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Digi­ta­le Chancen ergrei­fen

Der digi­ta­le Wandel stellt stei­ri­sche Unter­neh­men vor enorme Her­aus­for­de­run­gen, eröff­net ihnen aber auch weit­rei­chen­de Per­spek­ti­ven. Die Ver­än­de­run­gen sind grund­le­gend, radikal und teil­wei­se schwin­del­erre­gend, in jedem Fall aber span­nend. Ganze Geschäfts­mo­del­le ver­lie­ren an Plau­si­bi­li­tät, Pro­duk­ti­ons- und Lie­fer­ket­ten müssen neu gedacht, Ver­triebs­mo­del­le neu auf­ge­setzt werden. In vielen Berei­chen bleibt – bild­lich gespro­chen – kein Stein auf dem anderen. Und die neuen Chancen? Die sind viel­fach erst sche­men­haft erkenn­bar oder noch nicht hun­dert­pro­zen­tig „markt­reif“. Für die Unter­neh­men gilt es, nicht wie das sprich­wört­li­che Kanin­chen vor der digi­ta­len Schlan­ge zu erstar­ren, sondern sich der Agenda bewusst und „pro­ak­tiv“ zu stellen.

Neue Geschäfts­mo­del­le

Vor­aus­set­zung dafür ist eine vor­be­halt­lo­se Analyse des Ist-Zustands, beglei­tet von der Akti­vie­rung neuer Poten­zia­le, Pro­zes­se und Geschäfts­mo­del­le. Denn bei feh­len­der Wei­ter­ent­wick­lung würden sich die Betrie­be von der Dynamik abkop­peln und sich damit im Extrem­fall exis­tenz­be­dro­hen­de Pro­ble­me ein­han­deln.

Restart-Up für KMU

Para­dig­ma­tisch für diese Her­an­ge­hens­wei­se steht das von der WKO Stei­er­mark lan­cier­te Pro­gramm „Restart-up“ – die Bezeich­nung ent­springt einer Kon­trak­ti­on der beiden Begrif­fe Restart und Start-up. Stei­ri­sche Klein- und Mit­tel­be­trie­be können das Inno­va­ti­ons­po­ten­zi­al ihrer Firma von Exper­tin­nen und Exper­ten des „INNOLAB“ durch­leuch­ten lassen. Die exter­nen Restart-up-Profis unter­stüt­zen die Unter­neh­men zudem auch gleich bei der Ideen­fin­dung für neue Pro­duk­te und Dienst­leis­tun­gen sowie bei der Suche nach Ent­wick­lungs- und Umset­zungs­part­nern.

Die gesamte Restart-up-Beglei­tung durch das INNOLAB ist für stei­ri­sche KMU noch dazu kos­ten­los. „Gerade für klei­ne­re und mitt­le­re Unter­neh­men“, erklärt Karl-Heinz Der­noscheg, Direk­tor der WKO Stei­er­mark, „bietet die Digi­ta­li­sie­rung immense Chancen – die Ver­ant­wort­li­chen in den Unter­neh­men brau­chen keine Befürch­tun­gen zu haben, wir beglei­ten sie part­ner­schaft­lich und kom­pe­tent auf diesem Weg und unter­stüt­zen sie bei diesem ent­schei­den­den Thema.“

Erfah­rung und Netz­werk

Die INNOLAB-Exper­tin­nen bzw. ‑Exper­ten ver­fü­gen über lang­jäh­ri­ge unter­neh­me­ri­sche Erfah­rung im Inno­va­ti­ons­be­reich und weit ver­zweig­te Netz­wer­ke, ein Know-how, das den Unter­neh­men im Zuge der Bera­tung und Beglei­tung enorme Mög­lich­kei­ten eröff­net. Seit der Grün­dung 2006 hat das INNOLAB bereits um die 3000 Unter­neh­men unter­stützt, um sich 2017 mit dem Projekt „Restart-up“ gleich­sam selbst neu zu erfin­den. In einer Pilot­pha­se, in der rund 80 Unter­neh­men erfolg­reich beraten wurden, ent­wi­ckel­ten die Exper­tin­nen und Exper­ten ein modular ein­setz­ba­res Metho­den­set, das es erlaubt, stei­ri­sche KMU sehr gezielt und nach­hal­tig bei ihrer Neu­aus­rich­tung zu unter­stüt­zen. Die starke Nach­fra­ge nach „Restart-up“-Unterstützung zeige, so Der­noscheg, wie bewusst sich die stei­ri­schen KMU der Her­aus­for­de­run­gen und Mög­lich­kei­ten seien. Das Feed­back sei sehr positiv bis eupho­risch. Die unter­stütz­ten Unter­neh­men stammen aus den unter­schied­lichs­ten Bran­chen: von der gestan­de­nen Tisch­le­rei oder Dru­cke­rei über den inno­va­ti­ons­ge­trie­be­nen Kunst­stoff bear­bei­tungs­be­trieb bis
zum Han­dels­un­ter­neh­men oder Gas­tro­no­mie­be­trieb.

KMU digital

Noch spe­zi­fi­scher auf die digi­ta­le Agenda zuge­schnit­ten ist das von der Wirt­schafts­kam­mer gemein­sam mit dem „Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Digi­ta­li­sie­rung und Wirt­schafts­stand­ort“ lan­cier­te, umfang­rei­che För­der­pro­gramm „KMU DIGITAL“. Völlig kos­ten­los sind dabei ein online zu absol­vie­ren­der Status-Check sowie eine von zer­ti­fi­zier­ten Digi­ta­li­sie­rungs­be­ra­te­rIn­nen direkt im Unter­neh­men erstell­te Poten­zi­al­ana­ly­se. Schon der Online-Status-Check bietet eine gute Ein­schät­zung des digi­ta­len Ist-Zustands: Wo steht das Unter­neh­men, wo gibt es Defi­zi­te, in welche Rich­tung muss gear­bei­tet werden, um die Chancen des digi­ta­len Wandels ergrei­fen zu können? Und das mit einem Aufwand von wenigen Minuten.

Das Ergeb­nis des Online-Checks ist Grund­la­ge für die Poten­zi­al­ana­ly­se – auch diese kos­ten­los. Die zer­ti­fi­zier­ten Spe­zia­lis­tin­nen und Spe­zia­lis­ten kommen dabei direkt ins Unter­neh­men. Aus­ge­hend von der Ist-Situa­ti­on wird eine umfas­sen­de Analyse der Chancen, Risiken und Hand­lungs­fel­der im Hin­blick auf den digi­ta­len Wandel erstellt. Das jewei­li­ge Unter­neh­men bekommt damit eine umfas­sen­de „Roadmap“ für seinen Weg in die digi­ta­le Zukunft in die Hand.

Hier setzt nun die KMU-DIGI­TAL­Be­ra­tung an. Sie unter­stützt die Unter­neh­men bei der Stra­te­gie­fi ndung sowie bei der Planung und Vor­be­rei­tung kon­kre­ter Maß­nah­men in drei defi­nier­ten Schwer­punkt­be­rei­chen: nämlich E‑Commerce & Social Media, Geschäfts­mo­del­le & Pro­zes­se sowie Ver­bes­se­rung der IT-Sicher­heit & Daten­schutz. Die Bera­tung erfolgt durch für den jewei­li­gen Fach­be­reich zer­ti­fi­zier­te Exper­tin­nen und Exper­ten und wird zu 50 Prozent geför­dert. Glei­ches gilt für die Aus- und Wei­ter­bil­dungs­an­ge­bo­te für Unter­neh­me­rIn­nen wie Mit­ar­bei­te­rIn­nen, bei denen auch das WIFI der WKO inno­va­ti­ve Ange­bo­te erar­bei­tet, um das benö­tig­te digi­ta­le Know-how ins Unter­neh­men zu holen. Genaue Infos unter www.kmudigital.at.

Das Inter­es­se der Unter­neh­men ist enorm, bis Anfang Juli 2018 wurden allein in der Stei­er­mark über 1000 Anträge ein­ge­reicht. „Digi­ta­li­sie­rung voll­zieht sich seit Jahr­zehn­ten“, kon­sta­tiert Der­noscheg, „doch die Geschwin­dig­keit der Ent­wick­lung hat sich zuletzt dra­ma­tisch beschleu­nigt. Die Unter­neh­men sind sich bewusst, dass dieses Thema uns noch über Jahre beschäf­ti­gen und in alle Lebens­be­rei­che Einzug halten wird.“

Cyber-Secu­ri­ty: Hilfe via Hotline

Einzug in alle digi­ta­len Lebens­be­rei­che gehal­ten hat auch die Cyber­kri­mi­na­li­tät. Betroff en sind mitt­ler­wei­le auch immer mehr KMU. Es kann also jedes Unter­neh­men treff en. Die WKO Stei­er­mark hat daher vor über einem Jahr über Anre­gung von WKO-Prä­si­dent Josef Herk die Cyber-Secu­ri­ty-Hotline ins Leben gerufen. Tele­fo­nisch bieten geschul­te Spe­zia­lis­tin­nen und Spe­zia­lis­ten kos­ten­los und rund um die Uhr Erst­in­for­ma­ti­on und Not­fall­hil­fe, zusätz­lich aber auch die Her­stel­lung des Kon­takts zu einem qua­li­fi­zier­ten IT-Unter­neh­men, um weitere Maß­nah­men ergrei­fen zu können.

Nähere Infos:

RESTART-UP: www.innolab.at
KMU DIGITAL: www.kmudigital.at
Cyber-Secu­ri­ty-Hotline für Mit­glie­der: 0800 888 133

Foto: Karl-Heinz Der­noscheg, Direk­tor der WKO Stei­er­mark, Foto­credit: WKO Steiermark/Foto Fischer

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