Künst­li­che Intel­li­genz – zukunfts­wei­sen­der Megatrend?

Kaum ein anderes Thema hat in der jüngeren Vergangenheit eine derart große mediale Aufmerksamkeit erhalten wie die Künstliche Intelligenz (KI). KI gilt als „zukunftsweisende Technologie“.
Fotocredit: Bankhaus Spängler

Künst­li­che Intel­li­genz ist an sich nicht neu. Aber die Anwendung ChatGPT hat KI für viele Menschen zum ersten Mal erfahrbar gemacht, weil sie der Anwendung Fragen und Aufträge erteilen können und auf sie ange­pass­te Antworten erhalten, die denen von Menschen täuschend ähnlich sind. KI bietet Volks­wirt­schaf­ten als Ganzes große Chancen, da sie (mit zeit­li­cher Ver­zö­ge­rung) die Pro­duk­ti­vi­tät erhöht. An den Kapi­tal­märk­ten spricht man im Zusam­men­hang mit KI von einem Megatrend, der lang­fris­ti­ges und struk­tu­rel­les Wachstum ver­spricht – mit ent­spre­chend positiven Aus­wir­kun­gen auf die Kurse ins­be­son­de­re von Tech­no­lo­gie-Unter­neh­men.

Wie wirkt sich KI auf die Wirt­schaft und die Märkte aus?

Künst­li­che Intel­li­genz dürfte in der Volks­wirt­schaft als Ganzes eine Pro­duk­ti­vi­täts­wel­le auslösen, wobei diese wohl zeit­ver­zö­gert einsetzen und sich über viele Jahre verteilen wird. Denn die Ver­gan­gen­heit hat gezeigt, dass neue Tech­no­lo­gien stets schritt­wei­se ein­ge­führt wurden. Zudem erfordert der Einsatz Künst­li­cher Intel­li­genz tief­grei­fen­de Ver­än­de­run­gen und Inves­ti­tio­nen in die Abläufe von Unter­neh­men, die Zeit brauchen. Auch kann KI längst nicht alle Aufgaben der Beschäf­tig­ten über­neh­men. Grund­sätz­lich steigert eine höhere Pro­duk­ti­vi­tät das gesamt­wirt­schaft­li­che Angebot an Gütern und Dienst­leis­tun­gen, was für sich genommen ein Argument für eine nied­ri­ge­re Inflation ist.

Am Anfang eines neuen Mega­trends und Markt­zy­klus werden die kurz­fris­ti­gen Aus­wir­kun­gen und die Geschwin­dig­keit, bis die Tech­no­lo­gie real­wirt­schaft­li­chen Einfluss hat, ten­den­zi­ell über­schätzt, wohin­ge­gen die lang­fris­ti­gen Aus­wir­kun­gen unter­schätzt werden.

Die Akti­en­kur­se der Unter­neh­men, die KI ent­wi­ckeln und anwenden, haben rasant zugelegt. Ins­be­son­de­re mit der Berichts­sai­son zum ersten Quartal 2023 haben die Marktteilnehmer:innen begonnen, KI zu erfassen. Wie so oft in der Ver­gan­gen­heit hat der Markt die Chancen deutlich schneller als die Risiken in die Kurse poten­zi­el­ler Pro­fi­teu­re des KI-Booms ein­ge­preist. Oder anders aus­ge­drückt, es wurden viele Vor­schuss­lor­bee­ren verteilt. Dies ist insofern ver­ständ­lich, da an den Kapi­tal­märk­ten im Zusam­men­hang mit KI von einem Megatrend gespro­chen wird. Auf­fal­lend ist aber auch, dass die KI-Hausse aktuell von wenigen großen US-Tech­no­lo­gie­wer­ten getragen wird, die hoch pro­fi­ta­bel sind, viel Cash gene­rie­ren und am Markt etabliert sind. Her­aus­ge­sto­chen hat dabei Nvidia, dessen Aktie sich seit Jah­res­be­ginn mehr als ver­drei­facht hat. Die Aktie von Meta hat sich mehr als ver­dop­pelt. Eine breite Basis, auf die sich die Hausse stützen könnte, fehlt jedoch bislang. Aus Sicht einiger Marktteilnehmer:innen ist der US-Tech­no­lo­gie­sek­tor mitt­ler­wei­le teuer und überkauft.

Auf den Punkt gebracht

Künst­li­che Intel­li­genz befindet sich zwar noch in einer frühen Phase, lässt aber bereits jetzt schon das struk­tu­rel­le Wachs­tums­po­ten­zi­al erahnen. In den nächsten Monaten und Jahren wird wahr­schein­lich eine Vielzahl an neuen „intel­li­gen­ten“ Produkten und Dienst­leis­tun­gen für private und wirt­schaft­li­che Anwen­dungs­be­rei­che auf den Markt kommen. Davon dürften die Unter­neh­men, die diese Produkte und Dienst­leis­tun­gen anbieten und verwenden, pro­fi­tie­ren. Die Hausse der Tech­no­lo­gie-Unter­neh­men der letzten Monate könnte aller­dings zu weit gelaufen sein. Lang­fris­tig wird KI aber ein hohes Potenzial zuge­stan­den.

www.spaengler.at

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