Design hilft

Der Designmonat Graz spannt zwischen 8. Mai und 6. Juni einen Bogen zwischen Gegenwart und Zukunft, zwischen Konsumwahnsinn und Klimaschutz, zwischen Plastik, Plakat und Hasenstall. Eine Abenteuerreise.

Ganz so leicht fällt es derzeit nicht, sich mit der Gegenwart zu versöhnen, in ihr zu arbeiten und zu leben, sie zu bewohnen und zu genießen. Beziehungsstatus: schwierig. Es herrscht ein viele und vieles überforderndes Übermaß an Abstand und Beschränkung, Vereinzel(l)ung und Handlungsfixierung auf das Jetzt. Das Morgen? Später bitte! Das routinierte Verschieben und Vertrösten wird zur Nährlosung für eine diffuse, aber am Ende überquellende Sehnsucht nach einer besseren Zukunft. Aber wie soll und kann die genau aussehen?

Der diesjährige Designmonat Graz will Antworten liefern. Ab 8. Mai nähert man sich dem Generalthema „Better Future“ mit gewohnt unkonventionellen Zugängen. Der Gestaltungsraum öffnet sich damit zu einem bunten Universum – alles in coronatauglichen Formen und Formaten. Heißt: Ausstellungen werden – so möglich – im öffentlichen Raum stattfinden, das traditionelle Designmonat-Symposium zum Motto „Redesign the Future“ dagegen in einen virtuellen Rahmen übersiedeln.

Geprägt wird dieses Update der Gegenwart unter anderem von einer Auseinandersetzung mit dem vor – und wohl auch nach – Corona prägenden und ebenfalls globalen Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit.

Und das auf Basis von Vorhandenem. Plastik beispielsweise. Oder Beton. So verhandelt die Ausstellung „Fantastic Plastic“ zwischen 8. Mai und 6. Juni (Herrengasse 26) unseren Umgang mit Konsum, Klimaschutz und Abfall. Am Beispiel von vielfältigen Designprodukten will die in Zusammenarbeit des Moscow Design Museum und der Creative Industries Styria entstandene Werkschau Bewusstsein für den (Recycling-)Wert des Rohstoffs Plastik schaffen.

Um Wiederverwertung geht es auch in der Ausstellung „Materialkreisläufe“, die bis 4. Juli im Grazer Haus der Architektur (HDA) zu sehen ist. Auch hier geht es um das Ende eines Produktlebens als Rohstoff für Neues, es geht um Umnutzungen und Systemkreisläufe vor dem Wissen um die Endlichkeit von Material- und Energieressourcen. Auch hier dienen aktuelle Phänomene wie Klimawandel, Verstädterung und Rohstoffverknappung als Rahmen für nachhaltigere Zugänge, die ihren ästhetischen Anspruch aber nicht aufgeben. Dass Design helfen kann, die Zukunft zu einem besseren Ort zu machen – also mehr zu sein als nur eine Behübschung, nämlich auch ökonomische und ökologische Relevanz zu entwickeln. Stuart Walker, der Keynote-Speaker beim (Online-)Symposium „Redesign the Future“ geht sogar noch einen Schritt weiter: Er nimmt Designer explizit in die Pflicht, gesellschaftliche Prozesse angstfrei mitzugestalten. Stuart ist Gastprofessor für nachhaltiges Design an der Kingston University in London und hat das „ImaginationLancaster Design Research Lab“ mitbegründet. Es gehe um „Design for the real world: offen, ehrlich und verantwortungsvoll“.

Wie Anker in die Wirklichkeit geworfen werden können, darüber wird im Anschluss in Panels zu den Themen „Future of Design Education“, „Changing Urban Climate“ und „Designing for People“ diskutiert.
In großen Zusammenhängen gedacht wird auch beim Workshop „Design for Revolution“ (2. Juni), wenn es um ganzheitliche Kreislaufwirtschaft in Kombination mit Design geht. Geliefert werden hier Einblicke und Ausblicke auf neue Circular-Design-Strategien.

Konkret und kreatürlich wird das im Rahmen von „Design in the City“. Ein Heimspiel. Denn außergewöhnliche Beispiele für Produktdesign warten dort, wo Design zu Hause ist: in den Grazer Design-Shops (eine covidderlaubte Öffnung vorausgesetzt). Die Palette reicht von Trinkflaschen und Skateboards über Sneaker bis zu Vasen, Lampen und Fliesen. Spätestens dort kann man sich mit der Gegenwart versöhnen.

Mehr Informationen:
www.designmonat.at

Fotocredit: Geopho

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