JUST-Redaktion|

Der Neu­jahrs­emp­fang der WKO Stei­er­mark

WKO Steiermark-Präsident Josef Herk begrüßte die hochkarätigen Gäste: „2023 muss das Jahr sein, in dem wir Entscheidungen treffen und endlich auch umsetzen.“

Ein gesel­li­ger Jah­res­auf­takt, den der Prä­si­dent der WKO Stei­er­mark Josef Herk auch für klare Worte nutzte: „2023 muss das Jahr sein, in dem wir Ent­schei­dun­gen treffen und endlich auch umset­zen.“ Damit gemeint: Plan­ba­re Ener­gie­prei­se, effi­zi­en­te­re und vor allem schnel­le­re Behör­den­ver­fah­ren sowie eine offene und ehr­li­che Debatte über (not­wen­di­ge) Anpas­sun­gen beim Pen­si­ons­an­tritts­al­ter.

Hoch­ka­rä­ti­ge Gäste beim WKO Stei­er­mark-Neu­jahrs­emp­fang

Rund 250 pro­mi­nen­te Gäste aus Politik, Wirt­schaft und Ver­wal­tung folgten am Mon­tag­abend der Ein­la­dung der WKO-Füh­rungs­spit­ze rund um Prä­si­dent Josef Herk, den Vize­prä­si­den­ten Herbert Ritter, Gabi Lechner und Andreas Herz sowie Direk­tor Karl-Heinz Der­noscheg, zum tra­di­tio­nel­len Neu­jahrs­emp­fang. Nach drei Jahren coro­nabe­ding­ter Pause standen dieses Mal die Folgen der Ener­gie­kri­se und der akute Per­so­nal­man­gel im Fokus, mit dem stei­ri­sche Unter­neh­men – allen wirt­schaft­li­chen Ver­wer­fun­gen zum Trotz – quer durch alle Bran­chen und Regio­nen aktuell zu kämpfen haben. „Wir müssen ange­sichts der großen Her­aus­for­de­run­gen endlich vom Reden ins Tun kommen. Zu warten, dass sich Pro­ble­me von selbst lösen, ist keine Option“, betonte Herk in seiner Rede.

Konkret for­der­te er „leist­ba­re und plan­ba­re Ener­gie­prei­se“ durch Ein­füh­rung eines gede­ckel­ten Strom-Gewer­be­ta­rifs sowie einen „kom­pro­miss­lo­sen“ Ausbau sau­be­rer Ener­gien. „Hier müssen die Behör­den­ver­fah­ren im Sinne der Ener­gie­si­cher­heit und des Kli­ma­schut­zes schnel­ler und effi­zi­en­ter werden.“ Sorgen berei­tet Herk in diesem Zusam­men­hang vor allem die man­geln­de Ent­schlos­sen­heit, Inno­va­tio­nen auf den Boden zu bringen und umzu­set­zen. „Schau’ ma einmal, dann sehen wir schon“ sei keine Stra­te­gie für die Zukunft. „Damit muss jetzt endlich Schluss sein! 2023 muss das Jahr der klaren Worte und vor allem der Umset­zung werden“, so Herk.

Bemü­hun­gen zur Bekämp­fung des Per­so­nal­man­gels

Das gelte auch für den akuten Per­so­nal­man­gel. Ange­sichts der wirt­schaft­li­chen Ver­wer­fun­gen und der Rezes­si­ons­ängs­te müsse man es fast schon als grotesk ansehen, dass unsere Unter­neh­men hier derart zu kämpfen haben. Haupt­ur­sa­che dafür ist die demo­gra­fi­sche Ent­wick­lung. Dadurch haben wir heute nur mehr halb so viele Jugend­li­che in einem Alters­jahr­gang wie noch in den 70ern. Dagegen lasse sich, so Herk, in abseh­ba­rer Zeit nur wenig machen. „Sehr wohl können und müssen wir aber über das Pen­si­ons­al­ter dis­ku­tie­ren.“

Denn wir werden immer älter und älter, gehen aber früher in Pension als in den 70er Jahren. Herk: „Das kann so nicht funk­tio­nie­ren! Wir bauen eine Hypo­thek gegen­über unserer Jugend auf, die ich für absolut unver­ant­wort­lich halte. Darum müssen wir 2023 auch bei diesem Thema endlich in die Umset­zung kommen und in einem ersten Schritt das fak­ti­sche Pen­si­ons­an­tritts­al­ter an das Gesetz­li­che anpas­sen. Über kurz oder lang werden wir aber auch an einer Anpas­sung dieses Alters an die gestie­ge­ne Lebens­er­war­tung nicht vor­bei­kom­men. So ehrlich müssen wir den Men­schen gegen­über sein“, so der WKO Stei­er­mark-Prä­si­dent.

Anreize für die Fort­set­zung der Arbeit im Ruhe­stand

Darüber hinaus macht sich Herk auch für Anreize für ein Wei­ter­ar­bei­ten in der Pension stark. „Wenn ich heute höre, dass Pen­sio­nis­ten einen Mara­thon laufen, dann sollte man eigent­lich auch für ein gewis­ses Maß an Arbeit noch fit genug sein. Nicht als Zwang, sondern als loh­nen­des Angebot. Wer also auch in seiner Pension wei­ter­ar­bei­ten möchte, sollte zumin­dest von erneu­ten Pen­si­ons­ver­si­che­rungs­bei­trä­gen befreit sein. Ein ent­spre­chen­der Steu­er­frei­be­trag wäre auch ratsam. Denn ich bin über­zeugt davon, dass viele noch gerne wei­ter­ar­bei­ten würden, wenn man ihnen ein loh­nen­des Angebot macht.“ Ange­sichts der kom­men­den Pen­sio­nie­rungs­wel­le stecke da ein Rie­sen­po­ten­zi­al drin. Dieses ist in Öster­reich noch nicht einmal ansatz­wei­se aus­ge­schöpft. Aktuell arbei­ten bei uns nämlich nur mehr 32,4 Prozent der 60- bis 64-Jäh­ri­gen, also nicht einmal jeder Dritte. In Deutsch­land sind es zum Ver­gleich 63,2 Prozent. Zusätz­lich werde man auch an mehr qua­li­fi­zier­ter Zuwan­de­rung nicht vor­bei­kom­men.

Unter den Gästen waren u.a. Lan­des­haupt­mann-Stv. Anton Lang, die Lan­des­rä­te Johann Seit­in­ger, Barbara Eib­in­ger-Miedl und Ursula Lackner, AK-Prä­si­dent Josef Pesserl, IV-Geschäfts­füh­rer Gernot Pagger, Mili­tär­kom­man­dant Heinz Zöllner, WKÖ Vize­prä­si­dent Philipp Gady, die Rek­to­ren Peter Riedler (Uni Graz), Harald Kainz (TU Graz), Wil­fried Eichl­se­der (Montan Uni), Karl Pfeif­fer (FH Joan­ne­um) und Kris­ti­na Edlin­ger-Ploder (FH Campus 02), die Grazer Stadt­rä­te Kurt Hohen­s­in­ner und Günter Riegler sowie zahl­rei­che Top-Unter­neh­mer wie Klaus Schei­te­gel (Grawe), Martin Graf (Energie Stei­er­mark) oder Rudi Roth. Ihnen allen – und vor allem den 81.000 stei­ri­schen Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mern – wünsch­te Herk „Profit Neujahr“.

Foto v.l: Karl-Heinz Der­noscheg, Andreas Herz, Gabi Lechner, Herbert Ritter und Josef Herk

Foto­credit: Foto Fischer

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