne plane Ebene zu bekom­men. Ist die Fläche wieder fit, kann man jede Art von Boden darauf ver­le­gen.

Der Facet­ten­reich­tum, wie ein Boden wirken kann, spricht bei den ein­zel­nen Pro­jek­ten für sich selbst. Ein wun­der­ba­res Bei­spiel, wo Moderne auf Klassik trifft, ist das Restau­rant Glass Garden auf Schloss Mönch­stein in der Stadt Salz­burg. Hier wurde das Design des Bodens vom Inte­rior­de­si­gner auf Wunsch des Bau­herrn selbst ent­wor­fen. Bei dieser Spe­zi­al­an­fer­ti­gung wurde sozu­sa­gen die eine Hälfte der Par­kett­ta­fel matt, die andere glän­zend lackiert. Daraus ergibt sich allein aus der Ober­flä­chen­be­hand­lung ein präch­ti­ges Chan­gie­ren zwi­schen hell und dunkel, obwohl hier die­sel­be Holzart – Eiche in einem Spe­zi­al­farb­ton – ein­ge­setzt wurde. Das fas­zi­nie­ren­de Wech­sel­spiel der Zwei­glanz-Lackie­rung wird durch den Licht­ein­fall durch die Glas­kup­pel noch ver­stärkt. Pro­mi­nent ist auch der denk­mal­ge­schütz­te Fest­saal Park Hyatt in der Wiener Innen­stadt, der einem Brand zum Opfer fiel und wieder ori­gi­nal­ge­treu nach­ge­baut wurde. Der Par­kett­bo­den aus Eiche mit Ahorn und Nuss wurde nach alten Foto­gra­fien unter Anlei­tung eines His­to­ri­kers maß­ge­fer­tigt – eine Her­aus­for­de­rung mit höchs­ten Ansprü­chen: Erst wurde das Mäan­der­mus­ter verlegt, dann erst die rest­li­che Fläche. Das Holz musste noch einen bestimm­ten Grad an Feuch­tig­keit auf­wei­sen, um schon im Vorfeld abwägen zu können, wie der Boden bei Voll­be­trieb und einer Raum­feuch­tig­keit reagie­ren würde.

Aber auch im pri­va­ten Bereich ist der Par­kett­bo­den ein unver­zicht­ba­rer Lieb­ling. Gerade im Altbau nahezu omni­prä­sent, schlägt er elegant die Brücke zwi­schen Alt und Neu. In einer Wiener Innen­stadt­woh­nung ent­schied sich der Auf­trag­ge­ber für einen dunklen Boden, der stark in Kon­trast zu den weißen Wänden steht. Zu den Her­aus­for­de­run­gen zählte neben den übli­chen Alt­bau­be­son­der­hei­ten auch der Niveausprung, der von Beginn an mit­ge­dacht werden musste. Die kern­ge­räu­cher­te Eiche mit gebürs­te­ter Ober­flä­che wurde im fran­zö­si­schen Fisch­grät­mus­ter verlegt. Durch das Bürsten aller vier Fasen jedes ein­zel­nen Riemens bekommt der Boden eine herr­li­che Leben­dig­keit. Der fran­zö­si­sche Fisch­grät­bo­den wird im Stoß auf 45 Grad auf Gehrung geschnit­ten verlegt, während die Riemen des Wiener Fisch­gräts klas­sisch mit 90 Grad auf­ein­an­der­tref­fen und der unga­ri­sche Fisch­grät mit 30-Grad-Schnitt viel flacher und wie­der­um anders wirkt. „Auch wenn es augen­schein­lich nur winzige Nuancen sind: Es ent­schei­den ein paar Grad oder ein paar Zen­ti­me­ter Länge über die Raum­wir­kung“, weiß Kurt Jelinek. „Deshalb ist hier gute Bera­tung für den Kunden bezie­hungs­wei­se den Archi­tek­ten im Vorfeld so wichtig.“

Kontakt
Boden­holz Kurt Jelinek GmbH
Res­sa­var­stra­ße 46, A‑8230 Hart­berg
T. +43 33 32 66 222, office@bodenholz.at
www.bodenholz.at

Foto­credit: Boden­holz

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