Mit voller Kraft

Um die Klimaziele bis zum Jahr 2030 zu erreichen, ist ein Umdenken auf allen Ebenen erforderlich. Das betrifft nicht nur unseren Umgang mit Ressourcen, sondern auch sämtliche Mobilitätsformen, die aus unserer globalen Welt nicht mehr wegzudenken sind.

Robert Ronijak, Geschäftsführer von BMW Unger in St. Ruprecht an der Raab, erklärt im Interview, mit welchen Maßnahmen BMW die individuelle Mobilität dank moderner Technologie zukunftsfähig macht.

BMW steht für leistungsstarke Motoren, anspruchsvolles Design und Luxus. Wie transportiert die Marke ihre traditionellen Werte in eine Zukunft, in der fossile Brennstoffe nur mehr eine untergeordnete Rolle spielen sollen?

Robert Ronijak • Als ich zu Beginn der 1970er-Jahre geboren wurde, gewann BMW bereits wichtige Erkenntnisse zur Elektromobilität auf Basis des BMW 1602. Heute, fast 50 Jahre später, ist BMW Leader in der alltagstauglichen Elektromobilität. Die Marke transportiert nicht nur traditionelle Werte in die Zukunft, sondern entwickelt diese ständig weiter und gestaltet Zukunft so aktiv mit.

Elektromobilität ist aber nur eine Säule alternativer Antriebssysteme. BMW setzt deshalb auf die „Power of Choice“ und legt sich mittel- und langfristig nicht auf eine einzige Antriebsstrategie fest, sondern arbeitet neben dem rein elektrischen Antrieb auch an Hybrid- und Brennstoffzellentechnologien.

Der BMW i3 zählt zu den meistverkauften E-Autos in Österreich. Was macht dieses Modell so besonders und wie plant BMW, diese Vorreiterstellung in Sachen Elektromobilität zu behalten beziehungsweise auszubauen?

Ronijak • Ein wesentlicher Grund ist sicher, dass der BMW i3 von Anfang an als Elektrofahrzeug konzipiert wurde und man nicht versuchte ein bestehendes Fahrzeug in ein Elektromobil umzuwandeln. Dazu passend wurde ein überzeugendes Markenkonzept entwickelt und die Submarke BMW i gelauncht. Jung und dynamisch, mit eigenem Gesicht, im Markenkern jedoch eindeutig BMW. Wie jede erfolgreiche Marke muss sich auch diese ständig weiterentwickeln, um die Vorreiterstellung weiter auszubauen. Bei BMW bedeutet das: Modellpflege, Modellerweiterung und die Hybridisierung sowie die Elektrifizierung aller Modellreihen.

Das Thema Elektromobilität polarisiert die Bevölkerung. Zu den großen Bedenken zählen Reichweite und Ladezeit der Autos, aber auch die umweltbelastende Gewinnung von Lithium und Kobalt. Mit welchen Argumenten treten Sie diesen Kritikpunkten entgegen?

Ronijak • Die Reichweite und Ladezeiten sind Faktoren, die man bereits in den letzten Jahren massiv verbessern konnte. Viel kritischer ist die Tatsache, dass die Rohstoffgewinnung von Lithium und Kobalt Spuren hinterlässt. Für die Einkaufsexperten der BMW Group beginnt eine ethisch verantwortliche Rohstoffgewinnung und -verarbeitung deshalb ganz am Anfang der Wertschöpfungskette: Sie beschäftigen sich mit den Lieferketten für Batteriezellen – bis in die Rohstoffminen hinein. Die Einhaltung von Umweltstandards und Menschenrechten hat dabei oberste Priorität.

Welche Maßnahmen infrastruktureller und finanzieller Natur müssten von der Politik umgesetzt werden, um Elektromobilität stärker zu fördern, mehr Menschen von einer Mobilitätswende zu überzeugen und neue Mobilitätsformen leichter zugänglich zu machen?

Ronijak • Die Elektromobilität ist eine gute Sache, aber die Politik muss Weitsicht beweisen und darf auch Alternativen wie Brennstoffzelle und Hybrid nicht außer Acht lassen. Einerseits muss frühzeitig in die Infrastruktur wie Ladestationen investiert werden, andererseits auch in Anreizsysteme und bewusstseinsbildende Maßnahmen.

Der Start von 5G eröffnet auch in Sachen Mobilität völlig neue Möglichkeiten. Aber wie alltagstauglich ist das autonome Fahren wirklich?

Ronijak • Als ich in den 1980er-Jahren meinen Führerschein machte, war die Kultserie „Knight Rider“ Dauerrenner im Fernsehen. Star der Serie war das Auto „KITT“, das denken, sehen und sprechen konnte. Heute sind viele dieser Funktionalitäten bereits in Fahrzeugen Realität geworden. Autonomes Fahren ist keine ferne Zukunftsmusik mehr, sondern allgegenwärtiges Thema. Dabei geht es schon lange nicht mehr um die Frage, ob das autonome Fahren überhaupt kommt, sondern wann es so weit sein wird.
Das Auto wird dann der verlässlichste Fahrer sein: In Echtzeit vergleichen Rechner gesammelte Daten, berechnen die richtige Geschwindigkeit, den besten Lenkwinkel und alle wichtigen Parameter, um den Wagen auf Kurs zu halten.

In welcher Form nutzen die neuesten Modelle von BMW smarte Features wie einen automatischen Notruf?

Ronijak • Mit Connected Drive hat BMW seit Jahren ein Konzept, das den Fahrer mit seiner Umwelt vernetzt. Zukünftig wird das Fahren noch sicherer: Erscheint der Gesundheitszustand des Fahrers kritisch, übernimmt das Auto die Kontrolle. Dann springt der Motor gar nicht erst an oder der Wagen lenkt automatisch an den Straßenrand und alarmiert die Rettung. Diesen Nothalt-Assistenten hat BMW bereits vorgestellt – in rund zehn Jahren soll er serienreif sein. Integrierte Sensoren messen laufend Herzschlag, Atmung und Hauttemperatur.

Der zunehmende Individualverkehr wird für die Städte zur Belastung. Müssen wir in Zukunft vermehrt an Carsharing und Car-Pools denken, um die Straßen und unsere Umwelt zu entlasten?

Ronijak • Im Prinzip ist Carsharing eine gute Sache, die jedoch im ländlichen Raum sehr schwer umsetzbar ist. Diese Themen müssen viel globaler gedacht werden. Aus diesem Grund entschloss sich die BMW Group zu einer Zusammenarbeit mit der Daimler AG. Gemeinsam schaffen beide Unternehmen einen gewichtigen Player, der nachhaltige urbane Mobilität konsequent zum Nutzen der Kunden umsetzt. Die beiden Konzerne investieren mehr als eine Milliarde Euro, um die bestehenden Angebote in den Bereichen CarSharing, Ride-Hailing, Parking, Charging und Multimodalität weiter auszubauen und eng miteinander zu verzahnen.

Kontakt:

https://bmw-unger-st-ruprecht-raab.at

 

Fotocredit: BMW

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