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Wirt­schafts­ba­ro­me­ter: Nach­las­sen­de Dynamik bei sta­bi­ler Geschäfts­la­ge

Im aktu­el­len Wirt­schafts­ba­ro­me­ter der WKO Stei­er­mark sinkt der Posi­tiv­sal­do beim Wirt­schafts­kli­ma zwar von +41,9 auf +14,4 Pro­zent­punk­te, dafür zeigen sich aber die Detail­wer­te, was Umsatz, Auf­trags­la­ge, Preis-niveau, Inves­ti­tio­nen oder Beschäf­ti­gung betrifft, höchst stabil. Mehr noch: Nicht wenige Trend­pfei­le zeigen hier sogar nach oben. „Von einer nach­hal­ti­gen Kon­junk­tur­ein­trü­bung kann also keine Rede sein“, betont WKO Stei­er­mark Prä­si­dent Josef Herk. Aller­dings müsse man die Signale auch ernst nehmen. „Wir brau­chen eine rasche Umset­zung der eigent­lich schon beschlos­se­nen Steu­er­re­form, um die Dynamik wieder anzu­kur­beln.“

Die stei­ri­sche Kon­junk­tur prä­sen­tiert sich zur Jah­res­mit­te wei­ter­hin stabil, wenn­gleich sich die all­ge­mei­ne Wirt­schafts­dy­na­mik weiter abge­schwächt hat – das zeigen die Zahlen des aktu­el­len Wirt­schafts­ba­ro­me­ters der WKO Stei­er­mark. Demnach schät­zen die Unter­neh­mer alle abge­frag­ten Para­me­ter erneut positiv ein, viel­fach sogar über den Werten der letzten Umfrage. Im Detail: Beim bis­he­ri­gen Umsatz beträgt der Posi­tiv­sal­do +49,7 Pro­zent­punk­te (Herbst 2018: +46,8), bei der Auf­trags­la­ge +41,7 Pro­zent­punk­te (+46,8), beim Preis­ni­veau +45,8 Pro­zent­punk­te (+31,4), bei den Inves­ti­tio­nen +30,9 Pro­zent­punk­te (+23,9) und bei der Beschäf­ti­gung +38,7 Pro­zent­punk­te (+30,6). „Alles in allem solide Kon­junk­tur­da­ten“, betont WKO-Stei­er­mark-Prä­si­dent Josef Herk. Aller­dings mit einem Manko: Bei der Frage nach dem all­ge­mei­nen Wirt­schafts­kli­ma sinkt der Posi­tiv­sal­do von +41,9 auf +14,4 Pro­zent­punk­te. Und bei den Erwar­tun­gen liegt der Sal­do­wert hier mit ‑4,1 Pro­zent­punk­ten erst­mals seit drei Jahren wieder im Nega­tiv­be­reich. Konkret gehen 22,9 Prozent der befrag­ten Unter­neh­mer von einer Ver­schlech­te­rung des Wirt­schafts­kli­mas und 18,8 Prozent von einer Bes­se­rung aus – der große Rest erwar­tet keine gra­vie­ren­den Ände­run­gen.

Ins­ge­samt 751 stei­ri­sche Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer haben an dieser großen Kon­junk­tur­um­fra­ge teil­ge­nom­men. „Sie spie­gelt sämt­li­che Bran­chen, Regio­nen und Betriebs­grö­ßen wider und lässt darüber hinaus auch einen Ver­gleich mit bun­des­wei­ten Daten zu“, erklärt Karl-Heinz Der­noscheg, Direk­tor der WKO Stei­er­mark. Für Der­noscheg zeigen die Daten ein klares Bild: „Auch wenn sich die wirt­schaft­li­che Dynamik ver­lang­samt hat, ist zum jet­zi­gen Zeit­punkt mit Sicher­heit keine Kri­sen­stim­mung ange­sagt. Die Lage hat sich viel mehr auf einem guten Level sta­bi­li­siert, wie die Kon­junk­tur­da­ten im Detail zeigen.“

So schät­zen die Unter­neh­mer die Geschäfts­ent­wick­lung ein

UMSATZ. Im aktu­el­len Wirt­schafts­ba­ro­me­ter melden 65,2% der stei­ri­schen Unter­neh­mer einen Anstieg und 15,5% einen Rück­gang ihres bis­he­ri­gen Gesamt­um­sat­zes. Der daraus resul­tie­ren­de Saldo steigt somit gegen­über der letzten Umfrage von +46,8 auf +49,7 Pro­zent­punk­te. Sel­bi­ges gilt für die erwar­te­te Umsatz­ent­wick­lung, hier beträgt der Saldo +35,8 Pro­zent­punk­te (Herbst 2018: +26,2 Pro­zent­punk­te). Konkret rechnen 41,7% der befrag­ten Unter­neh­men in der Stei­er­mark in den kom­men­den Monaten mit einer Umsatz­stei­ge­rung und nur 5,9% mit einem Rück­gang.

AUF­TRAGS­LA­GE. Auch die Salden zur Auf­trags­la­ge erwei­sen sich in der aktu­el­len Umfrage als erfreu­lich. Der Saldo zur bis­he­ri­gen Ent­wick­lung (41,7 Pro­zent­punk­te) büßt zwar leicht ein (Herbst 2018: +46,8 Pro­zent­punk­te), doch der Aus­blick ist positiv: 30,7 Prozent der befrag­ten Unter­neh­mer gehen in der Stei­er­mark von einer stei­gen­den Auf­trags­la­ge in den kom­men­den Monaten aus, 7,4 Prozent von einer Ver­schlech­te­rung. Damit steigt der Posi­tiv­sal­do von zuletzt +14,0 auf +23,3 Pro­zent­punk­te.

PREISE. Einen starken Auf­wärts­trend gibt es auch beim Preis­ni­veau: Der Saldo des bis­he­ri­gen Preis­ni­veaus steigt von +31,4 auf +45,8 Pro­zent­punk­te. In Bezug auf die nächs­ten zwölf Monate rechnen 47,7% der befrag­ten Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer mit einer (wei­te­ren) Erhö­hung ihrer Pro­dukt­prei­se, mit einer Preis­sen­kung dagegen sehen sich 7,0% kon­fron­tiert. Der Erwar­tungs­sal­do in diesem Segment steigt damit gegen­über dem letzten Wirt­schafts­ba­ro­me­ter von +33,3 auf +40,8 Pro­zent­punk­te.

INVES­TI­TIO­NEN. Während bisher kräftig inves­tiert wurde (Inves­ti­ti­on sind gestie­gen: 40,3%; gesun­ken: 9,4%), dürfte die Inves­ti­ti­ons­kon­junk­tur künftig abflau­en. 24,5% rechnen mit einer (wei­te­ren) Aus­wei­tung ihres Inves­ti­ti­ons­vo­lu­mens, 16,6% gehen hin­ge­gen von einem Rück­gang aus. Der Erwar­tungs­sal­do sinkt damit auf 7,9 Pro­zent­punk­te und liegt klar unter den Ergeb­nis­sen der letzten vier Umfra­gen. Positiv her­vor­zu­he­ben ist jedoch, dass 57,2% der inves­ti­ti­ons­ge­neig­ten Betrie­be künftig Neu­in­ves­ti­tio­nen tätigen werden.

BESCHÄF­TI­GUNG. Obwohl sich die Wachs­tums­dy­na­mik mitt­ler­wei­le ver­rin­gert hat, sucht die stei­ri­sche Wirt­schaft wei­ter­hin Arbeits­kräf­te. 26,7% der befrag­ten Unter­neh­men planen ihr Per­so­nal in den kom­men­den Monaten auf­zu­sto­cken, wohin­ge­gen 11,1% eher von einer sin­ken­den Beschäf­tig­ten­zahl aus­ge­hen. Der Erwar­tungs­sal­do (15,7 Pro­zent­punk­te) bleibt somit auch im Früh­jahr 2019 klar positiv, bei Fach­kräf­ten ist wei­ter­hin mit einem Mangel zu rechnen.

EXPORT. Die Export­wirt­schaft konnte in den ver­gan­ge­nen zwei Jahren beson­ders von der dyna­mi­schen Ent­wick­lung der Welt­wirt­schaft pro­fi­tie­ren. Diese hat aber mitt­ler­wei­le an Schwung ver­lo­ren, was sich nun auch auf die stei­ri­schen Export­be­trie­be aus­wir­ken dürfte. Während bisher 56,6% der befrag­ten Export­un­ter­neh­men stei­gen­de Export­um­sät­ze ver­bu­chen konnten, zeigen sich für die kom­men­den Monate ver­gleichs­wei­se noch 30,1% opti­mis­tisch. Der Erwar­tungs­sal­do fällt mit 23,9 Pro­zent­punk­ten zwar besser aus als gegen Jah­res­en­de 2018, bleibt aber hinter den Spit­zen­wer­ten des Betrach­tungs­zeit­rau­mes zurück. Deut­li­che Ein­bu­ßen sind damit zwar nicht zu erwar­ten, Jubel­mel­dun­gen aller­dings auch nicht.

Foto­credit: Fischer

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