Sirius Alex­an­der Pansi|

Mut – die leise Kunst der Selbst­kor­rek­tur

Europa ist ein alter Kontinent – geologisch solide, geistig manchmal erstaunlich porös. Wir altern mental mit einer Geschwindigkeit, dass selbst die Biologie nur noch hinterherwinkt.

Der große Gegner? Nicht die Kon­kur­renz, sondern die Bequem­lich­keit, diese urös­ter­rei­chi­sche Lieb­lings­dis­zi­plin. Jahr­zehn­te­lang lebten wir sorglos von den Zinsen des Erreich­ten: sozia­ler Friede wie Apfel­stru­del, indus­tri­el­le Ver­nunft als Grund­ton des Tages, poli­ti­sche Sta­bi­li­tät fein abge­schmeckt mit Minis­ter­run­den und maut­pflich­ti­gen Kom­pro­mis­sen.

Doch die Welt dreht sich schnel­ler – und wir drehen uns in unseren Gremien im Kreis wie der sprich­wört­li­che Para­dei­ser in der Salat­schleu­der. Mut ist heute kein heroi­sches Spek­ta­kel mit Fan­fa­ren, sondern eine wirt­schaft­li­che Not­wen­dig­keit: das kleine Auf­ste­hen am Mon­tag­mor­gen gegen den inneren Schwei­ne­hund des Wohl­stands. Mut heißt, die Kom­fort­zo­ne zu ver­las­sen, bevor sie end­gül­tig zur Gruft wird. Systeme erneu­ern, Ver­ant­wor­tung als Tugend statt als Unbe­quem­lich­keit begrei­fen – und all das mit jener char­man­ten Non­cha­lance, die sich bei uns so gerne als „Mal schaun“ tarnt.

Das fatale Miss­ver­ständ­nis bleibt: Wir ver­wal­ten den Wohl­stand wie die Hand­lungs­lü­cke in einem Franz­obel-Roman und glauben, er sei eine Erb­mas­se mit Nach­lass­ga­ran­tie. Doch Wohl­stand muss täglich gelernt, erar­bei­tet, erschwitzt und manch­mal auch her­bei­ge­lä­chelt werden – nicht von Brüssel, sondern von jedem Ein­zel­nen zwi­schen Neu­sied­ler See und Groß­glock­ner. Fort­schritt ist kein Ein­mal­be­trag auf dem Spar­kon­to, sondern ein Zustand unter Bewe­gungs­vor­be­halt. Weniger Sit­zungs­pro­to­koll, mehr Auf­bruch. Fort­schritt beginnt nie mit Hurra, sondern mit der Bereit­schaft, Montag zu starten – im Zwei­fels­fall spä­tes­tens Diens­tag.

 

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