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Was Design wirk­lich bedeu­tet

„Styrian Pro­ducts“ macht stei­ri­sches Design sicht­bar: als Aus­stel­lung und als Web­platt­form. Dahin­ter steckt aber mehr: nämlich das Ziel, krea­ti­ve Arbeit als Pri­mär­roh­stoff für wirt­schaft­li­chen Erfolg zu posi­tio­nie­ren.

Was haben ein Rock von Lena Hoschek, eine Brille von Andy Wolf und ein Outdoor-Sofa von Viteo gemein­sam?

Richtig, sie alle sind Qua­li­täts­pro­duk­te, die sich in Form und Funk­ti­on von anderen Pro­duk­ten abheben. Durch­dach­tes, intel­li­gen­tes Design spielt dabei eine her­aus­ra­gen­de Rolle. Und noch etwas ver­bin­det diese Pro­duk­te: Sie wurden in der Stei­er­mark erdacht und gemacht, getreu dem Motto „Created in Styria – pro­du­ced in Styria – sold world­wi­de“. Diesen Pro­duk­ten widmet sich nun auch eine eigene Aus­stel­lung, und zwar am Gelände der Firma XTEC in St. Mar­ga­re­then an der Raab. „Styrian Pro­ducts“ zeigt zwi­schen 22. Novem­ber und 30. Novem­ber rund 40 Arbei­ten von stei­ri­schen Desi­gne­rin­nen und Desi­gnern, die sich am inter­na­tio­na­len Markt behaup­ten. Die Auswahl reicht von Mode und Acces­soires über Möbel und Inte­ri­or Design bis hin zu indus­tri­el­lem Produkt- und Ver­pa­ckungs­de­sign. Die Expo­na­te – bei­spiels­wei­se Eyewear von Andy Wolf, eine Sitz­grup­pe von Georg Mähring (für ADA), ein High-End-Laut­spre­cher von Thomas Feicht­ner (für Poet Audio) oder eine Tisch­leuch­te von XAL – werden von Skizzen und Model­len beglei­tet. So lässt sich der gesamte Prozess von der Auf­ga­ben­stel­lung bis zum fer­ti­gen Produkt nach­voll­zie­hen. Design wird dabei in seiner urei­gens­ten Funk­ti­on erleb­bar: als Teil der Pro­dukt­ent­wick­lung, als Treiber für Inno­va­ti­on und als Garant für wirt­schaft­li­chen Erfolg.

Mehr als nur eine Aus­stel­lung

„Styrian Pro­ducts“ ist jedoch kein Etikett für einen weiß-grünen Hol­la­de­ro-Design-Patrio­tis­mus, es ist das Spie­gel­bild einer viel weiter und tiefer grei­fen­den Ver­än­de­rung von Pro­duk­ti­ons- und Ver­mark­tungs­pro­zes­sen. Qua­li­tät durch gute Gestal­tung kann in Zeiten von Glo­ba­li­sie­rung und Digi­ta­li­sie­rung nämlich überall zu Hause sein. Krea­ti­ve Orte sind nicht aus­schließ­lich London, Berlin, Paris oder New York, sondern genauso auch Feld­bach, Pöllau, Hol­len­egg oder St. Mar­ga­re­then an der Raab. Dem­entspre­chend weiter gefasst ist auch das Projekt „Styrian Pro­ducts“. Es ist Aus­stel­lung, Ver­net­zungs­platt­form und digi­ta­ler Markt­platz in einem. Als Aus­stel­lung macht Styrian Pro­ducts in den nächs­ten Jahren Halt in allen stei­ri­schen Regio­nen und legt einen Fokus auf dort ansäs­si­ge Unter­neh­men und krea­ti­ve Dienst­leis­ter. Jede Aus­stel­lung findet in einem Betrieb der Region statt und ist gleich­zei­tig auch Gast­ge­ber für ein Netz­werk-Event, damit Wirt­schaft und Krea­tiv­wirt­schaft aus der Region zusam­men­fin­den. Zusätz­lich ent­steht eine ständig wach­sen­de digi­ta­le Platt­form, die alle Pro­duk­te der Aus­stel­lung online prä­sen­tiert, ver­linkt und damit welt­weit posi­tio­niert.

Design ver­ste­hen

Hinter all diesen Akti­vi­tä­ten steckt das Ziel, Krea­tiv­wirt­schaft im All­ge­mei­nen und Design im Beson­de­ren zugäng­lich zu machen und vom Nimbus des Eli­tä­ren, Abge­ho­be­nen und Teuren zu befrei­en. Dazu zählt auch, schon von früher Jugend an ein Bewusst­sein für den Wert von krea­ti­ver Arbeit zu schaff en. „Styrian Pro­ducts“ macht bei­spiels­wei­se auch Station in aus­ge­wähl­ten Schulen in der Region, um Design und damit krea­ti­ve Arbeit zu the­ma­ti­sie­ren und in den Köpfen der jungen Men­schen zu ver­an­kern – und zwar nicht als schönen Aufputz, sondern als wich­ti­gen Teil der Pro­dukt­ent­wick­lung und als Treiber für Inno­va­ti­on: „Krea­ti­ve Arbeit bedeu­tet immer Inno­va­ti­on, denn krea­ti­ve Leis­tun­gen zu erbrin­gen heißt auto­ma­tisch, etwas Neues zu schaf­fen“, meint Eber­hard Schr­empf, Geschäfts­füh­rer der Netz­werk­ge­sell­schaft Crea­ti­ve Indus­tries Styria, die für „Styrian Pro­ducts“ ver­ant­wort­lich zeich­net. Ein Wirt­schafts­stand­ort wie die Stei­er­mark, der sich als inno­va­tiv ver­steht, brauche daher krea­ti­ve Arbeit und krea­ti­ven Nach­wuchs als „Roh­stoff “ für den wirt­schaft­li­chen Erfolg. Der Ruf als Kreativ- und Inno­va­ti­ons­stand­ort erzeugt auch einen Inno­va­ti­ons­druck auf die Unter­neh­men, was den Wert und die Nach­fra­ge nach krea­ti­ver Arbeit stei­gert. Diesen Schwung möchte „Styrian Pro­ducts“ nutzen, indem es stei­ri­sches Design beglei­tet und doku­men­tiert. Das Projekt erzählt Erfolgs­ge­schich­ten, dis­ku­tiert Fragen der Gestal­tung und reflek­tiert wirt­schaft­li­che Per­spek­ti­ven. Damit ver­or­tet es Design und Krea­ti­vi­tät als Kern­kom­pe­ten­zen für einen erfolg­rei­chen Wirt­schafts­stand­ort.

Foto: Eber­hard Schr­empf, Geschäfts­füh­rer Crea­ti­ve Indus­tries Styria, Foto­credit: Geopho, Jorj Kon­stan­ti­nov

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