Elek­tro­au­tos lang­fris­tig auf der Über­hol­spur

Laut einer aktuellen Analyse von Deloitte wird die Gesamt­zahl der in einem Jahr ver­kauf­ten E‑Autos in zehn Jahren vor­aus­sicht­lich bei 31,1 Millionen weltweit liegen. Bis 2030 wird dann bereits jeder dritte verkaufte Neuwagen mit Elek­tro­an­trieb aus­ge­stat­tet sein. Das wachsende Angebot an Modellen und günstige Rah­men­be­din­gun­gen fördern die Eta­blie­rung zusätz­lich.

Der Auto­mo­bil­sek­tor und die Zulie­fer­indus­trie sind durch die Covid-19-Krise mit großen Her­aus­for­de­run­gen kon­fron­tiert. Das Bera­tungs­un­ter­neh­men Deloitte stellt für den E‑Auto-Markt jedoch eine gute Prognose: Noch dieses Jahr sollen global 2,5 Millionen Elek­tro­fahr­zeu­ge verkauft werden. Basierend auf einer jähr­li­chen Durch­schnitts­wachs­tums­ra­te von 29 % steigt die Ver­kaufs­zahl bis 2025 bereits auf 11,2 Millionen E‑Autos, im Jahr 2030 sind es dann 31,1 Millionen. Das ent­spricht einem Drittel des Gesamt­mark­tes.

„In Europa werden Elek­tro­fahr­zeu­ge bis 2030 beacht­li­che 42 % des Auto­mo­bil­mark­tes ausmachen, in China sind es sogar 48 %. Die USA hingegen liegen bis dahin wahr­schein­lich rund fünf Jahre hinter dem euro­päi­schen Markt zurück“, erklärt Matthias Kunsch, Partner bei Deloitte Styria.

Günstige Bedin­gun­gen für lang­fris­ti­ge Eta­blie­rung

Vor allem die posi­ti­ve­re Grund­hal­tung vieler Kon­su­men­ten lässt den E‑Auto-Markt boomen. Abgesehen vom stei­gen­den Umwelt­be­wusst­sein nehmen ursprüng­li­che Bedenken zunehmend ab: Das regu­la­to­ri­sche Umfeld für die Anschaf­fung eines Elek­tro­fahr­zeu­ges gestaltet sich immer günstiger und auch finan­zi­el­le Anreize wirken sich positiv aus. „Die öster­rei­chi­sche Bun­des­re­gie­rung hat erst kürzlich eine Erhöhung der För­de­run­gen für Elek­tro­au­tos und ent­spre­chen­de Lade­infra­struk­tur ange­kün­digt. So sollen etwa Käufer von Wand­la­de­sta­tio­nen oder Lade­sta­tio­nen in Mehr­par­tei­en­häu­sern in Zukunft höhere Zuschüsse bekommen. Doch auch im öffent­li­chen Raum muss weiter auf­ge­stockt werden“, so der Experte.

Die Ent­wick­lung neuer Modelle sowohl im Nied­rig­preis- als auch im Luxus­seg­ment ist ebenfalls ein wesent­li­cher Erfolgs­fak­tor für die lang­fris­ti­ge Eta­blie­rung von E‑Autos. Der wachsende Gebraucht­wa­gen­markt stellt zusätz­lich einen wichtigen Hebel dar. Außerdem ist die Rolle der Unter­neh­men für den breit­flä­chi­gen Einsatz von E‑Autos nicht zu unter­schät­zen: Fir­men­wa­gen und Unter­neh­mens­flot­ten machen den größten Anteil bei Neu­wa­gen­ver­käu­fen aus.

Erholung der Auto­mo­bil­bran­che bis 2024

Die Covid-19-bedingte Lock­down­pha­se hat inter­na­tio­na­le Lie­fer­ket­ten aus dem Gleich­ge­wicht gebracht und viele Händler zu vor­über­ge­hen­den Schlie­ßun­gen gezwungen. Das hat die Auto­mo­bil­bran­che massiv geschwächt. Erst ab 2024 rechnet Deloitte wieder mit Ver­kaufs­zah­len auf Vor­kri­sen­ni­veau. Das E‑Auto-Segment soll sich aller­dings besonders schnell erholen.

„Der Markt­an­teil von Benzinern und Die­sel­fahr­zeu­gen wird künftig immer mehr schrump­fen. Heimische Zulie­fer­be­trie­be sollten deshalb den E‑Auto-Trend bei der Aus­rich­tung ihres Geschäfts­mo­dells jeden­falls ein­kal­ku­lie­ren und sich jetzt dringend vor­be­rei­ten“, betont Matthias Kunsch abschlie­ßend.

Matthias Kunsch ist Wirt­schafts­prü­fer und Geschäfts­füh­rer bei Deloitte Styria. Er leitet das Audit-Team in der Stei­er­mark und ist Bran­chen­ex­per­te im Bereich Auto­mo­ti­ve.

Kontakt

Deloitte Styria, Pau­lust­or­gas­se 10, 8010 Graz
T. +43 316 373037–0, graz@deloitte.at

Foto­credit: Deloitte, feelimage

 

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