JUST-Redaktion|

Wirt­schafts­kli­ma bleibt rau

Die steirische Wirtschaft befindet sich weiterhin in einer rezessiven Phase. Das aktuelle Wirtschaftsbarometer der WKO Steiermark zeigt deutlich: Von einer stabilen Konjunkturerholung kann zum Jahresausklang 2025 keine Rede sein.

Stei­gen­de Kosten, globale Unsi­cher­hei­ten und struk­tu­rel­le Her­aus­for­de­run­gen prägen das regio­na­le Wirt­schafts­um­feld.

Wirt­schafts­kli­ma rutscht weiter ab

Die Erwar­tun­gen der stei­ri­schen Unter­neh­men haben sich im Ver­gleich zur Som­mer­um­fra­ge erneut ein­ge­trübt. Während 60,7 % der Betrie­be eine Ver­schlech­te­rung der aktu­el­len Lage melden, sehen ledig­lich 6 % eine Ver­bes­se­rung. Der resul­tie­ren­de Saldo von –54,7 Pro­zent­punk­ten bestä­tigt: Die Stim­mung bleibt frostig, eine klare Trend­wen­de ist nicht in Sicht.

Besorg­nis­er­re­gend ist vor allem der Blick nach vorne: Der Erwar­tungs­sal­do ver­schlech­tert sich von –26,6 auf –43,2 Pro­zent­punk­te. Die Mehr­heit blickt skep­tisch in die kom­men­den zwölf Monate.

Hohe Kosten belas­ten Wett­be­werbs­fä­hig­keit

In der Befra­gung nennen die Unter­neh­men vor allem Arbeits­kos­ten (75,7 %), Steuern und Abgaben (52,5 %), Büro­kra­tie (50,7 %) und hohe Ener­gie­kos­ten (48,8 %) als massive Brems­klöt­ze für die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung. Viele Betrie­be sehen ihre Inves­ti­ti­ons­be­reit­schaft und ihre Pro­fi­ta­bi­li­tät dadurch weiter geschwächt.

Ent­wick­lung nach zen­tra­len Wirt­schafts­in­di­ka­to­ren

Umsatz: leichte Sta­bi­li­sie­rung ohne echten Auf­schwung

Der Umsatz­sal­do liegt aktuell bei –4,1 Pro­zent­punk­ten, die Erwar­tun­gen mit –0,3 Pro­zent­punk­ten knapp an der Null­li­nie. Zwar melden 36 % der Betrie­be eine posi­ti­ve Umsatz­ent­wick­lung, doch 40,1 % mussten Rück­gän­ge hin­neh­men. Für 2025 rechnet der Groß­teil mit Sta­gna­ti­on.

Auf­trags­ein­gän­ge bleiben rück­läu­fig

Auch die Auf­trags­si­tua­ti­on zeigt ein ähn­li­ches Bild: Der aktu­el­le Saldo beträgt –12,3 Pro­zent­punk­te, der Erwar­tungs­sal­do –6,5 Pro­zent­punk­te. Damit fehlt wei­ter­hin der Impuls für eine nach­hal­ti­ge Kon­junk­tur­er­ho­lung.

Preis­ni­veau steigt weiter

Trotz schwa­cher Nach­fra­ge bleibt die Preis­dy­na­mik hoch. Die Ver­kaufs­preis­sal­den steigen auf 31,8 bzw. 32,3 Pro­zent­punk­te. Haupt­trei­ber sind Löhne, Gehäl­ter und Ener­gie­prei­se.

Inves­ti­tio­nen: Zurück­hal­tung domi­niert

Mit –10,5 Pro­zent­punk­ten (bisher) und –15,6 Pro­zent­punk­ten (erwar­tet) bleibt die Inves­ti­ti­ons­lau­ne gedämpft. 34,2 % der Unter­neh­men planen sogar eine weitere Reduk­ti­on. Neu­an­schaf­fun­gen erfol­gen haupt­säch­lich aus Ersatz­be­darf.

Beschäf­ti­gung: Arbeits­markt gerät unter Druck

Der Arbeits­markt prä­sen­tiert sich zuneh­mend ange­spannt. Der Beschäf­ti­gungs­sal­do liegt bei –1,7 Pro­zent­punk­ten, der Erwar­tungs­sal­do sinkt deut­lich auf –21,7 Pro­zent­punk­te. Viele Betrie­be rechnen mit wei­te­rem Per­so­nal­ab­bau.

Export: leichte Bes­se­rung, aber keine klare Trend­wen­de

Die Export­sal­den bewegen sich knapp unter der Null­li­nie. Zwar zeigen einige Betrie­be leichte Ver­bes­se­run­gen, doch 31,8 % rechnen mit einer wei­te­ren Ver­schlech­te­rung des Aus­lands­ge­schäfts.

Regio­na­le Unter­schie­de im stei­ri­schen Wirt­schafts­kli­ma

Die stärks­ten Ein­trü­bun­gen betref­fen die Süd-/West­stei­er­mark (–74,4) und die Ost­stei­er­mark (–60,9). Etwas opti­mis­ti­scher zeigt sich die Region Murau-Murtal, während Graz und die Hoch­stei­er­mark die pes­si­mis­tischs­ten Erwar­tungs­wer­te auf­wei­sen.

Wirt­schafts­la­ge nach Betriebs­grö­ße

Ein-Per­so­nen-Unter­neh­men: schwie­ri­ge Aus­gangs­la­ge

EPU leiden beson­ders unter der Wirt­schafts­la­ge. Der Umsatz­sal­do liegt bei –10,5 Pro­zent­punk­ten. Positiv: Die Erwar­tun­gen sind mit +15,3 Pro­zent­punk­ten besser als in anderen Grö­ßen­klas­sen.

Klein­un­ter­neh­men: Trend wieder nach unten

Mit einem Umsatz­sal­do von –9,2 Pro­zent­punk­ten und pes­si­mis­ti­schen Erwar­tun­gen ver­schlech­tert sich die Stim­mung erneut.

Mit­tel­un­ter­neh­men: kaum Hoff­nung auf Erho­lung

44,6 % melden Umsatz­rück­gän­ge, der Saldo sinkt auf –14,8 Pro­zent­punk­te. Nur die Umsatz­er­war­tun­gen zeigen mit +3,4 Pro­zent­punk­ten einen mini­ma­len Hoff­nungs­schim­mer.

Groß­un­ter­neh­men: leicht posi­ti­ve Signale

Groß­be­trie­be liegen mit einem Umsatz­sal­do von +16,3 Pro­zent­punk­ten im posi­ti­ven Bereich, doch auch hier über­wiegt Vor­sicht.

Was die Wirt­schaft jetzt fordert

Ent­las­tung & weniger Belas­tun­gen

  • Steuer- und abga­ben­freie Gehalts­er­hö­hun­gen

  • Keine neuen Steuern

  • Abschaf­fung auto­ma­ti­scher Bei­trags­er­hö­hun­gen

Ener­gie­prei­se senken

  • Ener­gie­preis­brem­se für ener­gie­in­ten­si­ve Betrie­be

  • Öster­reich­weit ein­heit­li­che Netz­kos­ten

Arbeits­markt moder­ni­sie­ren

  • Pen­si­ons­re­form nach däni­schem Modell

  • Eva­lu­ie­rung der stei­ri­schen Früh­pen­sio­nie­run­gen

Büro­kra­tie abbauen

  • Ent­rüm­pe­lung der Mate­ri­en­ge­set­ze

  • Schnel­le­re Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren

  • Effi­zi­en­te­re Struk­tu­ren

Zukunfts­pro­jekt AREA SÜD nutzen

Mit dem Groß­raum Graz–Klagenfurt ent­steht ein neuer wirt­schaft­li­cher Hotspot. Die WKO fordert eine gemein­sa­me regio­na­le Agenda – von Skills und Arbeits­markt über F&E und Infra­struk­tur bis hin zur Stand­ort­ver­mark­tung.

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