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Pfle­ge­stif­tung schafft Jobs in der Stei­er­mark

Das Land Steiermark, AMS und Heimbetreiber investieren jetzt 2,8 Millionen € in eine Pflegestiftung, die zukünftig Arbeitslose für Pflegeberufe ausbilden soll.
Soziallandesrätin Doris Kampus über die Mission der neu gegründeten Pflegestiftung.
Soziallandesrätin Doris Kampus über die Mission der neu gegründeten Pflegestiftung. Fotocredit: beigestellt.

Mehr als 100.000 Men­schen sind in der Stei­er­mark auf Hilfe und Betreu­ung durch andere ange­wie­sen. Diese Zahl wird nach allen Pro­gno­sen deut­lich steigen! Eine Pfle­ge­stif­tung soll eine Betreu­ung lang­fris­tig mit der Aus­bil­dung von Arbeits­lo­sen für Pfle­ge­be­ru­fe gewähr­leis­ten. Über Details spra­chen wir mit Sozi­al­lan­des­rä­tin Doris Kampus.

Was ist denn der Zweck der Pfle­ge­stif­tung und wie wird sie finan­ziert?

Kampus: Die Absol­ven­ten der Pfle­ge­stif­tung werden jenen Per­so­nal­be­darf abde­cken, den die stei­gen­de Anzahl an pfle­ge­be­dürf­ti­gen Per­so­nen aktuell und in den kom­men­den Jahren her­vor­ru­fen wird. Gleich­zei­tig erhal­ten arbeits­lo­se Men­schen eine gute Aus­bil­dung. Ziel ist es, die Hälfte des erwar­te­ten zusätz­li­chen Per­so­nal­be­darfs auf diese Weise abzu­de­cken. Die Gesamt­kos­ten der Stif­tung, die für eine Dauer von zwei Jahren kon­zi­piert ist, belau­fen sich auf 2,8 Mil­lio­nen €, wobei die Pfle­ge­un­ter­neh­men 1,2 Mil­lio­nen, das Land eine Million und das AMS 0,6 Mil­lio­nen bereit­stel­len.

Wie viele zusätz­li­che Pfle­ge­stel­len werden durch die Stif­tung geschaf­fen?

Kampus: Bis Ende 2020 sollen den 220 stei­ri­schen Pfle­ge­hei­men rund 800 Dienst­pos­ten mehr zur Ver­fü­gung stehen – im Ver­gleich zum Jahr 2016. Damit wird die bis­he­ri­ge Qua­li­tät in der Betreu­ung der  hoch­be­tag­ten Stei­re­rin­nen und Steirer für die Zukunft sicher­ge­stellt. Wir legen großen Wert auf die Qua­li­tät der Aus­bil­dung, sodass Pfle­ge­be­dürf­ti­ge und ihre Ange­hö­ri­gen die Gewähr haben, dass die Betreu­ung nach höchs­ten Stan­dards abge­wi­ckelt wird.

Die sta­tio­nä­re Pflege erhält also mehr Per­so­nal. Wie sieht es bei der mobilen Pflege aus?

Kampus: Die Stei­er­mark richtet stra­te­gisch den Fokus auf mobile Pflege und Betreu­ungs­diens­te. Der Bedarfs- und Ent­wick­lungs­plan des Landes sieht einen Schwer­punkt der Ver­sor­gung im eigenen Zuhause vor. 2018 wird es auch zu einer Tarif­sen­kung in der Pflege daheim kommen. Das Ziel liegt darin, mehr Betreu­ungs­stun­den am Stück für die Pfle­ge­be­dürf­ti­gen leist­ba­rer zu machen. Mehr Betreu­ungs­stun­den bedeu­ten aber auch einen höheren Per­so­nal­be­darf.

Das Arbeits­markt­ser­vice trägt 600.000 € zur Pfle­ge­stif­tung bei. Wie sieht denn der Impact für den Arbeits­markt aus?

Kampus: Die Pfle­ge­ein­rich­tun­gen sind über das ganze Land ver­teilt, sodass wir die Arbeits­lo­sig­keit dort bekämp­fen können, wo die Men­schen auch wohnen. Alleine in der sta­tio­nä­ren und mobilen Alten­be­treu­ung besteht ein Bedarf von rund 70 Heim­hil­fen und an die 400 Pfle­ge­as­sis­ten­ten. Dieser ver­teilt über alle stei­ri­schen Regio­nen, weil die Pfle­ge­hei­me und die mobilen Pflege- und Betreu­ungs­diens­te dezen­tral orga­ni­siert sind.

Wie kommt man als Inter­es­sier­ter in die Pfle­ge­stif­tung?

Kampus: Eine wesent­li­che Vor­aus­set­zung für den Ein­tritt von Per­so­nen in die Stif­tung ist, dass sie beim AMS als arbeit­su­chend gemel­det sind. Arbeit­su­chen­de können darauf ver­trau­en, unmit­tel­bar nach erfolg­rei­chem Abschluss der Aus­bil­dung in ein Beschäf­ti­gungs­ver­hält­nis über­nom­men zu werden. Es besteht auch die Mög­lich­keit, vor einer Aus­bil­dung ein Prak­ti­kum zu absol­vie­ren. So kann man die Aus­bil­dung bei ent­spre­chen­der Eignung begin­nen.

 

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