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„Design in the City“ auf der Spur

Wenn Ver­kaufs­flä­chen zu Aus­stel­lungs­räu­men werden und Graz­Gui­des auf Spe­zi­al­tou­ren Geschich­ten hinter Design­ob­jek­ten erzäh­len, dann heißt das: „Design in the City“. 37 Shops machen gemein­sa­me Sache mit Desi­gne­rin­nen und Desi­gnern, die ihre Krea­tio­nen prä­sen­tie­ren. Viele nehmen sich im Design­mo­nat 2022 dem Fokus­the­ma Green Tran­si­ti­on an und haben den Fokus auf Nach­hal­tig­keit gelegt. Ein Streif­zug durch die Stadt.

Mehr vom Mun­ter­ma­cher

Mehr als 800 ver­schie­de­ne Aromen vereint in einer Tasse: Damit die Kaf­fee­boh­ne ihre ganze Band­brei­te aus­spie­len kann, braucht es eine pro­fes­sio­nel­le Hand und viel Fin­ger­spit­zen­ge­fühl. Seit mehr als 16 Jahren beschäf­tigt sich Paul Sorger-Dome­nigg nun schon mit dem Rösten von Kaffee und hat in diesem Zeit­raum einen großen Erfah­rungs­schatz gesam­melt. Von den Ergeb­nis­sen seines Wirkens können sich Kaf­fee­lieb­ha­ber bei Paul & Bohne an drei Stand­or­ten in Graz, aber auch im Webshop über­zeu­gen. Allein rund 30 frisch gerös­te­te Single Origins aus aller Welt stehen zur Auswahl, die das Qua­li­täts­hand­werk von kräftig bis fruch­tig genuss­voll abbil­den. Bio ist aus Über­zeu­gung Pro­gramm, die Bohne für den ent­schleu­ni­gen­den Genuss zu Hause nur einen Klick ent­fernt. Und: Aller­lei Zubehör mit Stil wie guss­ei­ser­ne Espres­so­tas­sen geben dem Kaffee den Rahmen, den er ver­dient.

Wenn der rich­ti­ge Kaffee durch den pas­sen­den Hand­fil­ter rinnt, dann hat wie­der­um Petra Wieser ihre Finger mit im Spiel. Sie erschafft sonst in ihrem Studio in St. Pölten Objekte, „die den Alltag der Nutzer positiv beein­flus­sen“. Ihr Kaffee-Hand­fil­ter­sys­tem aus durch­ge­färb­tem Por­zel­lan kann im Design­mo­nat 2022 bei Paul & Bohne in der Jose­fi­gas­se begut­ach­tet werden.

Sehn­sucht nach Auf­bruch

Gegrün­det anno 1802, wird das Fami­li­en­un­ter­neh­men heute bereits in fünfter Gene­ra­ti­on von Hans Schul­lin geführt. Schon seit 1954 ist das Tra­di­ti­ons­haus Rolex-Kon­zes­sio­när, noch heute der einzige in der Stei­er­mark und in Kärnten. Die Erkun­dung neuer Wege im Schmuck­de­sign ist ein zen­tra­les Thema bei Schul­lin. Gerade erst wurde das Koral­len-Collier aus der Kol­lek­ti­on Mystic Coral – eine weiße Koral­len-Kette mit rotem Koral­len-Ast und Dia­man­ten in 18 Karat Weiß­gold – mit dem Case Award 2022 der Jewe­lers of America, dem Fach­ver­band der US-ame­ri­ka­ni­schen Schmuck­in­dus­trie, aus­ge­zeich­net.

Inspi­riert von prä­gen­den Ereig­nis­sen im Welt­ge­sche­hen kreiert Schul­lin jedes Jahr aus sel­te­nen und wert­vol­len Edel­stei­nen eine neue Schmuck­kol­lek­ti­on, die im Design­mo­nat Mai vor­ge­stellt wird. „Sunrise“ war das Thema 2021. „Die Designs aus Edel­stei­nen in leuch­ten­den Farben reflek­tie­ren die Sehn­süch­te der Men­schen nach Auf­bruch, Neu­be­ginn und Zuver­sicht“, so Hans Schul­lin. Sie wurden mit dem Muse Design Award 2022 aus­ge­zeich­net. Bei der „Design in the City“-Tour am 3. Juni wird die neue Kol­lek­ti­on prä­sen­tiert. So viel sei ver­ra­ten: Die Krea­tio­nen ori­en­tie­ren sich an zwei Farben, die jeweils am Ende des Spek­trums liegen.

Schön­heits­feh­ler erlaubt

Natasa und Niko van Hal haben eine Zeit lang in Por­tu­gal gelebt, das Land, die Leute, die Wellen, die Kuli­na­rik und vor allem auch die Keramik nach allen Regeln der Kunst lieben gelernt. Mit gut gefüll­ten Schrän­ken voll por­tu­gie­si­schem Geschirr sind sie in Graz gelan­det, haben das Label Fabel­tisch gegrün­det und sind nun Teil des Lend­spi­rits. In ihrem Kera­mik­la­den in der Maria­hil­fer Straße und im Webshop umfasst das Sor­ti­ment eine eigene kleine Serie, hand­ge­mach­te por­tu­gie­si­sche Fliesen, Upcy­cling-Stücke aus Kera­mik­über­pro­duk­tio­nen sowie Teile mit Schön­heits­feh­lern, die vor Ort nach­be­ar­bei­tet und zu Kilo­prei­sen ange­bo­ten werden.

„Vor allem durch den Verkauf von Keramik aus Über­pro­duk­tio­nen und Zweite-Chance-Keramik ver­ste­hen wir unser Geschäfts­mo­dell als res­sour­cen­scho­nen­den Ansatz und ver­su­chen dies auch in mög­lichst vielen wei­te­ren Berei­chen umzu­set­zen“, betonen die beiden. Bei Local PopUps sind immer wieder lokale Kera­mik­her­stel­ler zu Gast. Im Rahmen der Koope­ra­ti­on im Design­mo­nat prä­sen­tiert Clemens Rath von C.Lab bei Fabel­tisch eine Lampe. Die Add-on-Leuchte in klarem, redu­zier­tem Design kann mittels Magnet indi­vi­du­ell und fle­xi­bel plat­ziert werden, als direkte Licht­quel­le, als diffuse, indi­rek­te Beleuch­tung, als Tisch- oder Boden­leuch­te.

Schmiera­ge im ’s Fachl

Press­ku­chen der Ölmühle Fandler wird von Zotter Scho­ko­la­den in Rie­gers­burg zu einem süßen Brot­auf­strich in den Geschmacks­no­ten Hasel­nuss, Erdnuss, Sesam und Mandel ver­edelt – nach einem Rezept von Peter König, dem Schöp­fer von „Schmiera­ge“. Neben der Bio­qua­li­tät und der Ver­ar­bei­tung inner­halb eines Radius von 50 Kilo­me­tern sind beein­träch­tig­te Men­schen von den Geschütz­ten Werk­stät­ten S.DIEB in den Pro­duk­ti­ons­pro­zess ein­ge­bun­den. Öko­lo­gi­sche Ver­ant­wor­tung trifft damit auf öko­no­mi­sche und soziale.

Schmiera­ge ist eine jener regio­na­len Kost­bar­kei­ten, die im ’s Fachl im Innen­hof der Her­ren­gas­se 13 ver­trie­ben werden. In Graz gibt es drei solcher Shops, in denen hei­mi­sche Pro­du­zen­ten Kuli­na­rik, Kunst­hand­werk, Natur­kos­me­tik und Inno­va­ti­ves aus eigener Hand in hoch­fre­quen­tier­ten Lagen anbie­ten können. „Wir sind in Graz zum größten Anbie­ter von regio­nal her­ge­stell­ten Pro­duk­ten auf­ge­stie­gen, derzeit ver­mie­ten wir über 1000 Geschäfts­flä­chen“, sagt Fach­l­meis­ter Markus Groß. Die Pro­du­zen­ten – je nach Stand­ort 200 bis 250 – bestim­men die Preise selbst und werden dank eigener Soft­ware mittels Push­nach­rich­ten in Echt­zeit über ver­kauf­te Pro­duk­te infor­miert. „Mit dem Konzept wollen wir für Nach­hal­tig­keit und Trans­pa­renz sorgen“, so Groß.

Termine:
Termine für „Design in the City“-Touren unter www.designmonat.at

Foto­credit: Petra Wieser

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