Elke Jauk-Offner|

Fast Forward

Die Steiermark bringt sich in Zeiten der Transformation als markanter, selbstbewusster Standort in Stellung – in tragender Rolle eines ganz neuen Wirtschaftsraums, mit Know-how von Batterietechnologie bis Hightechholz und Lebensqualität im Überfluss.

Das Insti­tut Poli­ci­es von Joan­ne­um Rese­arch hat in einer Stand­ort­stu­die die Aus­wir­kun­gen der Kor­alm­bahn erforscht: Mit der Eröff­nung im Dezem­ber 2025 ent­steht ein neuer Bal­lungs­raum mit euro­päi­scher Sicht­bar­keit und rund 1,1 Mil­lio­nen Ein­woh­nern.

Der pro­gnos­ti­zier­te Bevöl­ke­rungs­zu­wachs bis 2075 beträgt im Kern­ge­biet 7,6 Prozent. Die Stei­er­mark und Kärnten wachsen zu einem neuen Wirt­schafts­raum Süd­ös­ter­reich zusam­men. Zudem wird ein Nadel­öhr im Güter­ver­kehr geschlos­sen, Häfen in Triest und Polen sind direkt erreich­bar über die Bal­tisch-Adria­ti­sche Achse zwi­schen Ostsee und Adria. 130.000 Per­so­nen sind in diesem Raum im pro­du­zie­ren­den Bereich tätig, 32.000 Arbeit­ge­ber fun­gie­ren als Motor für Inno­va­ti­on und eine kon­se­quen­te Wei­ter­ent­wick­lung des Stand­orts, For­schungs­ein­rich­tun­gen und Uni­ver­si­tä­ten agieren auf Spit­zen­ni­veau.

Mit einer For­schungs- und Ent­wick­lungs­quo­te von 5,31 Prozent ist die Stei­er­mark das inno­va­tivs­te Bun­des­land mit der höchs­ten For­schungs­quo­te in Öster­reich und zählt auch im euro­päi­schen Ver­gleich zu den füh­ren­den Regio­nen. Eine intakte Umwelt, soziale Sicher­heit, mode­ra­te Wohn- und Lebens­hal­tungs­kos­ten und eine gute Work-Life-Balance machen das grünste Bun­des­land Öster­reichs zu einem beson­ders lebens­wer­ten Zuhause für Men­schen aus aller Welt. Starke Unter­neh­men prägen den Wirt­schafts­stand­ort und unter­strei­chen die inter­na­tio­na­le Wett­be­werbs­fä­hig­keit: Andritz als Welt­markt­füh­rer im Maschi­nen- und Anla­gen­bau und Pionier der grünen Trans­for­ma­ti­on, Pankl Aero­space als welt­wei­ter Top­lie­fe­rant von hoch­zu­ver­läs­si­gen Leicht­bau­sys­te­men für die Luft­fahrt­in­dus­trie und das Insti­tut Aller­goS­an mit bereits 30-jäh­ri­ger Erfolgs­ge­schich­te in der Ent­wick­lung von Mul­ti­spe­zi­es-Pro­bio­ti­ka für das Darm­mikrobiom gehören dazu. Stei­ri­sches Know-how kon­zen­triert sich vor allem auch in der Auto­mo­bil­in­dus­trie, im Maschi­nen­bau, in der Mikro­elek­tro­nik und in den Umwelt­tech­no­lo­gien.

Das Wood Vision Lab ist ein For­schungs­zen­trum, das Holz als Hightech­ma­te­ri­al für nach­hal­ti­ge Leicht­bau­an­wen­dun­gen eta­bliert und bis 2027 als lang­fris­ti­ge Inves­ti­ti­on in For­schung, Inno­va­ti­on und Arbeits­plät­ze fer­tig­ge­stellt werden soll. Haupt­part­ner neben ­Joan­ne­um Rese­arch sind Stadt Weiz, Weitzer Group, SFG, TU Graz und die Diözese Graz-Seckau. Der natür­li­che Roh­stoff Holz soll so wei­ter­ent­wi­ckelt werden, dass er als leich­te­re, sta­bi­le­re und zugleich kli­ma­freund­li­che­re Alter­na­ti­ve in Zukunft Alu­mi­ni­um, Stahl, Carbon oder Kunst­stof­fe erset­zen kann. Die For­schung reicht dabei von der detail­lier­ten Mate­ri­al­ana­ly­se im Labor bis hin zu neu­ar­ti­gen Hybrid­bau­tei­len für Bran­chen wie Auto­mo­bil­in­dus­trie, Maschi­nen­bau oder Sport­ge­rä­te­pro­duk­ti­on. Diese Bün­de­lung aller Schrit­te von der Idee über die For­schung bis hin zur Umset­zung ist ein­zig­ar­tig in Europa.

Ein von der Stei­ri­schen Wirt­schafts­för­de­rungs­ge­sell­schaft (SFG) initi­ier­ter Stand­ort­ent­wick­lungs­pro­zess soll Inno­va­tions- und Wachs­tums­po­ten­zia­le entlang der gesam­ten Wert­schöp­fungs­ket­te im Bereich Bat­te­rie­tech­no­lo­gie heben. Ziel auch dieser Maß­nah­me ist es, die Stei­er­mark in Zeiten der Trans­for­ma­ti­on als mar­kan­ten, selbst­be­wuss­ten Stand­ort zu posi­tio­nie­ren. Bat­te­rie­tech­no­lo­gie spielt eine zen­tra­le Rolle in der Elek­tro­mo­bi­li­tät, der Spei­che­rung erneu­er­ba­rer Ener­gien und zahl­rei­cher indus­tri­el­ler Anwen­dun­gen. Von füh­ren­den stei­ri­schen For­schungs- und Tech­no­lo­gie­or­ga­ni­sa­tio­nen wird das Thema seit Jahren inten­siv beforscht. Bei den Battery Inno­va­ti­on Days 2025 am 2. und 3. Dezem­ber in Graz macht die Stei­er­mark ihre Inno­va­ti­ons­kraft sicht­bar, sie finden seit 2021 jähr­lich in einem anderen EU-Land statt – zuletzt in Bar­ce­lo­na.

Die Stei­er­mark ist auch Öster­reichs zweit­stärks­te Start-up-Region und führend in Deep-Tech: Jedes vierte Startup zählt dazu. Die „Star­tup­mark“ bündelt die Kräfte, um das tech­no­lo­gie­ge­trie­be­ne stei­ri­sche Start-up-Öko­sys­tem wei­ter­zu­ent­wi­ckeln und inter­na­tio­nal sicht­bar zu machen.

Auf­bruchs­stim­mung in der Grün­der­schmie­de

Mehr als 210 Start-ups wurden in über 20 Jahren Science Park Graz begrün­det. Eine App, die blinden Men­schen selbst­stän­di­ge Mobi­li­tät ermög­licht, pil­len­gro­ße Lichter für prä­zi­se­re che­mi­sche Reak­tio­nen sowie KI, die selbst nach Anwen­dungs­fäl­len sucht: Der Science Park beher­bergt aktuell elf neue Grün­dungs­teams. „Ziel ist es, am Ende dieser Phase nicht nur einen funk­tio­nie­ren­den Pro­to­typ vor­zu­wei­sen, sondern ein valides Produkt, ein trag­fä­hi­ges Geschäfts­mo­dell und belast­ba­re Markt­ver­bin­dun­gen“, erklärt Geschäfts­füh­rer Martin Mössler.

Mit einem mikro­elek­tro­ni­schen Ansatz adres­siert das Start-up che­ma­blers ein zen­tra­les Problem in der che­mi­schen For­schung. „Wir inte­grie­ren ein Beleuch­tungs­sys­tem in ein win­zi­ges Gerät – und ermög­li­chen damit deut­lich bessere Anwend­bar­keit als her­kömm­li­che externe Lampen“, so Gründer David Ober­may­er. Wis­sen­schaft­ler sollen so schnel­ler und zuver­läs­si­ger zu repro­du­zier­ba­ren Ergeb­nis­sen kommen.

Das Team um Gründer Ben­ja­min Gigerl ver­spricht mit dem Start-up AI Cookagent, „den Data-Science-Prozess radikal zu ver­ein­fa­chen“. Die Soft­ware ana­ly­siert Unter­neh­mens­da­ten, schlägt Anwen­dungs­fäl­le vor, prüft die Daten­qua­li­tät sowie die Ein­hal­tung gesetz­li­cher Vor­ga­ben wie DSGVO oder EU AI Act – und erstellt KI-Modelle. Ohne Pro­gram­mier­kennt­nis­se können so auch Nicht­tech­ni­ker daten­ba­sier­te Lösun­gen ent­wi­ckeln – etwa für die Energie- oder Gesund­heits­bran­che.

Stei­er­mark Tou­ris­mus & Stand­ort­mar­ke­ting
standortmarketing@steiermark.com
standort.steiermark.com

Weitere Beiträge

Europa digital und sicher

Die stei­ri­sche Elektro- und Elek­tronik­in­dus­trie ist ein starker
Inno­va­ti­ons­mo­tor mit glo­ba­ler Strahl­kraft. Karin Ronijak, neue
Vor­sit­zen­de der Branche und VP & Global Head of Public
Funding der ams OSRAM AG, spricht über Sicht­bar­keit,
Diver­si­tät und Europas digi­ta­le Zukunft.

Story lesen

Inno­va­ti­on trifft Sicher­heit

Was pas­siert, wenn High­tech-Inge­nieur­kunst auf geo­po­li­ti­sche Rea­li­tät trifft? Wenn Auto­mo­bil­zu­lie­fe­rer, Luft- und Raum­fahrt­pio­nie­re sowie Bahn­tech­no­lo­gie­ex­per­ten sich für Tech­no­lo­gien mit ­sicher­heits­po­li­ti­schem Nutzen enga­gie­ren?

Story lesen

Europa digital und sicher

Die stei­ri­sche Elektro- und Elek­tronik­in­dus­trie ist ein starker
Inno­va­ti­ons­mo­tor mit glo­ba­ler Strahl­kraft. Karin Ronijak, neue
Vor­sit­zen­de der Branche und VP & Global Head of Public
Funding der ams OSRAM AG, spricht über Sicht­bar­keit,
Diver­si­tät und Europas digi­ta­le Zukunft.

Story lesen