„Wir stellen viele Fragen und hören genau zu“

Philipp Boruta, Schoellerbank-Direktor in Graz, über erfolgreiches Investieren trotz – oder gerade wegen – multipler Krisen.

Was ist aus Ihrer Sicht im Private Banking heute relevant?

Philipp Boruta / Gerade in Kri­sen­si­tua­tio­nen legen Anle­ge­rin­nen und Anleger großen Wert auf pro­fes­sio­nel­les Ver­mö­gens­ma­nage­ment. Bei Kurs­schwan­kun­gen treffen viele oft unüber­leg­te Ent­schei­dun­gen, weil sie einen Kon­troll­ver­lust befürch­ten. Emotionen sind aber meist ein schlech­ter Ratgeber bei der Geld­an­la­ge. Wir als pro­fes­sio­nel­le Ver­mö­gens­ver­wal­ter sehen es daher als unsere Ver­ant­wor­tung, stets nach ratio­na­len Über­le­gun­gen zu handeln. Im Schoel­ler­bank-Wealth-Manage­ment setzen wir einen markt­füh­ren­den, ganz­heit­li­chen Bera­tungs­an­satz in kon­se­quen­ter und pro­fes­sio­nel­ler Art und Weise um. Dazu muss man verstehen, dass die indi­vi­du­el­len Bedürf­nis­se ver­mö­gen­der Menschen vor allem von den per­sön­li­chen Lebens­um­stän­den wie Alter, Beruf, Fami­li­en­stand, Wohnort, Zukunfts­plä­nen und ‑zielen und vielen weiteren Faktoren beein­flusst werden.

Wie kann man all diesen Faktoren Rechnung tragen?

BP / Dafür bieten wir als erfah­re­ner Wealth-Manager umfang­rei­che Lösungen an. Bei­spiels­wei­se mit Finanz- und Liqui­di­täts­pla­nung, Anla­ge­kon­zep­ten für unter­neh­me­ri­sche Pri­vat­kun­den, Nachfolge- und Vor­sor­ge­pla­nung unter Ein­bin­dung von Notaren oder Rechts­an­wäl­ten, Gene­ra­tio­nen­ge­sprä­chen zur Regelung der Ver­mö­gens­wei­ter­ga­be, Unter­stüt­zung bei Immo­bi­li­en­trans­ak­tio­nen oder einem eigenen Stif­tungs­kom­pe­tenz­zen­trum. Bei hohem Anla­ge­be­darf legen wir eigene Spe­zi­al­fonds in unserer Kapi­tal­an­la­ge­ge­sell­schaft Schoel­ler­bank Invest auf.

Auf welche Parameter ist bei der Ver­mö­gens­ver­wal­tung grund­sätz­lich zu achten?

BP / Am Beginn steht immer eine indi­vi­du­el­le und struk­tu­rier­te Bedürf­nis­ana­ly­se anhand der jewei­li­gen per­sön­li­chen Situation. Wir stellen viele Fragen und hören genau zu. Mit diesem Wissen fokus­sie­ren wir die per­sön­li­chen Ziele und berück­sich­ti­gen dabei laufend relevante Markt­chan­cen. Auf dieser Basis erstellen wir ein maß­ge­schnei­der­tes Anla­ge­kon­zept. Basierend auf dem obersten Leitsatz „Inves­tie­ren statt Spe­ku­lie­ren“ hat die Schoel­ler­bank von Anfang an auch inter­na­tio­nal über Länder, Branchen und Wäh­rungs­räu­me hinweg inves­tiert, aber stets auf lang­fris­ti­ge und ertrag­rei­che Ver­an­la­gun­gen gesetzt.

Wir leben in einer Zeit multipler Kri­sen­sze­na­ri­en und volatiler poli­ti­scher Ver­hält­nis­se. Wie kann man unter diesen Umständen Vermögen sichern und vermehren?

BP / Wir von der Schoel­ler­bank haben unsere Kundinnen und Kunden seit drei Jahr­zehn­ten durch eine Vielzahl an Kri­sen­pha­sen erfolg­reich begleitet. Insofern sehen wir keine Zei­ten­wen­de hin­sicht­lich unserer Strategie zum Ver­mö­gens­er­halt. Eher im Gegenteil: Werte wie Sicher­heit, Ver­läss­lich­keit und Sta­bi­li­tät zählen heute mehr denn je und bleiben auch in Zukunft untrenn­bar mit unserer Phi­lo­so­phie verbunden. Zwei­fels­oh­ne sind die Rah­men­be­din­gun­gen, ins­be­son­de­re die geo­po­li­ti­schen, seit einiger Zeit her­aus­for­dernd. Auch im heurigen Super­wahl­jahr beob­ach­ten wir die wirt­schafts­po­li­ti­schen Vorgänge genau. Die trei­ben­den Kräfte an den Börsen sind in der Regel aber die Anle­ger­stim­mung sowie die Bewer­tun­gen und die monetären Maßnahmen der Noten­ban­ken. Aus meiner lang­jäh­ri­gen Erfahrung kann ich sagen, dass es weitaus sinn­vol­ler ist, sich intensiv mit den ver­schie­de­nen Invest­ment­mög­lich­kei­ten zu beschäf­ti­gen, anstatt sich zu sehr auf mögliche Kri­sen­sze­na­ri­en zu kon­zen­trie­ren. Eine lang­fris­ti­ge und breit gestreute Anla­ge­stra­te­gie mit sorg­fäl­tig aus­ge­wähl­ten Qua­li­täts­wer­ten schützt am besten vor unvor­her­seh­ba­ren poli­ti­schen Ereig­nis­sen und deren Fol­ge­wir­kun­gen.

Wie haben sich Kun­den­struk­tu­ren und ‑bedürf­nis­se im Laufe der Zeit ent­wi­ckelt?

BP / Die Anfor­de­run­gen an einen zusätz­li­chen Mehrwert aus der Bank­be­zie­hung steigen. Umfas­sen­de­re Bera­tungs­leis­tun­gen werden wichtiger, etwa bei der Ver­mö­gens­nach­fol­ge, ebenso wie inno­va­ti­ve Anlage- und Pro­dukt­stra­te­gien sowie Zusatz­ser­vices, zum Beispiel Unter­stüt­zung bei Immo­bi­li­en­trans­ak­tio­nen. Zudem gewinnen nach­hal­ti­ge Invest­ment­mög­lich­kei­ten immer mehr an Bedeutung, Wir haben unser tra­di­tio­nel­les Bank­ge­schäft mit modernen Tech­no­lo­gien und inno­va­ti­ven Dienst­leis­tun­gen berei­chert, um unseren Kundinnen und Kunden ein noch besseres Banking-Erlebnis zu bieten. Das per­sön­li­che Gespräch wird aber weiterhin essen­zi­el­ler Bestand­teil unseres hoch­wer­ti­gen Wealth-Manage­ments sein.

Welche Bedeutung hat die Fonds­ver­wal­tung und damit die Markt­ana­ly­se im Haus? Warum machen Sie das selbst?

BP / Gerade bei ver­mö­gen­den Kundinnen und Kunden stehen Sicher­heit und der Ver­mö­gens­er­halt ganz weit oben auf der Prio­ri­tä­ten­lis­te. Deshalb setzen wir gerade in schwie­ri­ge­ren Märkten auf die qua­li­ta­ti­ve Selektion aller Invest­ments. Wir haben einen detail­lier­ten Selek­ti­ons­pro­zess für Invest­ment­pro­duk­te ent­wi­ckelt. Unsere Check­lis­ten, die wir auch ständig wei­ter­ent­wi­ckeln, stellen sicher, dass all unsere Erfahrung vor einer Invest­ment­ent­schei­dung in den Aus­wahl­pro­zess einfließt. In unserer haus­ei­ge­nen Kapi­tal­an­la­ge­ge­sell­schaft Schoel­ler­bank Invest sind wir, neben dem Manage­ment von Publi­kums­fonds, zudem in der Lage, auf Kun­den­wunsch auch maß­ge­schnei­der­te Fonds für höhere Anla­ge­vo­lu­mi­na ab etwa 15 Millionen Euro zu ent­wi­ckeln. Eine weitere Grund­re­gel unseres Hauses lautet: anti­zy­kli­sches Handeln. Wir laufen Mode­trends an den Finanz­märk­ten nicht hinterher. Damit posi­tio­nie­ren wir uns bewusst immer wieder gegen vor­herr­schen­de Markt­stim­mun­gen und erar­bei­ten aktiv Inves­ti­ti­ons­chan­cen für unsere Kunden.

www.schoellerbank.at

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