JUST-Redaktion|

Inter­ven­tio­nen im öffent­li­chen Raum

Es geht bei Design zwar nicht vor­ran­gig um Behüb­schun­gen, dennoch braucht es hin und wieder auch ori­gi­nell-auf­fal­len­de Inter­ven­tio­nen im öffent­li­chen Raum. Einige Bei­spie­le möchten wir hier vor­stel­len.

Sämt­li­che Bemü­hun­gen der City of Design Graz im Rahmen der Mit­glied­schaft im krea­ti­ven Städ­te­netz­werk der UNESCO zielen darauf ab, eine krea­ti­ve Haltung in mög­lichst vielen städ­ti­schen (Gestaltungs-)Prozessen zu imple­men­tie­ren. Dabei bemühen sich alle Betei­lig­ten nach Kräften, mög­lichst keinen ober­fläch­li­chen Behüb­schungs­ideen auf den Leim zu gehen. Neben all diesen stra­te­gi­schen Aus­rich­tun­gen braucht es aber natür­lich hin und wieder auch krea­ti­ve Farb­tup­fer. In jüngs­ter Zeit konnte die City-of-Design Koor­di­na­ti­on (COD) bei ein paar der­ar­ti­gen Pro­jek­ten gleich­sam Start­hil­fe leisten. Drei der im Rahmen des von den Crea­ti­ve Indus­tries Styria ver­an­stal­te­ten Design­mo­nats Graz 2021 gebau­ten Pro­to­ty­pen für Auf­ent­halts­mö­bel im öffent­li­chen Raum (soge­nann­te Park­lets) konnten in der Zin­zen­dorf­gas­se auf­ge­stellt werden. Sie bilden damit quasi den Pro­be­ga­lopp für die Umge­stal­tung dieser Gasse im Uni­vier­tel. Denn die Zin­zen­dorf­gas­se soll zur Slow Street umge­baut werden. Eine ent­spre­chen­de Planung wurde soeben von der städ­ti­schen Ver­kehrs­pla­nungs­ab­tei­lung gestar­tet.

Ent­wi­ckelt wurden die drei Pro­to­ty­pen nach einem von der CIS durch­ge­führ­ten Aus­wahl­pro­zess von den Archi­tek­tur­bü­ros „Brauchst“, „WG3“ und „Tinchon“. Die Umset­zung erfolg­te koor­di­niert durch den Holz­clus­ter Stei­er­mark, das Bau­ma­te­ri­al – in diesem Fall Accoya-Holz — wurde von der Firma Hechen­blaick­ner gespon­sert. Accoya ist ace­tyl­ier­tes Holz, das sich durch beson­de­re Halt­bar­keit und Wet­ter­fes­tig­keit aus­zeich­net.

Neben diesem Design­mo­nat­pro­jekt in der Zin­zen­dorf­gas­se konnte die COD in einer Koope­ra­ti­on mit der Grün­raum­ab­tei­lung Sitz­mö­bel der Tiroler Firma Cubic für den Ort­wein­platz ankau­fen und auf­stel­len. Diese Firma hat auch die bekann­ten „Enzis“ im Wiener Muse­ums­quar­tier ent­wi­ckelt. Die neuen Möbel am Ort­wein­platz sind Platz­hal­ter für die bevor­ste­hen­de Neu­ge­stal­tung dieses Platzes, der neben den Anrai­ne­rIn­nen vor allem auch durch die Schü­le­rin­nen und Schüler der Mode­schu­le genutzt wird. Nach dem Platz­um­bau werden die Möbel in den nächs­ten Grün­raum, bei dem eine Neu­ge­stal­tung ansteht, wei­ter­wan­dern.

Ein solches Koope­ra­ti­ons­pro­jekt wurde mitt­ler­wei­le auch zwi­schen dem Stadt­pla­nungs­amt und der City-of-Design-Koope­ra­ti­on gestar­tet. Durch die COD wurden solche vom Pla­nungs­amt aus­ge­wähl­ten Möbel für den Tum­mel­platz – bei dem auch ein Umbau bevor­steht – ange­kauft. Sie wurden bereits auf­ge­stellt und werden von den Gra­ze­rIn­nen sehr gut ange­nom­men.

Neben den Hin­wei­sen auf die Farb­tup­fer soll an dieser Stelle aber auch an die erfolg­rei­chen Neu­ge­stal­tun­gen im öffent­li­chen Raum hin­ge­wie­sen werden, die in letzter Zeit rea­li­siert wurden. Bei­spiel­haft sei dabei der Bereich Landhausgassee/obere Schmied­gas­se erwähnt, der mit der neuen Pflas­te­rung und den Sitz­bän­ken nicht nur optisch sehr gefäl­lig ist, sondern eben­falls sehr gut ange­nom­men wird. Wie ja die Corona-Zeit über­haupt gezeigt hat, wie groß der Bedarf an Auf­ent­halts­flä­chen in der Stadt ist. Dass diese ver­stärk­te Inan­spruch­nah­me des öffent­li­chen Raums aber immer auch eine Her­aus­for­de­rung ist, zeigten ja die Pro­ble­me rund um den Kaiser-Josef-Platz oder auch die teil­wei­se über­füll­ten Park­an­la­gen. Solche Nut­zungs­kon­flik­te sind in einer Stadt weder unge­wöhn­lich noch grund­sätz­lich schlecht, sie müssen nur klug gema­nagt werden und es braucht eine Eigen­schaft, die uns allen auch durch Corona wieder näher­ge­bracht wurde: gegen­sei­ti­ge Rück­sicht­nah­me und etwas weniger Ego­is­mus. Das hilft ja in allen Lebens­be­rei­chen.

Mehr Infor­ma­tio­nen:
www.cityofdesign.graz.at

Bezahl­te Anzeige

Foto: Schü­le­rIn­nen der Mode­schu­le Graz prä­sen­tie­ren ihre Eigen­krea­tio­nen auf den Cubic-Möbeln am Ort­wein­platz.

Foto­credit: Lex Karelly

Weitere Beiträge

Arosa auf den Spuren des Lang­wie­ser Via­dukts

Anläss­lich des 111-jäh­ri­gen Jubi­lä­ums des Lang­wie­ser Via­dukts – einst die größte und weitest gespann­te Stahl­be­ton-Eisen­bahn­brü­cke der Welt – hat das neue Viadukt Museum Lang­wies eröff­net. Direkt beim Bahnhof Lang­wies gelegen, lädt das Museum alle Inter­es­sier­ten an Eisen­bahn­ge­schich­te, Archi­tek­tur, Technik und alpiner Kultur ein, die fas­zi­nie­ren­de Geschich­te des Via­dukts und der Chur-Arosa-Bahn­li­nie zu ent­de­cken.

Story lesen