JUST-Redaktion|

Wirt­schafts­ba­ro­me­ter: Stei­ri­sche Kon­junk­tur­lok nimmt wieder Fahrt auf

Unter den stei­ri­schen Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mern herrscht nach der Corona-Krise wieder Auf­bruchs­stim­mung. Ob Umsatz, Auf­trags­la­ge, Preis­ni­veau, Inves­ti­tio­nen oder Beschäf­ti­gung: sämt­li­che Kon­junk­tur­da­ten liegen im neuen Wirt­schafts­ba­ro­me­ter der WKO Stei­er­mark wieder im Posi­tiv­be­reich — und die Trend­pfei­le zeigen deut­lich nach oben. Ledig­lich das all­ge­mei­ne Wirt­schafts­kli­ma wird aktuell mit einem Gesamt­sal­do von ‑28,5 Pro­zent­punk­ten noch negativ beur­teilt, was nach ‑82,6 Pro­zent­punk­ten in der letzten Umfrage aber eben­falls einen klaren Auf­wärts­trend mar­kiert.

Für die kom­men­den Monate rechnen jeden­falls 57,7 Prozent mit einer Ver­bes­se­rung, von einer Ver­schlech­te­rung des Wirt­schafts­kli­mas gehen nur 16,3 Prozent aus. Unterm Strich ergibt das einen posi­ti­ven Erwar­tungs­sal­do von +41,4 Pro­zent­punk­ten. Ein deut­li­ches Zeichen dafür, dass die wirt­schaft­li­che Tal­soh­le durch­schrit­ten sein dürfte. „Unter­neh­mer sind grund­sätz­lich dem Opti­mis­mus ver­pflich­tet, müssen aber natür­lich auch rea­lis­tisch bleiben. Darum braucht es nach­hal­ti­ge Kon­junk­tur­im­pul­se, um Arbeits­plät­ze und damit Wohl­stand im Land weiter zu sichern“, betonen WKO Stei­er­mark Prä­si­dent Josef Herk und Direk­tor Karl-Heinz Der­noscheg.

Die stei­ri­sche Kon­junk­tur befin­det sich wieder im Auf­wärts­trend – das bestä­ti­gen die Zahlen aus dem aktu­el­len Wirt­schafts­ba­ro­me­ter der WKO Stei­er­mark. Sämt­li­che Trend­pfei­le zeigen hier nämlich wieder nach oben. Im Detail: Gesamt­um­satz (+1,9 Pro­zent­punk­te nach zuletzt ‑36,2), Auf­trags­la­ge (+14,7 Pro­zent­punk­te, zuletzt: ‑34,3), Preis­ni­veau (+44,3 Pro­zent­punk­te zu ‑2,8 in der letzten Umfrage), Inves­ti­tio­nen (+27,9 Pro­zent­punk­te, zuletzt: ‑8,3) und Beschäf­ti­gung (+6,7 Pro­zent­punk­te, zuletzt: ‑8,6 im Herbst). „Damit fallen die Rück­mel­dun­gen besser aus als erwar­tet“, freut sich WKO Stei­er­mark Prä­si­dent Josef Herk über die kon­junk­tu­rel­le Trend­um­kehr. Denn auch beim Aus­blick auf die Geschäfts­er­war­tun­gen für die kom­men­den Monate drehen alle Kon­junk­tur­pfei­le wieder nach oben – und zwar deut­lich. Die Erwar­tun­gen für den Gesamt­um­satz steigen auf +42,4 Pro­zent­punk­te, Auf­trags­la­ge auf +35,2, Preis­ni­veau auf +51,3, Inves­ti­tio­nen auf +25,7 und Beschäf­ti­gung auf +21,9 Pro­zent­punk­te. „Alle Sal­den­wer­te zeigen einen klaren Auf­wärts­trend. Kommen keine wei­te­ren ein­schnei­den­den Corona-Maß­nah­men, könnte ein nach­hal­ti­ger Wachs­tums­kurs ein­ge­lei­tet werden“, so Herk. Wobei es auch noch Unsi­cher­hei­ten gibt, wie die Ein­schät­zung des all­ge­mei­nen Wirt­schafts­kli­mas zeigt: Hier befin­det sich der Sal­do­wert mit ‑28,5 Pro­zent­punk­ten als ein­zi­ger noch im Nega­tiv­be­reich, wobei auch dieser Minus­wert nach zuletzt ‑82,6 Pro­zent­punk­ten einem deut­li­chen Auf­wärts­trend ent­spricht. Für die kom­men­den Monate zeich­net sich jeden­falls eine äußerst posi­ti­ve Ent­wick­lung ab, denn der Erwar­tungs­sal­do für das stei­ri­sche Wirt­schafts­kli­ma steigt auf +41,4 Pro­zent­punk­te.

Ein Beleg dafür, dass der Kurs und die Hilfs­maß­nah­men gefruch­tet haben. „Die Regie­rung hat in der Krise ent­schie­den gehan­delt. Gemein­sam mit den Sozi­al­part­nern wurden viele Maß­nah­men gesetzt, die schlim­me­re wirt­schaft­li­che Aus­wir­kun­gen ver­hin­dert haben. Es freut mich, dass wir als WKO hier ent­schei­dend mit­hel­fen konnten, etwa was die Abwick­lung des Här­te­fall­fonds angeht oder was die Logis­tik und Ver­tei­lung der kos­ten­lo­sen Anti­gen­tests für Betrie­be betrifft. Auf dieser Basis können wir jetzt – wenn wir die Pan­de­mie im Griff behal­ten – den wirt­schaft­li­chen Restart schaf­fen“, ist auch WKO Stei­er­mark Direk­tor Karl-Heinz Der­noscheg über­zeugt. Ins­ge­samt 754 stei­ri­sche Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer haben an der großen Kon­junk­tur­um­fra­ge teil­ge­nom­men. „Sie spie­gelt sämt­li­che Bran­chen, Regio­nen und Betriebs­grö­ßen wider und wird zwei Mal jähr­lich erhoben“, so Der­noscheg.

So schät­zen Unter­neh­mer die Geschäfts­ent­wick­lung ein

UMSATZ. Die stei­ri­sche Kon­junk­tur zieht wieder an, das zeigt sich deut­lich beim Gesamt-umsatz. Befan­den sich die Salden für Früh­jahr und Herbst 2020 noch auf einem Rekord­tief, so kommt der Wert hier aktuell auf +1,9 Pro­zent­punk­te. Noch posi­ti­ver: der Aus­blick. Die erwar­te­te Umsatz­ent­wick­lung liegt mit einem Saldo von +42,4 Pro­zent­punk­ten sogar beinahe auf dem Niveau der Boom­jah­re 2017 und 2018. Im Detail gehen 51,8% der Unter­neh­men davon aus, dass der Gesamt­um­satz in den nächs­ten 12 Monaten steigen wird, mit einem Umsatz­rück­gang rechnen dagegen nur 9,3% der Unter­neh­men.

AUF­TRAGS­LA­GE. Die Ent­wick­lung der Auf­trags­la­ge ent­spricht dem stei­ri­schen Gesamt­bild. Nach einem Corona beding­ten schar­fen Ein­bruch gibt es im Früh­jahr 2021 klare Anzei­chen für einen Auf­wärts­trend. Sowohl in Bezug auf die ver­gan­ge­nen als auch die kom­men­den 12 Monate gibt es Posi­tiv­sal­den zu ver­zeich­nen. Mit einem Ergeb­nis von +14,7 Pro­zent­punk­ten ist der bis­he­ri­ge Saldo zwar noch von den Top-Werten ver­gan­ge­ner Jahre ent­fernt, stellt aber eine ordent­li­che Ver­bes­se­rung dar. Diese erfreu­li­che Ent­wick­lung dürfte sich auch künftig fort­set­zen: Beinahe die Hälfte der Unter­neh­men (47,3%) geht davon aus, dass sich die Auf­trags­la­ge ver­bes­sern wird, 12,1% bleiben wei­ter­hin skep­tisch.

PREISE. Steil nach oben geht es mit den Preis­sal­den. Grund dafür dürften u.a. Lie­fer­ket­ten­pro­ble­me im Roh­stoff­be­reich sein. Sowohl in Bezug auf das bis­he­ri­ge als auch in Hin­blick auf das erwar­te­te Preis­ni­veau schnel­len die Sal­den­wer­te in die Höhe (bisher: +44,3 Pro­zent­punk­te; erwar­tet: +51,3 Pro­zent­punk­te). Für die kom­men­den 12 Monate gehen 56,1% der befrag­ten Betrie­be von einer Preis­er­hö­hung und nur 4,8% von einer Preis­sen­kung aus.

INVES­TI­TIO­NEN. Auch im Inves­ti­ti­ons­be­reich ist in der aktu­el­len Umfrage wieder deut­lich mehr Dynamik zu erken­nen. Dieser Auf­wärts­trend lässt sich bereits seit Herbst 2020 beob­ach­ten, mitt­ler­wei­le werden sowohl beim bis­he­ri­gen als auch beim erwar­te­ten Inves­ti­ti­ons­vo­lu­men klar posi­ti­ve Sal­den­wer­te ver­bucht. Hin­sicht­lich der ver­gan­ge­nen 12 Monate liegt der Wert mit +27,9 Pro­zent­punk­ten wieder auf solidem Niveau (46,2% ver­zeich­nen gestie­ge­ne Inves­ti­tio­nen, 18,3% gesun­ke­ne). Der Inves­ti­ti­ons-Erwar­tungs­sal­do erreicht mit einem Ergeb­nis von +25,7 Pro­zent­punk­ten sogar einen neuen Höchst­wert seit 2011 (Inves­ti­tio­nen werden steigen: 41,5%; sinken: 15,8%). Nur in 10,2% der Unter­neh­men sind keine Inves­ti­tio­nen geplant, mehr als die Hälfte möchte künftig Neu­in­ves­ti­tio­nen tätigen. Dabei spielen vor allem die Berei­che Inno­va­ti­on und Digi­ta­li­sie­rung eine wesent­li­che Rolle.

BESCHÄF­TI­GUNG. Vom stei­ri­schen Arbeits­markt gibt es erst­mals wieder posi­ti­ve Signale. Nachdem dieser trotz Gegen­maß­nah­men, wie z.B. der Corona-Kurz­ar­beit, massiv unter Druck geraten ist, melden viele Betrie­be wieder stei­gen­de Beschäf­ti­gungs­zah­len. Konkret haben 25,8% der befrag­ten Unter­neh­men ihr Per­so­nal wieder auf­ge­stockt. Dem­entspre­chend liegt auch der bis­he­ri­ge Saldo mit +6,7 Pro­zent­punk­ten wieder im posi­ti­ven Bereich. Knapp ein Drittel der Unter­neh­men (32,0%) planen in naher Zukunft die Auf­nah­me wei­te­rer Mit­ar­bei­ter, 10,1% gehen von einem Per­so­nal­ab­bau aus. Der Erwar­tungs­sal­do für Beschäf­ti­gung (+21,9 Pro­zent­punk­te) befin­det sich damit in der Stei­er­mark erst­mals seit Beginn der Corona-Krise wieder auf solidem Niveau. Auf­grund des Kon­junk­tur­auf­schwungs und des bestehen­den „Mis­match“ von ange­bo­te­nen und nach­ge­frag­ten Qua­li­fi­ka­tio­nen rückt daher auch das Thema Fach­kräf­te­man­gel wieder massiv in den Vor­der­grund.

EXPORT. Die Export­wirt­schaft war schon früher als andere Berei­che von der Pan­de­mie und deren Aus­wir­kun­gen betrof­fen. Durch das schnel­le Wie­der­hoch­fah­ren der Wirt­schaft in China und ein mas­si­ves Kon­junk­tur­pa­ket in den USA ist die Welt­wirt­schaft wieder auf den Wachs­tums­pfad zurück­ge­kehrt. Das beflü­gelt nun auch die stei­ri­sche Kon­junk­tur. Lagen die Export­sal­den im Herbst 2020 noch deut­lich unter der Null­li­nie, fallen diese in der aktu­el­len Umfrage mit +1,7 Pro­zent­punk­ten schon wieder knapp positiv aus (gestie­gen: 32,7%; gesun­ken: 31,0%). Den nächs­ten 12 Monaten sehen die Expor­teu­re äußerst zuver­sicht­lich ent­ge­gen: 62,4% der Unter­neh­men rechnen mit einem Anstieg ihres Außen­han­dels­um­sat­zes, wohin­ge­gen nur 1,5% von einem Rück­gang aus­ge­hen. Der daraus resul­tie­ren­de Erwar­tungs­sal­do erreicht mit +60,9 Pro­zent­punk­ten seinen bis­he­ri­gen Höchst­stand seit Herbst 2007.

Wirt­schafts­kli­ma in den Regio­nen

Die Ein­schät­zun­gen in Bezug auf das bis­he­ri­ge Wirt­schafts­kli­ma haben sich gegen­über der letzten Umfrage zwar quer durchs ganze Land ver­bes­sert, trotz­dem muss dieses als unter­kühlt bezeich­net werden. Vor allem den Unter­neh­men in der Hoch­stei­er­mark (Saldo bisher:  ‑71,6 Pro­zent­punk­te) und im Groß­raum Graz (-50,5) machte die ange­spann­te Wirt­schafts­si­tua­ti­on zu schaf­fen, hier über­wie­gen die nega­ti­ven Rück­mel­dun­gen am deut­lichs­ten. Die Erwar­tun­gen geben aber Anlass zur Hoff­nung: Alle Erwar­tungs­sal­den befin­den sich in der Umfrage wieder klar im posi­ti­ven Bereich. Vor allem in Liezen (Erwar­tungs­sal­do: +48,9 Pro­zent­punk­te), in der Ost­stei­er­mark (+47,0) und in der Region Murau-Murtal (+45,4) zeigen sich die Betrie­be opti­mis­tisch gestimmt. Die größte Zurück­hal­tung ist in der Süd-/West­stei­er­mark zu beob­ach­ten, wo der Erwar­tungs­sal­do aktuell bei +25,5 Pro­zent­punk­ten zu liegen kommt.

Geschäfts­la­ge nach Betriebs­grö­ße

EIN-PER­SO­NEN-UNTER­NEH­MEN. Trotz eines umfas­sen­den Wirt­schafts­hil­fe­pa­ke­tes seitens der öffent­li­chen Hand wurden die Ein-Per­so­nen-Unter­neh­men (EPU) sehr stark von der Corona-Krise getrof­fen. Dies spie­gelt sich auch in der Ein­schät­zung des Gesamt­um­sat­zes der letzten 12 Monate wider. Mit einem Nega­tiv­sal­do von ‑47,6 Pro­zent­punk­ten ist die Ein­schät­zung die schlech­tes­te im Grö­ßen­klas­sen­ver­gleich (Umsatz bisher gesun­ken: 62,8%; gestie­gen: 15,2%). Die Umsatz­er­war­tun­gen für die kom­men­den 12 Monate fallen hin­ge­gen besser aus: 30,3% der befrag­ten Ein-Per­so­nen-Unter­neh­men gehen von einer Umsatz­stei­ge­rung aus, 21,4% rechnen hin­ge­gen wei­ter­hin mit einer nach­tei­li­gen Ent­wick­lung. Der daraus resul­tie­ren­de Erwar­tungs­sal­do liegt mit +9,0 Pro­zent­punk­ten wieder über der Null­li­nie.

KLEIN­UN­TER­NEH­MEN. Die bis­he­ri­gen Ein­schät­zun­gen der stei­ri­schen Klein­un­ter­neh­men stehen deut­lich im Zeichen der Covid-19-Pan­de­mie. Die Ent­wick­lung des Gesamt­um­sat­zes der ver­gan­ge­nen 12 Monate wurde mit einem Saldo von ‑22,4 Pro­zent­punk­ten über­wie­gend negativ bewer­tet (gestie­gen: 25,8%; gesun­ken: 48,2%). In Bezug auf die Zukunft zeigen sich die Klein­un­ter­neh­men aber sicht­lich opti­mis­ti­scher als im Herbst 2020: 37,3% gehen davon aus, ihren Umsatz künftig stei­gern zu können, während 15,0% mit einem wei­te­ren Umsatz­rück­gang rechnen. Der Erwar­tungs­sal­do liegt somit bei soliden +22,3 Pro­zent­punk­ten. In etwa jeder fünfte Klein­un­ter­neh­mer traut sich im Mai 2021 keine Pro­gno­se über den wei­te­ren Geschäfts­ver­lauf abzu­ge­ben.

MIT­TEL­UN­TER­NEH­MEN. Die stei­ri­schen Mit­tel­be­trie­be sind ver­gleichs­wei­se gut durch die Krise gekom­men, die Salden zum bis­he­ri­gen Geschäfts­ver­lauf fallen positiv aus: 55,6% der befrag­ten Unter­neh­men konnten in den ver­gan­ge­nen 12 Monaten ihren Umsatz stei­gern, während 20,8% mit den Aus­wir­kun­gen der Covid-19-Ein­däm­mungs­maß­nah­men zu kämpfen hatten (Saldo bisher: +34,9 Pro­zent­punk­te). Auch Erwar­tun­gen an die kom­men­den 12 Monate sind von Opti­mis­mus getra­gen: 66,4% rechnen mit einer Umsatz­stei­ge­rung, nur 3,6% gehen von einem Umsatz­rück­gang aus (Erwar­tungs­sal­do: +62,9 Pro­zent­punk­te).

GROSS­UN­TER­NEH­MEN. Im Bereich der Groß­un­ter­neh­men stehen die Zeichen eben­falls auf Kon­junk­tur­auf­schwung. Der Umsatz ist zwar in den letzten Monaten noch über­wie­gend gesun­ken (gesun­ken: 43,2%; gestie­gen: 28,4%; Saldo bisher damit ‑14,8 Pro­zent­punk­te), die Erwar­tun­gen geben aber Anlass zur Hoff­nung: 47,3% rechnen mit einem stei­gen­den und nur 11,0% mit einem sin­ken­den Gesamt­um­satz im wei­te­ren Jah­res­ver­lauf. Der Erwar­tungs­sal­do erzielt damit im Früh­jahr 2021 ein erfreu­li­ches Ergeb­nis von +36,2 Pro­zent­punk­ten. Treiber dieser posi­ti­ven Stim­mung ist vor allem die Ent­wick­lung im Export­be­reich, wo der Erwar­tungs-saldo der Groß­un­ter­neh­men opti­mis­ti­sche +59,2 Pro­zent­punk­te beträgt.

Fach­kräf­te als Fla­schen­hals für Auf­schwung: Wirt­schaft fordert Maß­nah­men

Damit diese nega­ti­ven Aus­sich­ten zu keinem wei­te­ren Arbeits­platz- und damit Wohl­stands­ver­lust werden, brauche es zusätz­li­che kon­junk­tur­be­le­ben­de Maß­nah­men, sind Herk und Der­noscheg über­zeugt: „Wir müssen die Abwärts­spi­ra­le durch­bre­chen und die Kon­junk­tur­lok wieder in Fahrt bringen. Dafür braucht es zum einen wieder Ver­trau­en und Plan­bar­keit, zum anderen inves­ti­ti­ons­för­dern­de Impulse. Die Politik hat in der Krise schnell und ent­schie­den reagiert, sel­bi­ges erwar­ten wir uns jetzt auch für den wirt­schaft­li­chen Restart“, betonen Herk und Der­noscheg unisono. Die Exper­ten der WKO Stei­er­mark haben dafür ein ent­spre­chen­des Maß­nah­men­pa­ket geschnürt, hier die wich­tigs­ten Kern­punk­te im Über­blick:

FACH­KRÄF­TE: Maß­nah­men­pa­ket zur Fach­kräf­te­si­che­rung umset­zen!

  • Mobi­li­sie­rung des vor­han­de­nen Arbeits­kräf­te­po­ten­zi­als (über­re­gio­na­le Ver­mitt­lung for­cie­ren, Reform des Arbeits­lo­sen­gel­des, Talent­cen­ter Plus, Bil­dungs­ka­renz refor­mie­ren, Teil­kran­ken­stand ein­füh­ren etc.)
  • Qua­li­fi­zier­te Zuwan­de­rung ver­ein­fa­chen
  • Stei­ri­sche Corona-Stif­tung in Koope­ra­ti­on mit Wirt­schaft umset­zen
  • Lehr­lings­aus­bil­dung stärken & Euro-Skills als Impuls­ge­ber nutzen

NACH­HAL­TIG­KEIT: Vor­han­de­ne Poten­zia­le im Umwelt­be­reich heben!

  • Trans­for­ma­ti­on durch Impulse: Fonds für die Dekar­bo­ni­sie­rung der öster­rei­chi­schen Indus­trie­sek­to­ren
  • Tech­no­lo­gie­neu­tra­li­tät: kon­kre­te Ziel­vor­ga­ben, statt ein­sei­ti­ger For­cie­rung von Tech­no­lo­gien
  • Ausbau erneu­er­ba­re Energie: Imple­men­tie­rung des Sach­pro­gram­mes Erneu­er­ba­re Energie auf Lan­des­ebe­ne (inkl. Nutzung des JTF-För­der­pro­gram­mes)
  • For­cie­rung der ther­mi­schen Sanie­rung

INVES­TI­TIO­NEN & SICHER­HEIT: Lang­fris­ti­ge Per­spek­ti­ve für Wirt­schaft schaf­fen!

  • Keine neuen Steuern und Belas­tun­gen für Unter­neh­men
  • Anpas­sung der Bilan­zie­rungs­vor­schrif­ten
  • Unter­neh­mens­na­he Gestal­tung der Rück­zah­lung von gestun­de­ten Bei­trä­gen
  • Ein­füh­rung eines 20-pro­zen­ti­gen Inves­ti­ti­ons­frei­be­tra­ges als Nach­fol­ge­maß­nah­me zur Inves­ti­ti­ons­prä­mie

2021 und 2022: Das sind die größten Her­aus­for­de­run­gen

Abge­fragt wurde im Rahmen des Wirt­schafts­ba­ro­me­ters auch, wann die Betrie­be davon aus­ge­hen das Vor­kri­sen­ni­veau wieder zu erlan­gen. 38,0% der stei­ri­schen Unter­neh­men geben an, dieses bereits erreicht zu haben, 32,1% gehen davon im kom­men­den Jahr aus. Weitere 19,3% schät­zen, dass das bis zu drei Jahre brau­chen wird, 6,2% sogar mehr als diese Zeit und 4,5% gehen davon aus, dass sie dieses Niveau nicht mehr errei­chen können. Die Folgen der Covid-19-Krise sind jeden­falls nach wie vor – trotz der nun bes­se­ren Kon­junk­tur­aus­sich­ten – spürbar. Sie machen sich aller­dings zum Teil anders bemerk­bar als ins­ge­heim erwar­tet. Nach­ge­fragt nach den größten Her­aus­for­de­run­gen für die Jahre 2021 und 2022, treten Berei­che in den Vor­der­grund, die die hei­mi­sche Wirt­schaft schon länger beglei­ten. Trotz einer nach wie vor ange­spann­ten Arbeits­markt­la­ge sehen die Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer die größte Her­aus­for­de­rung im Fach­kräf­te­man­gel. Fast 82% der Befrag­ten sehen sich hier mit Pro­ble­men kon­fron­tiert. Mit deut­li­chem Abstand folgen Lie­fer­ket­ten­eng­päs­se (56,9%) und Arbeits­kos­ten (51,7%) im Ranking der größten Her­aus­for­de­run­gen. Zum Teil sehen die stei­ri­schen Unter­neh­men auch bei den Roh­stoff­prei­sen und Vor­leis­tun­gen (40,2%) Pro­ble­me. Rei­se­be­schrän­kun­gen bzw. ‑war­nun­gen werden nur mehr von jedem Dritten kri­tisch gesehen. Finanz- bzw. finan­zie­rungs­sei­tig scheint es hin­ge­gen derzeit kaum Pro­ble­me zu geben: Nur knapp jeder Zehnte sieht Liqui­di­täts­eng­päs­se und gar nur 1,9% eine mög­li­che Insol­venz als Her­aus­for­de­rung für die nahe Zukunft seines Unter­neh­mens.

 

Foto: WKO Stei­er­mark Prä­si­dent Josef Herk (r.) und Direk­tor Karl-Heinz Der­noscheg prä­sen­tie­ren das neue Wirt­schafts­ba­ro­me­ter

Foto­credit: Fischer

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