JUST-Redaktion|

Wirt­schafts­ba­ro­me­ter: Tal­soh­le durch­schrit­ten

Die Corona-Krise hat die stei­ri­schen Unter­neh­men schwer getrof­fen. Ob Umsatz, Auf­trags­la­ge, Preis­ni­veau, Inves­ti­tio­nen oder Beschäf­ti­gung: sämt­li­che Kon­junk­tur­da­ten liegen im neuen Wirt­schafts­ba­ro­me­ter der WKO Stei­er­mark auf einem his­to­ri­schen Tief­stand – aber mit ersten Aus­sich­ten auf Bes­se­rung. Bei den Geschäfts­er­war­tun­gen zeigen die Trend­pfei­le für die kom­men­den Monate nämlich nach oben. Eine Stim­mungs­auf­hel­lung, die sich auch bei der Ein­schät­zung des Wirt­schafts­kli­mas wider­spie­gelt. Während der Nega­tiv­sal­do hier aktuell noch bei ‑82,6 Pro­zent­punk­ten zu liegen kommt – 85,3 Prozent sehen gegen­über dem Vorjahr eine Ver­schlech­te­rung, 2,7 Prozent eine Bes­se­rung – beträgt der künf­ti­ge Erwar­tungs­sal­do nämlich ‑24,5 Pro­zent­punk­te. Das ist zwar noch immer ein klarer Minus­wert, aber auf deut­lich höherem Niveau. Ein Zeichen dafür, dass die wirt­schaft­li­che Tal­soh­le durch­schrit­ten sein könnte. „Unter­neh­mer sind grund­sätz­lich dem Opti­mis­mus ver­pflich­tet, müssen aber natür­lich auch rea­lis­tisch bleiben. Darum braucht es weitere Kon­junk­tur­im­pul­se, um Arbeits­plät­ze und damit Wohl­stand im Land weiter zu sichern“, betonen WKO Stei­er­mark Prä­si­dent Josef Herk und Direk­tor Karl-Heinz Der­noscheg.

Die Kon­junk­tur in der Stei­er­mark ist aktuell noch immer von Corona und den dadurch aus­ge­lös­ten Maß­nah­men geprägt – das zeigen die Zahlen des aktu­el­len Wirt­schafts­ba­ro­me­ters der WKO Stei­er­mark deut­lich. Nach einem durch­wegs posi­ti­ven Start ins Jahr 2020 wurde die hei­mi­sche Wirt­schaft durch das Virus jäh gebremst. Eine kon­junk­tu­rel­le Voll­brem­sung, die die Sal­den­wer­te zum bis­he­ri­gen Geschäfts­ver­lauf durch die Bank rot ein­ge­färbt hat. Im Detail: Gesamt­um­satz (-36,2 Pro­zent­punk­te), Auf­trags­la­ge (-34,3), Preis­ni­veau (-2,8), Inves­ti­tio­nen (-8,3) und Beschäf­ti­gung (-8,6) sind klar im Minus.

„Damit haben sich die Erwar­tun­gen aus unserer Früh­jahrs­um­fra­ge leider erfüllt“, erklärt WKO Stei­er­mark Prä­si­dent Josef Herk, der aber auch von einem „ersten Sil­ber­streif am Kon­junk­tur­him­mel“ zu berich­ten weiß. Denn beim Aus­blick auf die Geschäfts­er­war­tun­gen der kom­men­den Monate zeigen die Trend­pfei­le wieder nach oben. So steigt die Umsatz­er­war­tung von zuletzt ‑48,2 Pro­zent­punk­ten auf ‑3,0, die Auf­trags­la­ge von ‑43,1 auf +1,4, das Preis­ni­veau von ‑7,2 auf ‑0,7, die Inves­ti­tio­nen von ‑50,0 auf +0,1 und die Beschäf­ti­gung von ‑40,7 auf ‑20,3 Pro­zent­punk­te. „Damit bleiben die Sal­den­wer­te zwar größ­ten­teils im Minus­be­reich, zeigen aber einen deut­li­chen Auf­wärts­trend. Kommen keine wei­te­ren ein­schnei­den­den Corona-Maß­nah­men, könnte die wirt­schaft­li­che Tal­soh­le durch­schrit­ten sein“, zeigt sich Herk vor­sich­tig opti­mis­tisch. Denn die Ent­wick­lung sei noch von vielen Unsi­cher­hei­ten geprägt. Das zeigt auch die Ein­schät­zung des all­ge­mei­nen Wirt­schafts­kli­mas: Hier beträgt der Sal­do­wert aktuell ‑82,6 Pro­zent­punk­te, steigt aber in den Erwar­tun­gen für die kom­men­den Monate auf ‑24,5 Pro­zent­punk­te.

„Die Regie­rung hat in der Krise ent­schie­den gehan­delt. Gemein­sam mit den Sozi­al­part­nern wurden viele Maß­nah­men gesetzt, die noch schlim­me­re wirt­schaft­li­che Aus­wir­kun­gen ver­hin­dert haben. Auf dieser Basis können wir jetzt – wenn wir die Pan­de­mie in den Griff bekom­men — den wirt­schaft­li­chen Restart schaf­fen“, ist auch WKO Stei­er­mark Direk­tor Karl-Heinz Der­noscheg über­zeugt. Ins­ge­samt 820 stei­ri­sche Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer haben an der großen Kon­junk­tur­um­fra­ge teil­ge­nom­men. „Sie spie­gelt sämt­li­che Bran­chen, Regio­nen und Betriebs­grö­ßen wider und bietet dazu auch einen Über­blick zur Wirk­sam­keit der bis­he­ri­gen Corona-Maß­nah­men“, erklärt Der­noscheg.

Foto: WKO Stei­er­mark Prä­si­dent Josef Herk und Direk­tor Karl-Heinz Der­noscheg prä­sen­tie­ren das neue Wirt­schafts­ba­ro­me­ter (v.l.): „Die Corona-Krise hat die stei­ri­schen Unter­neh­men schwer getrof­fen. Aber die Tal­soh­le könnte hier durch­schrit­ten sein, wenn­gleich die Unsi­cher­hei­ten groß bleiben.“

Foto­credit: Fischer

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